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ANTROPOMORPHIA: Evangelivm Nekromantia

"Evangelivm Nekromantia" vereint die Abgebrühtheit alter Death Metal-Recken mit dem Hunger der jüngeren Generationen.

ANTROPOMORPHIA sind keine Neulinge, auch wenn sich die Band seit der Gründung 1989 unter dem Banner DETHRONED EMPIRE zwischendurch einen zehnjährigen Winterschlaf gönnte. Jetzt ist das Trio zurück und hat mit “Evangelivm Nekromantia” das erste Album seit 14 Jahren im Gepäck. Warum das wichtig ist? “Evangelivm Nekromantia” vereint die Abgebrühtheit alter Recken mit dem Hunger der jüngeren Generationen. ANTROPOMORPHIA agieren routiniert und erfahren, doch nur selten eingerostet.

Die Quintessenz dieses Comeback-Albums könnte einfacher nicht sein: Lupenreiner Death Metal bestimmt das Geschehen. Keine planlosen Ausflüge, keine Soli, keine Frickelanfälle, kein Crossover mit anderen Spielarten der extremen Musik. Die Niederländer bleiben beim Wesentlichen, das sie dafür anstandslos umsetzen. Die Doublebass walzt, die Gitarren sägen sich mit jedem Riff tiefer ins Fleisch, der Bass begnügt sich mit der unterstützenden Rolle, um dem Sound unten herum mehr Fülle zu schenken. “The Mourned And The Macabre” und “Nekrophilian Mass” sind vielleicht nicht das Höchste der spieltechnischen Kunst, ihre Riffs sitzen aber und ihr gehobenes Midtempo dürfte bei dem einen oder anderen Liebhaber des traditionellen Death Metals für reichlich Nackenschmerzen sorgen.

ANTROPOMORPHIA haben die Nische gefunden, in der sie sich zu Hause fühlen

Gitarrist Ferry Damen mag auch nicht der beste Death Metal-Vokalist sein, den der Leibhaftige selbst je gehört hat, die übliche Palette von pechschwarzen Growls bis hin zu, nun ja, nicht ganz so pechschwarzen Grunts hat er dafür ordentlich auf dem Kasten. Abwechslung suchen ANTROPOMORPHIA sowieso eher auf der Makroebene. Nach dem walzenden Auftakt bricht “Anointment By Sin” als erster Track aus dem anfänglichen Schema aus, dreht am Gashebel und bringt Blastbeats, schneidende Riffs und morbide Gitarren auf einen gemeinsamen Nenner. “Fleisch” schlägt mit seinen kompakten dreieinhalb Minuten in eine ähnliche Kerbe – BLOODBATH wären Stolz auf diesen Bastard.

Keine Frage, zwischen dem treibenden “Psuchagogia” und dem schleppend-stampfenden “Debauchery In Putrefaction” haben ANTROPOMORPHIA die Nische gefunden, in der sie sich zu Hause fühlen. Innerhalb dieses Rahmens versammeln die drei Niederländer neun durchweg gelungene Songs, denen auf lange Sicht zwar ein auflockerndes Solo, oder ein aufatmendes Instrumental Marke Titeltrack gut zu Gesicht gestanden hätte, die aber auch ohne diese Extrawünsche funktionieren. Death Metal altert eben nicht.

Veröffentlichungstermin: 19.10.2012

Line-Up:
Ferry Damen – Vocals, Guitars
Marc van Stiphout – Bass
Marco Stubbe – Drums

Produziert von 45:42
Label: Metal Blade

Homepage: http://antropomorphia-official.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/AntropomorphiA

ANTROPOMORPHIA “Evangelivm Nekromantia” Tracklist

01. Intro
02. Nekrophilian Mass
03. The Mourned And The Macabre
04. Debauchery In Putrefaction (Video bei YouTube)
05. Anointment By Sin
06. Fleisch
07. Impure Desecration
08. Psuchagogia (Video bei YouTube)
09. Nekrosophia
10. Evangelivm Nekromantia

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