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AYDRA: Icon of Sin

"Icon of Sin" ist gut, "Hyperlogical Non-Sense" ist deutlich besser.

Zusammen mit dem aktuellen Silberling schickten uns AYDRA auch die Vorgängerscheibe Icon of Sin zu – coole Sache, denn dadurch bekommt man eigentlich erst so richtig mit, wie sehr sich AYDRA in den fünf Jahren zwischen den Alben verändert haben. Icon of Sin ist zwar das erste Album der seit zwanzig Jahren existenten Band, doch in den Jahren zuvor konnten sie mit fünf Demos und einer EP genügend Erfahrung sammeln.

Sicherlich waren die vier Musiker im Jahre 1999 schon sehr gut eingespielt, aber ein komplettes Album zu schreiben ist doch ein schwieriges Unterfangen, gerade wenn man ziemlich schwer zu konsumierende Musik macht. So passiert es durchaus, dass einige Riffs, Breaks und Arrangements zu viel des Guten beherbergen. So ist beispielsweise der am Anfang stehende Titeltrack gleich alles andere als greifbar und zieht sich ziemlich in die Länge. Ein Manko, das AYDRA auf ihrem Nachfolger Hyperlogical Non-Sense bestens in den Griff gekriegt haben. Davon abgesehen haben die Italiener wie auch schon auf dem Nachfolger zwei Faibles: Einerseits die relativ moderne Ausrichtung des Materials – es klingt einfach geil, mit flotter Double-Bass Breakbeats zu spielen.

Andererseits muss man AYDRA zugute halten, dass selbst wenn sie es 1999 noch nicht geschafft haben, sie sich wenigstens bemühten, einigermaßen nachvollziehbar zu bleiben. Auch wenn dies wie in The Day of the Wedding nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Dennoch: Auf Icon of Sin finden sich einige richtig gute Songs wieder, in denen Chaos und eine klare Linie gut verbunden werden, wie Lost Time Fury unter Beweis stellt. Auch die Musiker sind fit, gerade Bassist und Sänger Mauro hat nicht nur flotte Fingerchen sondern auch eine variable Stimme, die Gitarristen sind eh über jeden Zweifel erhaben und Schlagzeuger Nicola stellt gerne unter Beweis, wie flott er mit seiner Double-Bass ist.

Das gut produzierte Album, bei dem auch hier und da mal Jazzbreaks á la THE DILLINGER ESCAPE PLAN zu vernehmen sind, ist eher ein Musikeralbum als sein Nachfolger, doch Icon of Sin ist deshalb nicht besser. Ich rate eher zu Hyperlogical Non-Sense, das deutlich reifer ausgefallen ist. Und nur damit wir uns richtig verstehen: Icon of Sin ist gut, aber sein Bruder ist deutlich besser.

Veröffentlichungstermin: 1999

Spielzeit: 32:09 Min.

Line-Up:
Mauro Pacetti – Vocals, Bass

Francesco Olivi – Guitars

Marcello Lammogolia – Guitars

Nicola Raffaeli – Drums

Produziert von David Lenci
Label: Sound Machine Records

Homepage: http://www.aydra.com

Tracklist:
1. Icon of Sin

2. Between the Devil and the Deep Blue Sea

3. No One´s Tale

4. Reflect and Desist

5. Pleasure Dome

6. The Day of the Wedding

7. Xavier´s Dream

8. Lost Time Fury

9. Night Drive

10. No R.M.X

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