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ARLISS NANCY: Dance To Forget

Im Gegensatz zu den Kollegen aus der Wüste gibt es hier also Mountain Rock, mindestens genauso lässig, aber mindestens dreimal so konsterniert und abgekämpft. Ganz, ganz große Sache!

Es war einmal, irgendwann Anfang November: in einem Anflug geistiger Umnachtung war ich der Meinung, dass es irgendwo in den Untiefen des WWW doch eine Band geben möge, die man stilistisch mit WOVEN HAND vergleichen könnte und dass diese bitte dann auch via Mausklick innerhalb kürzester Zeit zu finden wäre. Natürlich bin ich gescheitert. Im Laufe meiner länger andauernden Suche bin ich allerdings auf ARLISS NANCY gestoßen – und zwar so heftig, dass mir alles aus dem Gesicht gefallen ist, angefangen bei meiner Kinnlade.

ARLISS NANCY ist eine junge Band aus Colorado. Und klingt genauso, wie man es auch von jungen Bands aus Colorado erwartet: ungeschliffen, rumpelig und so verdammt arschcool, dass man neidisch werden könnte und sich fragt, warum es nicht mehr Leute gibt, die die Nächte in Bars verbringen, Whiskey schütten und schachtelweise Zigaretten vernichten, sich dann einfach eine Gitarre schnappen und drauflosspielen, um sich den Frust von der Seele zu singen. Im Gegensatz zu den Kollegen aus der Wüste gibt es hier also Mountain Rock, mindestens genauso lässig, aber mindestens dreimal so konsterniert und abgekämpft.

Rein instrumental bekommt man knarzigen Alternative Country Rock der besseren Sorte, vielleicht hier und da nicht ganz perfekt, doch dafür immer hochcharmant; auch Sänger Cory Call klingt, als hätte er den Dauerblues – auch wenn die kratzigen Töne nicht immer sitzen, glaubt man ihm doch jedes Wort und möchte ihm bei seiner Suche nach a little bit of heaven on earth helfen. Wirklich. Dance To Forget klingt wie Material der ebenso wunderbar wehmütigen CRIPPLED BLACK PHOENIX, nur viel, viel amerikanischer, lauter und roher.
Nun, einen herausragend guten Song kann ich garnicht nennen, müsste schlichtweg die ganze Tracklist noch einmal abtippen, aber dafür bin ich zu faul und sage einfach: ARLISS NANCY sind eine meiner liebsten Neuentdeckungen dieses Jahr, ich freue mich auf neue Songs, mehr mitreißende Unzufriedenheit und noch mehr rostigen Mountain Rock.

Spielzeit: 44:38 Min.

Line-Up:
Cory Call – Guitar, Vocals
Diesel J – Drums
Chris Love – Keys
Kyle Oppold – Bass
Jason Larson – Guitar

Label: Death To Falso Hope Records/ Suburban Home Records

Homepage: https://www.facebook.com/pages/Arliss-Nancy/326784819312

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/arlissnancy

Tracklist:

1. Wrong Or Right
2. Alchemy For Emily
3. Cemetary Hills
4. Blessings I Ain´t Never Had
5. Feedback
6. The Shootout
7. The Empty Below
8. Reverie For Beverly
9. Rust
10. Crept And Covered
11. Johnny Appleseed

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