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ANUBIS GATE: Purification

Technisch tadelloser, epischer Heavy Metal, der aber größtenteils vor sich hin plätschert.

Ägypten scheint wohl derzeit mächtig im Trend zu liegen, denn die Veröffentlichungen und Bands, die sich mit dieser Thematik beschäftigen oder gar ihr ganzes Bandkonzept daraufhin ausrichten, werden immer mehr. Epischen, melodischen Midtempo-Metal mit vielen mehrstimmigen Gitarrenmelodien servieren uns die Dänen mit ihrem Debütalbum Purification und geben der Musik durch leichte orientalische Einflüsse – wie etwa beim nach dem unnötigen Bombast-Intro quasi als Opener fungierenden Downward Spiral – und Keyboardeinsätze einen leicht mystischen Touch. Bei dieser Mixtur kommen bisweilen Erinnerungen an die frühen CANDLEMASS auf. Dazu trägt sicherlich auch die Produktion bei, denn gerade das mit ziemlich viel Hall versehene Schlagzeug klingt wie bei den Schweden Ende der Achtziger. Doch der im Grunde recht abwechslungsreiche Metal des Trios, in dem schleppende, teilweise fast doomige Riffs, sparsam eingesetzte Doublebass-Attacken, balladeske Elemente, verträumte Akustikgitarren und Stakkatoriffs ihren Platz haben, will nicht so recht zünden. Klar, es sind schon einige nette Ideen vorhanden, die mystische Atmosphäre hat was und zum nebenbei Hören ist Purification auch sehr gut geeignet. Doch der recht farblose Gesang von Torben Askholm, der in hohen Gefilden ein unangenehmes Timbre entwickelt, die stellenweise zu sehr in den Vordergrund gerückten und oft mit langweiligen Standardsounds arbeitenden Keyboards sowie die Tatsache, dass es auch nach mehrmaligem Hören kaum Riffs und Melodien gibt, die hängen bleiben, sorgen dafür, dass ein eher zwiespältiger Eindruck entsteht. Hinzu kommt, dass einige Übergänge zwischen einzelnen Parts innerhalb der Songs ziemlich brüchig und alles andere als elegant klingen.

Purification ist also kein wirklich schlechtes Album, sondern bewegt sich im großen Bereich der Durchschnittsveröffentlichungen, die zu gut sind, um sie zu verreißen, die aber trotzdem niemand wirklich braucht. Technisch zwar tadellos, plätschert das Album leider größtenteils vor sich hin.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2004

Spielzeit: 51:29 Min.

Line-Up:
Torben Askholm – Vocals

Morten Sørensen – Drums

Jesper M. Jensen – Guitars, Bass, Synthesizer

Gäste:

Kim Olesen: Guitars, synthesizer

Henrik Fevre: Harmony vocals
Label: Locomotive Music

Hompage: http://www.anubisgate.com

Tracklist:
1. Hall Of Two Truths

2. Downward Spiral

3. Purification

4. Hypernosis

5. In The Comfort Of Darkness

6. Before Anubis

7. I, Demon

8. The Shadow

9. Discrowned

10. Kingdom Of Duat

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