Nach der 5-Track-EP Southern Fried Rock hauen uns ARTIMUS PYLEDRIVER ihren ersten Longplayer um die Ohren. Ihren Stil nennen sie Heavy Southern Rawk, und das trifft die Sache mehr als gut. Die Mucke der Band aus Atlanta/Goergia ist unüberhörbar vom Southern-Rock geprägt, statt der erhabenen Schönheit und dem lockeren Feeling dieser Musik erwartet uns hier aber eine geballte Faust in der Magengrube.
Der Opener Swamp devil macht dann auch gleich mal deutlich, dass es hier nicht um einen relaxten Ritt über die grüne, unendlich weite Steppe geht, hier brummt die Harley über staubige Highways! Mit deutlichem MOTÖRHEAD-Rock`n`Roll und ein paar Southern-Leads rockt der Song die Kuh. Die Vocals klingt wie die perfekte Schnittmenge aus Brian Johnson (AC/DC), Bon Scott (AC/DC) und Angry Anderson (ROSE TATTOO), viele der Gesangslinien orientieren sich an MOTÖRHEADs Lemmy. So geht`s dann auch gleich weiter. Der Dixie Fight Dong rockt ebenso wie Ride On bluesig drauflos, wird aufgepeppt durch typische Southern-Soli und Twinguitars. Dirt Road White Girl kommt als harter Boogie in bester ZZ TOP-Manier, nur natürlich deutlich härter. High Life bringt die stärksten Southern-Vibes mit und klingt nach harten LYNYRD SKYNYRD oder eher MOLLY HATCHET, Natural Progression kommt wie MOTÖRHEADs Orgasmatron angewalzt. Mit Up The Creek kommt eine geradezu doomige Nummer, ist mit den dreckigen Vocals fast schon eine Sludge-Doom-Granate. Shaggin` Ass tritt wie zu vermuten mächtig Arsch, Get Some schmeißt uns nochmals im Uptempo meets Doom meets Southern-Melodien raus.
Beim ersten Durchlauf erwartet uns eine durchaus amtliche Scheibe, mit passend dreckigem Sound, eingezimmert von der Band mit Hilfe von Matt Washburn und Dave Angstrom (SUPAFUZZ, HERMANO FAME). Auch der recht extreme Gesang von Dave Slocum weiß anfangs zu gefallen, über die Länge der ganzen Scheibe finde ich ihn aber doch zu penetrant und wünsche mir nach spätestens 4 Songs etwas Anderes. Mit einer flexibleren Stimme wären die meisten Songs der Hammer! Die Songs selbst dagegen bieten viel Energie und reichlich Abwechslung, bedienen sich beim Southern-Rock, Südstaaten-Boogie, packen ein paar Doom-und Stoner-Riffs dazu und jagen das Ganze durch den Rotz-Rock und Metal-Fleischwolf. Somit dürften ARTIMUS PYLEDRIVER Leuten gefallen, die Bands hören wie NASHVILLE PUSSY, MOTÖRHEAD, ALABAMA THUNDERPUSSY, BLACK LABEL SOCIETY oder C.O.C. (viele Passagen erinnern mich an den C.O.C.-Ableger LEADFOOT), aber auch Freunde des Stoner Rock oder mit Abstrichen die Sludge-Doomer sollten mal reinhören, am Besten auf der Homepage. Für die echten Südstaaten-Rocker dürfte diese Scheibe aber, spätestens durch den heftigen Gesang, kaum ein Thema sein. Wenn ARTIMUS PYLEDRIVER die Vocals etwas variabler einsetzen und ihre deutlich vorhandenen Southern-Rock-Vibes etwas geschickter und öfters einsetzen und diese nicht im Bestreben, möglichst heavy zu sein, untergehen wie auf diesem Debüt, steht uns sicher schon mit der nächsten Scheibe ein echter Hammer ins Haus.
Veröffentlichungstermin: 20.06.2005
Spielzeit: 40:17 Min.
Line-Up:
Dave Slocum
Travis Owen
Jim Hall
Damon Goldsmith
Mike Faulkner
Produziert von Artimus Pyledriver, Matt Washburn und Dave Angstrom
Label: Buzzville Records
Homepage: http://www.artimuspyledriver.com/
Email: Dave@artimuspyledriver.com
Tracklist:
01. Swamp Devil
02. Dixie Fight Song
03. Ride on
04. Dirt Road White Girl
05. High Life
06. Natural Progression
07. Up the Creek
08. Shaggin` Ass
09. Get some