ASSIMILATION: The Laws Of Power

ASSIMILATION machen obskuren, unfassbar altmodischen Death Metal aus dem vorigen Jahrtausend. Ein bisschen wie SADUS, ATHEIST oder DEATH. Doch an die Legenden kommen die Kanadier nicht ganz ran.

ASSIMILATION sind wirklich von gestern. Ach was, von vor-vorgestern. Praktisch direkt aus den Neunzigern. Aus dem vergangenen Jahrtausend! Die Kanadier zelebrieren rumpelig-obskuren, unfassbar altmodischen Death Metal mit Thrash Metal-Einsprengseln oder andersrum.  Ein bisschen wie SADUS zu “Swallowed In Black”-Zeiten. Manchmal klingen ASSIMILATION auch wie ATHEIST auf der “Piece Of Time”.  Und an ein paar  Stellen erinnert die Instrumental-Fraktion ans erste DEATH-Album “Leprosy” – zum Beispiel im Song “Apotheosis”, da passt sogar der Gitarrensound!

Die Kanadier schreiben extrem sperrige Songs, und Sänger Jesse Jardine tut sein Bestes, um es dem Zuhören bloß nicht zu einfach zu machen: Er growlt, er brüllt, er keift, er schreit  – und kotzt sich wahrlich durch die Songs. Seine hellen Schreie gehen mir ziemlich schnell auf die Nerven, aber das mag einfach nur eine Geschmacksfrage sein. Dazu gibt’s Gitarrenquitscher en masse, Blastbeats und nervöses Snare-Getrommele, hektische Bassläufe und ausufernde Gitarrensoli. Für’s Songwriting machen die Jungs wahrscheinlich Skizzen,  dabei sind wohl irgendwann ein paar Zettel durcheinander gekommen – und die einzelnen Ideen wurden einfach aneinander gereiht. Denn so cool diese Zeitreise in ein fast untergegangenes Subgenre inklusive unzeitgemäßem Garagensound auch ist, an so mancher Stelle verfransen sich ASSIMILATION gewaltig.

“The Laws Of Power” fordert einem viel ab, das Album kann man nicht mal eben nebenbei hören. Manchmal wäre weniger allerdings einfach mehr gewesen – die Songs sind einfach insgesamt zu überladen, als dass das Album mit den oben genannten Referenzen mithalten könnte. Hätten ASSIMILATION sich auf die wirklich guten Ideen konzentriert, die es auf dem Album zu Hauf gibt und etwa vom Ballast abgeworfen, wäre das ein großes Album geworden. So ist’s mehr ein Steinbruch, in dem man  zwischen Geröll durchaus dicke Brocken entdecken kann – das macht aber viel Arbeit. 
 
Veröffentlichungsdatum: 17. März 2017

Label: SAOL / H’Art

Homepage: www.assimilation.ca
Mehr im Netz: www.facebook.com/AssimilationVancouver 

Line-up:
Jesse Jardine (Gesang, Gitarre)
Shiloh Anderson (Bass)
Stephen Shaw (Drums)
Matthew Chanway (Gitarre)

Tracklist:
01. Sigil of the False God 03:21
02. Decapitated by Beasts 03:29
03. Laws of Power 05:07
04. Karmic Future 04:28
05. Mastery 02:46
06. Apotheosis 05:49
07. Remotion of the Succubus 03:29
08. Personal Vendetta 02:38
09. S.L.D. 03:43
10. Massive Liquidation 05:10
Bonustracks – Neuaufnahmen der 2015er EP “Apotheosis”
11. Apotheosis 04:54
12. Decapitated by Beasts 03:28
13. Idle No More 04:45
14. Personal Vendetta 2:49

 www.facebook.com/AssimilationVancouver

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