ARISE: The Godly Work Of Art

Mann kann es durchaus als Vorteil sehen, dass bei gewissen Fast Food Ketten alles überall gleich schmeckt, der Nachteil an der Sache ist, dass der Reiz des Ungewöhnlichen verloren geht. Ähnlich verhält es sich zur Zeit mit vielen schwedischen Bands und so haben auch ARISE etwas mit diesem Problem zu kämpfen…

Mann kann es durchaus als Vorteil sehen, dass bei gewissen Fast Food Ketten alles überall gleich schmeckt. Man weiß halt, was man hat, wenn man sich einen McWhopper bestellt. Der Nachteil an der Sache ist, dass der Reiz des Ungewöhnlichen verloren geht. Ähnlich verhält es sich zur Zeit mit vielen schwedischen Bands. Ein Göteborg-Death Metal Menu mit einer Extraportion zeitgemäßem Thash ist auch für ARISE kein Problem, aus den üblichen Zutaten bauen die Schweden Gewohntes zusammen, der eine mag es, der andere eben nicht. Obwohl Konventionelles überwiegt, schafft es die Band dennoch manchmal, etwas ungewohnt Leckeres zu verarbeiten – so als ob die Tomate auf dem Burger plötzlich wirklich nach Tomate und nicht nach holländischem Gewächshaus schmeckt. Doch genauso wie aromatische Tomaten im Brötchen mit Fleischpad sind auch die Momente zum Aufhorchen eher spärlich vorhanden.

Der Titelsong ist nicht gerade die beste Wahl als Opener, „The Godly Work Of Art“ wäre ein richtig bissiger Thashbastard, wären da nicht diese unsäglichen penetranten Gitarrenläufe und das viel zu lange Solo. Schön, dass L-G Jonasson so flinke Finger hat, doch wenn dadurch ein ganzer Song kaputtgedüdelt wird, dann legt sich anfängliche Bewunderung schnell. Dabei haben ARISE ein Gespür für gute, zwingende Riffs, und eine unglaublich tighte Rhythmusfraktion, die bei aller Aggression auch noch Feeling für Groove hat. Umso ärgerlicher sind die Ego-Solo-Einlagen, die nicht nur im Titelsong unangenehm auffallen, sondern auch bei dem stark HYPOCRISY-inspirierten „Delusion Of Live“. Denkbar ungünstig ist es übrigens, ausgerechnet bei einem so bekannten Song wie „Roswell 47“ zu klauen, auch wenn sich ARISE dann doch noch die Mühe machen, etwas eigenes in den Song zu integrieren und mit ungewöhnlichem Gitarrensound überraschen.

Dass es auch anders geht zeigt „Within“, der Song gefällt mit richtig gutem Rhythmusgeriffe, da steckt Power drin und Leadgitarrist L-G Jonasson nimmt sich bei diesem Song zurück, was dem Stück nur gut tut, statt nervigem Gedüdel gibt es hier brettharte Thrash-Riffs, die schnell dem Weg in das Groove-Zentrum finden und sich dort einnisten.

Im Großen und Ganzen überwiegt allerdings die Schwedennorm. Gut gespielt, sauber und stimmig komponiert, aber eben leider ohne Ausreißer nach oben. Schade, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Band mehr kann. Aber es fehlt der Mut, sich von der Masse abzuheben. Zaghafte Versuche in die richtige Richtung finden sich, aber keiner davon wird richtig ausgearbeitet – es bleibt beim Ansatz. Dafür wird L-G mit Sicherheit Mitarbeiter des Monats… daran wird auch die Digipack-Bonus-Coverversion von „Motorbreath“ – natürlich mit soundmäßig aufgepepptem Gitarrensolo – nichts ändern.

Tracklist:

A Godly Work Of Art

Generations For Sale

Within

Delusion Of Life

Haterush

Cellbound

Wounds

Abducted Intelligence

And The Truth Is Lies

Motorbreath

Besetzung:

Daniel Bugno – Schlagzeug

L-G Jonasson – Gitarre

Patrik Skoglöw – Bass

Eric Ljungqvist – Gitarre, Vocals

Spielzeit: 42:14

Label: Spinefarm Records

Veröffentlichungstermin: 05.11.2001

Hompage: http://www.ariseonline.com

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