ANODYNE-29: Phoenix (Box)

Die Jungs von ANODYNE-29 fanden es an der Zeit, der Welt den Ragga-infected Metal zu schenken. Wem es jetzt in Gedanken an jamaikanische Kräuterfreunde die Zehennägel hochrollt, dem sei versichert, dass sich hinter dieser etwas bemühten Kategorie ein überaus faszinierendes Experiment verbirgt.

Allerorts wird es kuschlig eng in den verschiedenen Nischen. Bands treten sich gegenseitig auf die Zehen, während sie eigentlich versuchen, möglichst eigenständig zu agieren. In blanker Not erfindet man sogar für den guten alten Thrashmetal die neue Schublade Metalcore, ohne dass wirklich neue Elemente hinzugekommen wären. Da tut es gut, wenn eine Band den Ankündigungen Taten folgen lässt in Gestalt einer überzeugenden Umsetzung neuer Ideen. Die Jungs von ANODYNE-29 haben alle schon einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel und fanden es nun an der Zeit, der Welt den Ragga-infected Metal zu schenken. Wem es jetzt in Gedanken an jamaikanische Kräuterfreunde die Zehennägel hochrollt, dem sei versichert, dass sich hinter dieser etwas bemühten Kategorie ein überaus faszinierendes Experiment verbirgt, das bislang höchstens von der „Ring of Fire“-Coverversion der H-BLOCKX angedeutet worden war. Mit erschreckender Selbstverständlichkeit wirft das Sextett Elemente aus Nu Metal und Stoner Rock in den Ring und lässt zwei Sänger gegeneinander antreten, die verschiedener kaum sein könnten: Andy Koa mit seiner dunklen, melodischen Stimme, die fast schon gotisch daherkommt, und Finga, der dem Raggagesang frönt, diesen jedoch sehr geschickt abstimmt auf die komplett un-Ragga-artige Musik. Und das Erstaunliche dabei: Die Mixtur funktioniert, als hätten die Jungs Jahrzehnte gehabt, um an der Feinabstimmung der Elemente aufeinander zu feilen! Entsprechend kurzweilig präsentieren sich die sechs Songs auf der CD. Knallig, dynamisch und äußerst abwechslungsreich dröhnen „Sowin´Pain“, „Phoenix“ oder das schleppendere „Release Me“ aus den Boxen. Selbst textliche Ausrutscher wie das peinliche „Love on the Table“ verzeiht man da den Jungs gerne, zumal der CD noch eine Video-CD mit drei Videos zu Albumtracks beiliegt. Selten trat eine Undergroundband derart überzeugend in den Ring, um die Schlacht um die raren Plätze im Kader einer Plattenfirma zu schlagen. Da werden selbst Reggaemuffel wie ich zu Begeisterungsstürmen hingerissen.

Bandkontakt:

ANODYNE-29

Schmiedgasse 27

67550 Worms

Veröffentlichungstermin: 01.04.2004

Spielzeit: 20:36 Min.

Line-Up:
Andy Koa – Gesang, Programming

Finga – Gesang

Gap Van Badger – Gitarre

John Jay – Gitarre

Guido – Bass

Mucho – Schlagzeug
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.anodyne-29.de

Email: mucho@anodyne-29.de

Tracklist:
CD:

Sowin´ Pain

Phoenix

Release Me

Love on the Table

Torture

Burn My Love

Video-CD:

Intro

Phoenix

Torture

Release Me

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