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ANTIGAMA / THIRD DEGREE / HERMAN RAREBELL: The World Will Fall Soon and We All Will Die [Split-CD]

Länderkunde: Wie grindet Polen?

Hey, neben den vielen Fingerbrecher Death Metal-Bands aus Polen gibt es tatsächlich ein paar extreme Acts, die nichts mit den tiefergestimmten Bösewichten zu tun haben und drei davon sind auf dieser Split. Grindcore, und zwar purer Grindcore, ohne Metaleinflüsse steht auf dem Speiseplan und kommt von drei Bands die prima zusammenpassen, sich aber dennoch nicht zu sehr ähneln.

Der erste Schlachtruf ertönt von ANTIGAMA, die ein wenig in die schwedische Richtung a lá RELEVANT FEW und GADGET tendieren, aber um einiges moderner und vertrackter sind. Dennoch ist der Wutfaktor der selbe, brutale Riffs und böses Gebrüll weisen den Weg durch die Songs, in denen nicht immer Geknüppelt wird, sondern auch fette Groove- und Moshparts anstehen. Mit den Vorbildern können ANTIGAMA nicht mithalten, aber beachtlich ist der erste Eindruck auf jeden Fall.

Heftiger wird´s mit THIRD DEGREE, die einen herben Punkeinfluss haben und durchgehend ballern, was das Zeug hält. Die Screams werden mit einigen groben Grunzern abgewechselt und sorgen hauptsächlich damit für Abwechslung. Im großen und ganzen klingen THIRD DEGREE wie AGATHOCLES, die auf eine permanent schnelle und punkige Version von TERRORIZER treffen und besitzen dadurch viel Charme. Trotzdem würde das Material nach mehr als 15 Minuten ziemlich ermüdend wirken. Für diese Split ists aber ideal und damit liefert das Quintett auch den besten Beitrag ab.

Chaotisch wird es dann mit HERMAN RAREBELL, die sich aus Mitgliedern der vorherigen Bands zusammensetzen. HERMAN RAREBELL klingen aber nicht wie eine Mischung aus den beiden Bands sondern eher wie der stressige Grindcore von BENÜMB mit Gekeife. Das ist ganz lustig und nett, aber es bleibt von den Songs nicht viel hängen, unter anderem wegen der verwaschenen Produktion und weil der Spaßfaktor offensichtlich im Vordergrund steht. Bis auf das gelungene DEFECATION-Cover Mutual Trust ist das ganze ein etwas halbgarer Spaß, der aber auch nicht sonderlich stört, sondern lediglich einen etwas schwachen Rausschmeißer abgibt.

Für Fans von gutem, alten Politgrind zählt diese Veröffentlichung sicher zu den wichtigeren in letzter Zeit, doch 27 Minuten Geblaste ist ein bisschen wenig, wenn da gleich drei Bands ein Stelldichein geben. Dennoch ist es interessant zu sehen, was unsere Nachbarn in Sachen Grindcore machen und es ist schön zu sehen, dass sie sich gut schlagen, und durchaus Potential besitzen.

Veröffentlichungstermin: 9. Juli 2004

Spielzeit: 26:45 Min.

Line-Up:
ANTIGAMA:

Lukasz Myszkowski – Vocals

Sebastian Rokicki – Guitars

Michal Pietrasik – Bass

Kryzysztof Bentkowski – Drums

http://www.antigama.com

antigama@poczta.onet.pl

THIRD DEGREE:

Czarny – Vocals

Szymon – Guitars

Andrzej – Guitars

Fazi – Bass

Gonzo – Drums

http://www.thirddegree.hard-core.pl

fazi71@poczta.onet.pl

HERMAN RAREBELL:

Czarny – Vocals

Szklany – Guitars

Sojovy – Bass

Siwy – Drums

Hermanrarebell666@selfmadegod.com

Label: Selfmadegod Records

Tracklist:
ANTIGAMA:

1. Imperfection

2. Search

3. Questions

4. In a Room with Blue Walls

5. Repeatedness

6. Snuffbabe

THIRD DEGREE:

7. Badpans

8. The Tolerance

9. Awareness

10. Fill the Rest Yourself

HERMAN RAREBELL:

11. Herman Rarebell

12. The Dreams of Gunter von Hagens

13. Aftermath

14. Fick dich Selbst

15. Iron Snake

16. Mutual Trust (DEFECATION-Cover)

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