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ARKHAN: M.A.C.H.I.N.E.

Killerspiele waren gestern – jetzt gibt es saftigen Death Metal.

Immer diese Killerspielespieler. Die werden bestimmt bald auch hierzulande Amok laufen und uns Recht schaffenden Bürgern das Licht auspusten, wenn wir nichts ahnend die Straße rüber gehen wollen. Sollen doch die kranken Schweine, die so was spielen lieber eine Gitarre zur Hand nehmen und die zertrümmern. Oder alternativ auch damit Musik machen, so wie die Schweizer ARKHAN. Die liefern nämlich sehr soliden und tighten Death Metal ab, präzise wie ein Uhrwerk – das muss wohl an der Herkunft liegen.

Besonders modern ist es nicht, was ARKHAN spielen, eher in den 90ern verwurzelt – aggressiver Death Metal der Marke MORBID ANGEL zu Zeiten von „Domination“ mit eingängigen, gut funktionierenden, gerne auch triolischen Riffs und hier und da leichter FEAR FACTORY-Rhythmik. Das geht in die Beine und ins Blut, das macht Spaß und ist nicht allzu schwere Kost. Nicht besonders originell, aber die eingesetzten Keyboards und die originellen Samples erschaffen Stimmungen, die der Musik zu einem eigenen Gesicht verhelfen und ihr eine ganz eigene Atmosphäre verleihen. Nicht alle Songs sind treffsicher, aber die kürzeren Nummern wie der Titeltrack, Texas Lesbian Barbecue und das sehr ungewöhnliche Bloodbath können dick Punkten. Im sechsminütigen Nemesis verlieren ARKHAN hier und da den roten Faden aus den Augen, ansonsten lassen sich keine größeren Schwächen im Songwriting feststellen.

Obwohl ARKHAN einen Drumcomputer verwenden stört dieser nicht, im Gegenteil – er passt ziemlich gut zur Musik, trägt einiges zur kranken Atmosphäre bei. Obwohl ich Sterilität normalerweise gar nicht gut heiße, ARKHAN schadet dies ganz und gar nicht. Darauf können die fies sägenden Riffs wunderbar aufbauen und Sänger Greg kann sich bestens die Seele aus dem Leib grunzen – der Schädel des Hörers wird nach allen Regeln der Kunst gespalten. Die vier Schweizer wirken aber dennoch nicht verbohrt und verbittert, die Spielfreude merkt man den lebhaften Songs nicht nur durch die Synthesizer jederzeit an – hier hat jemand definitiv Spaß im Proberaum.

Auch mit einem Augenzwinkern versehen sind die Songs an sich, die schöne Titel tragen wie Tromassacre – da schlägt das Herz eines Thrashfans gleich viel höher. Dennoch, am Zenith ihres Schaffens sind ARKHAN noch nicht angelangt, da fehlt noch ein wenig an Erfahrung im Bereich des Songwritings. Aber unterstützt lieber diese Band als eine, die nach 15 Jahren schon keinen Bock mehr hat und immer gleiche Alben veröffentlicht, davon gibt es leider genügend. Eine brutale und kompromisslose Death Metal-Band kann auch mal über den Tellerrand schauen, diese Killerspielespieler sind der beste Beweis dafür.

Veröffentlichungstermin: 20. April 2007

Spielzeit: 39:02 Min.

Line-Up:
Greg – Vocals
Steph – Lead Guitar, Backing Vocals, Synth, Samples
Chris – Rhythmic Guitar, Samples
Loic – Bass

Produziert von ARKHAN
Label: Manitou Music

Homepage: http://www.arkhan.ch

Email: info@arkhan.ch

Tracklist:
1. Execute
2. M.A.C.H.I.N.E.
3. Texas Lesbian Barbecue
4. 1001 Reasons to Kill
5. Nemesis
6. The Prisoner
7. Bloodbath
8. Little Stinky Monkey
9. Tromassacre

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