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ARRAYAN PATH: Ira Imperium

Wer auf abwechslungsreichen, klasse dargebotenen Melodic-Power-Metal mit einer ordentlichen Portion Epic steht, der sollte sich ARRAYAN PATH auf den Einkaufszettel schreiben.

Ich geb es ja zu, die ersten beiden Alben von ARRYAN PATH kenne ich nicht. Wegen den immer wieder auftretenden Irritationen bezüglich ihres Namens hat sich die Band einen weiteres A zugelegt und nennt sich nun ARRAYAN PATH. Der Zugriff erfolgte eher blind aus Interesse, was TONY MARTIN hier so an Gastvocals abliefert, als BLACK SABBATH-Jünger ist man da ja neugierig. So kann es gehen, die Band aus Zypern sorgt ratzfatz dafür, dass der Ex-BLACK SABBATH-Sänger zur Nebensache wird. Klar, melodischen Epic-Power-Metal gibt es ohne Ende, Fachleute nennen so was auch Jutze-Metal, aber der hier ist richtig gut.

So wird gleich energievoll losgelegt, Melodien schrauben sich in die Ohren, die Gitarrenarbeit kommt klasse und nicht so überzogen wie bei vielen ähnlich gelagerten Bands. Dies zieht sich durch alle Songs, rein instrumental gibt es rein gar nichts zu meckern. Auch beim Songwriting muss man schon nach Kleinigkeiten suchen, hier stimmen Aufbau, Abwechslung, Power und Feinheiten. Es wird oft gut Gas gegeben wie beim orientalisch anmutenden Kiss Of Kali, Amenophis fällt in dem europäisch ausgerichteten Gesamtbild auf, da es einen ordentlichen Punch vom US-Metal mitbringt. Hier ein epischer IRON MAIDEN-Auftakt, dort immer wieder mal heroische ACCEPT/HAMMERFALL-Chöre, symphonische Momente und eingeschobene abstrakte Rhythmen, langweilig wird es über die ganze Länge des Albums nicht. Sehr stark das heavy groovende Gnosis Of Prometheus mit gelegentlichem DIO/80er-BLACK SABBATH-Touch, bei dem die Stimme von TONY MARTIN passend erklingt. Die hätte auch gut zum ähnlich gelagerten, fast doomigen Katherine Of Aragon gepasst, das in einer ruhigen Bridge auch von zarten weiblichen Vocals geziert wird. Vagelis Maranis (SANVOISEN) hat ebenfalls Gastauftritte, in seinem Maranis-Studio in Backnang in der Stuttgarter Ecke wurde das Album aufgenommen. Aber die Gastvocals sind nur angenehme Deko, denn Bandkopf Nicholas Leptos selbst hat die passende Stimme zum Sound. Recht hoch gelegen, aber nie so aufdringlich wie manche Kollegen, in den passenden Momenten auch mal dezent tiefer gelegt, bietet der Mann mit seiner Stimme genau die gleiche Abwechslung wie die Songs selbst. Als Bonus gibt es noch eine epische Helden-Ballade, wie sie die größten Helden der Heldenbands seit mindestens 24 Jahren nicht mehr geboten haben. Als Kritikpunkt hatte ich anfangs, dass ein Übersong fehlt, wegen dem man das Album kaufen muss. Aber den braucht man gar nicht, die Songs greifen stimmig ineinander und das Album funktioniert perfekt als Ganzes. Vielleicht auch, weil ich diesen Sound nicht wirklich regelmäßig höre, macht sich durchaus ein Hauch von Begeisterung breit.

Jau, das macht Spaß, wenn man von einer Band eigentlich nichts groß erwartet und man wird so positiv überrascht. Wer auf abwechslungsreichen, klasse dargebotenen Melodic-Power-Metal mit einer ordentlichen Portion Epic steht, der sollte sich ARRAYAN PATH auf den Einkaufszettel schreiben. Und dabei sicher auch nach den ersten Alben unter dem Namen ARRYAN PATH Ausschau halten.

Veröffentlichungstermin: 04.11.2011

Spielzeit: 63:37 Min.

Line-Up:
Nicholas Leptos – Vocals
Socrates Leptos – Guitar
Alexis Kleidaras – Guitar
Stefan Dittrich – Drums
George Kallis – Keyboard

Gäste:
Tony Martin – Vocals
Vagelis Maranis – Bass, Vocals

 

Label: Pitch Black Records

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/arryanpath

Tracklist:
1. Dies Irae
2. Gnosis Of Prometheus
3. Ira Imperium (The Damned)
4. Kiss Of Kali
5. Katherine Of Aragon
6. 77 Days ´Til Doomsday
7. Emir Of The Faithful
8. Hollow Eyes Of Nefertiti
9. Amenophis
10. Lost Ithaca
11. I Sail Across The Seven Seas
12. The Fall Of Mardonius
13. The Poet Aftermath (Bonus)

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