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AQUILON: Intramedia

Wer nicht glauben mag, dass gotischer Düsterkram auch gehaltvoll sein kann, hört hier rein.

Irgendwie stimmt das Etikett nicht so ganz. Wegkratzen lässt es sich aber auch nicht, verdammt nochmal. Als Original Dark Death bezeichnen die Franzosen ihre Mischung, die allerdings mehr nach härterem Gothic Metal klingt. Will heißen ein Wechselspiel von extremen Männergesang und weiblichen Vocals gibt es hier zu bestaunen und auch Keyboards dominieren bei dem Sextett. Doch muss diese Musik deshalb gleich klischeeüberladen sein?

Keineswegs, AQUILON zeigen dies überdeutlich. Einerseits gibt es zwar klassische Gothic Metal-Passagen, diese vermitteln jedoch hauptsächlich eine dunkle und wohlige Atmosphäre. Abseits davon gibt es bei den sechs Musikern aus der Rhön viel Abwechslung: Ruhige und brachiale Passagen geben sich die Klinke in die Hand. Dabei kann es auch mal recht flott zur Sache gehen, schnelle Double Bass-Passagen sind keine Seltenheit auf dem ersten Album der Franzosen. Doch was besonders hervorsticht sind die Keyboards, die teilweise richtig innovativ klingen: Clevere Sounds und eigenständige Melodieführung machen das Hören auch beim zehnten Durchgang noch interessant. Auch die Gitarristen leisten gute Arbeit, gerade in den melodischen Passagen: Geschickt eingesetzte Mollriffs zweistimmige Melodien wirken nie deplatziert und bleiben sofort im Kopf.

Trotz der technischen Souveränität und der Tatsache, dass die Songs an sich gut funktionieren ist es sehr anstrengend sich das Album am Stück anzuhören. Sicherlich passiert viel und sicherlich ist diese Scheibe gerade durch die Originalität nicht gerade Easy-Listening, aber langatmig muss die Musik deshalb noch lange nicht sein. Davon abgesehen leisten die Musiker und Sänger einen sehr guten Job, die Mischung von neueren AGATHODAIMON und ORPHANAGE ist überraschend gut und heavy, aber auch ausbaufähig. Wer nicht glauben mag, dass gotischer Düsterkram auch gehaltvoll sein kann, hört hier rein.

Veröffentlichungstermin: Juli 2004

Spielzeit: 51:43 Min.

Line-Up:
Anne Greco – Vocals, Keyboards

Alexandre Soles – Vocals, Keyboards

Sebastien Massa – Guitars

Christophe Godbille – Guitars

Sabrina Moise – Bass

Fabien Giordano – Drums

Label: Adipocere Records

Homepage: http://www.aquilonband.com

Tracklist:
1. Articuler Les Chapiters

2. Play the Victim

3. ABC of Time

4. Les Ombes de Quatre Murs

5. Témoins de l´aube

6. Intramedia

7. Pulse

8. My Madness

9. Univers

10. Tracer Les Contours

11. As I was a Child (Bonus Track)

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