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ANGELUS APATRIDA: Clockwork

Thrash Metal der Marke: Geschrieben 1987 – eingespielt 2010?

Wenn es tausende Death Metal-Bands gibt, die alle nach SUFFOCATION klingen und Metalcore-Bands, die KILLSWITCH ENGAGE kopieren, warum soll es dann auch nicht noch zahllose Thrash Metal-Bands geben, die auch heute noch in der Bay Area unterwegs sind? Was die Spanier ANGELUS APATRIDA dort gefunden haben, sind allerdings die Reliquien der damals großen Bands und finden sich nun in einer Szene mit EVILE, GAMA BOMB und WARBRINGER wieder. Die jungen Wilden, die den Spirit der Achtziger wieder aufleben lassen wollen. Clockwork, das dritte Album von ANGELUS APATRIDA klingt, als wäre es 1987 geschrieben und 2010 aufgenommen worden.

Die Riffs, die ANGELUS APATRIDA hier verarbeiten sind vielleicht so neu wie der Sendeplatz der Tagesschau, aber immerhin wird hier nichts schlechtes geboten. Nicht besonders aufregend und mitreißend, aber immerhin handwerklich in Ordnung. Mit spürbarer Energie, Motivation und Power sind ANGELUS APATRIDA gesegnet, sie schreiben auch eingängige Songs, die grooven, selbst in den flotten Uptempo- und Mosh-Passagen. Dazu gibt es grantiges Geschrei mit Melodie, das ebenfalls sehr traditionsbewusst und relativ variabel ist. Und ganz nebenbei gibt es auf Clockwork teilweise wirklich irres, schnelles Riffing zu hören. Daraus entsteht ein Schwung cooler Songs, die aber Tiefe und Originalität gänzlich missen lassen. Of Men And Tyrants, Legally Brainwashed,My Insanity und Into The Storm sind aber dennoch Stücke, die Thrash Metal-Fans der alten Schule ein Lächeln aufs Gesicht zaubern dürften, auch wegen der erstaunlich hohen Diversität des Materials.

Clockwork ist rein objektiv gesehen ein starkes, wütendes und wildes Album, das genau auf das Publikum der Bay-Area-Bands der Achtziger zugeschnitten ist, nur der recht moderne Gitarrensound und das sehr durchproduzierte Schlagzeug nehmen ANGELUS APATRIDA etwas die Authenzität. Hier tätigen Thrash Metal-Fans der alten Schule keinen Fehlkauf, nur wer es etwas moderner und experimenteller mag sollte besser anderweitig investieren.

Veröffentlichungstermin: 18. Juni 2010

Spielzeit: 51:14 Min.

Line-Up:

Guillermo Izquierdo – Guitar, Vocals
David G. Alvarez – Guitar
José J. Izquierdo – Bass
Victor Valero – Drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.angelusapatrida.com

MySpace: http://www.myspace.com/angelusapatrida

Tracklist:

1. The Manhattan Project
2. Blast Off
3. Of Men And Tyrants
4. Clockwork
5. Devil Takes The Hindmost
6. The Misanthropist
7. Legally Brainwashed
8. Get Out Of My Way
9. My Insanity
10. One Side, One War
11. Into The Storm
12. National Disgrace
13. Be Quick Or Be Dead

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