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APRIL: Tidelines

Melodischer, eingängiger Sound zwischen Power und New Wave of American Heavy Metal. Ein gutes Album, von dem man aber auch nicht zu viel erwarten sollte.

Wenn ein Label das Info zu einem neuen Release mit den Worten Wann hast du zum letzten Mal eine Metal Band mit richtig guten Songs gehört? Wir bedauern es fast feststellen zu müssen, dass der Großteil der modernen Metal-Szene austauschbar und gesichtslos ist, eine selbstkopierende Masse, Form ohne Inhalt. beginnt, dann huscht einem ganz unweigerlich ein Grinsen übers Gesicht und man stellt die Gegenfrage: Und fasst ihr euch denn dann wenigstens auch selbst an die Nase?
Im Falle APRIL hat Spinefarm Records zudem auch noch ein bisschen zu großzügig Lorbeeren verteilt, denn auch wenn diese finnische Formation großen Wert auf richtige Songs legt, kann sie dem Anspruch nicht gerecht werden, ein Album abgeliefert zu haben, das von vorne bis hinten mit famosen Kompositionen aufwartet.
Macht einem der hervorragend gewählte Opener The Power of One noch glauben, es hier mit einer straighten, melodischen Power-Metal-Band zu tun zu haben, wird schon beim deutlichen Alternative-Einschlag von First Blood klar, dass die Ausrichtung eine weitaus modernere ist. Nichtsdestotrotz setzen APRIL zunächst auf kraftvolles, treibendes Riffing – gerne auch mal mit viel Stakkato gespielt. Der zeitgemäße Rock bis Metal-Einschlag wird von Lied zu Lied deutlicher, immer mehr drängt sich auch die Einordnung in die New-Wave-of-American-oder-was-auch-immer-für-eine-new-wave-hauptsache-es-hört-sich-wichtig-an-Metal-Schublade auf, dass die Band bereits als Opener von BULLET FOR MY VALENTINE fungiert hat, scheint wie selbstverständlich.
Kommen wir aber zurück zum Thema Songs. Die haben sehr viel Hitpotential, Groove und Catchyness, dass APRIL sicher ein breites Publikum finden werden. Von Colourblind, Dead Man Walking und The Power of One abgesehen, weisen die Stücke leider aber schon mit dem dritten Hördurchlauf starke Abnutzungserscheinungen auf. Und genau daran messe ich persönlich gute Songs, dass genau dieser Effekt eben nicht eintritt. Damit will ich das Material auf Tidelines nicht schlecht machen – insgesamt läuft die Platte sehr gut rein, hat eine sehr positive Ausstrahlung und sorgt für gute Laune. Man sollte die Erwartungen aber eben wieder einmal nicht zu hoch aufhängen.
Tidelines ist eine gute Platte, die man gerne mal auflegt und die auch zu einem gewissen Grad aus der Masse heraussticht. Und das ist okay.

Veröffentlichungstermin: 30.03.2007

Spielzeit: 38:14 Min.

Line-Up:
Hakim Hietikko – Gesang
MG – Gitarre
J. Fatal – Gitarre
Mikko Huovila – Schlagzeug
Jaakko Pulkki – Bass

Produziert von Tero Kinnunen
Label: Spinefarm / Soulfood

Homepage: http://www.aprilweb.net

Tracklist:
1. The Power of One
2. First Blood
3. Stain
4. Soul of Elimination
5. Colourblind
6. Dead Man Walking
7. Weakened to Speak
8. Tim is Up
9. Two Steps (For a new Revolution)
10. Fading

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