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ANVIL: Back To Basics

Endlich mal wieder ein Schlagzeug, dass sich nicht nach getriggerter Elektroscheiße, sondern nach knallhartem Powerdrumming anhört.

„Back To Basics“: hier macht der Titel ausnahmsweise mal Sinn. Die Jungs um Alltime-Sicko Lips haben auf ihrem aktuellen Output den Fuß vom Gas genommen und orientieren sich wieder eher an den ganz frühen Trademarks des Amboss-Sounds. Das heißt, man verlegt sich größtenteils auf stampfendes Midtempo, viele ausgedehnte Gitarrenfills und –soli und lässt dem Rock’n’Roller in sich mehr Freiraum. Die Scheibe kommt dabei ausgesprochen gut, die minimalistisch-rohe Produktion gibt der knappen Dreiviertelstunde ANVIL-Power ein fettes Endsiebziger/ Frühachtziger-Feeling und macht die ganze Geschichte schön erdig und authentisch. Und Leute: was für ein Drumsound! Robb Reiner hämmert auch im gemäßigtem Tempo sein Kit in Grund und Boden, endlich mal wieder ein Schlagzeug, das sich nicht nach getriggerter Elektroscheiße, sondern nach knallhartem Powerdrumming anhört. Sechs der Songs bewegen sich auf bewährtem ANVIL-Level, mit „Bottom Feeder“ und „Keep It Up“ hat man allerdings auch zwei Ausreißer nach unten zu beklagen. Dieser Ausrutscher wird aber durch die beiden Oberkracher „Cruel World“ (ein seventies-mäßig startender Slowburner mit Spitzen-Vokallinien und Ohrwurmpotential) und „Fast Driver“ (knallharte Speednummer, auf der durchgängig die Doublebass regiert) ausgeglichen, die die Kanadier taktisch unklug an das Ende der Scheibe gesetzt haben. In dieser Form kann man nur hoffen, dass uns die Speed-Pioniere noch lange erhalten bleiben. Und da die Erstauflage des Albums eine Bonus-DVD mit dem kompletten 98er WACKEN-Gig beinhalten wird, kann man „Back To Basics“ durchaus empfehlen, auch wenn ANVIL in der Gesamtheit schon bessere Veröffentlichungen vorgelegt haben. Aber welche Band, die schon mehr als 20 Jahre im Geschäft ist, hat das nicht.

Spielzeit: 43:16 Min.

Line-Up:
Lips – v, g

Ivan Hurd – g

Glen Five – b

Robb Reiner – dr

Produziert von Pierre Remillard
Label: Massacre Music

Homepage: http://www.anvilmetal.tk/

Tracklist:
1.Fuel For The Fire 2.Keep It Up 3.Song Of Pain 4.You Get What You Pay For 5.The Chainsaw 6.Can t Catch Me 7.Go Away 8.Bottom Feeder 9.Cruel World 10.Fast Driver

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