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ANGEL DUST: Of Human Bondage

ANGEL DUST konnten meine hochgesteckten Erwartungen erfüllen, wenn nicht sogar übertreffen.

Das Warten hat ein Ende. ANGEL DUST sind wieder da. Nach ihrem letzten, überragenden Studioalbum „Enlighten The Darkness“ wurde es ruhig um die Band. Bedrohlich ruhig. Gitarrist und Hauptsongwriter Bernd Aufermann ist ausgestiegen. Gründungsmitglied und Drummer Dirk Assmuth aus- und kurze Zeit später gottseidank wieder eingestiegen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte ich „Angst“, von ANGEL DUST nichts mehr zu hören. Die Angst war unbegründet, denn die neue Scheibe steht dem Letzten in Nichts nach.

Schon der erste Dreier mit „The Human Bondage“, „Inhuman“ und „Unreal Soul“ (was für ein Refrain) ist so flott und deckt die gesamte Pallette der Ruhrpottmetaller ab. Dirk Thurisch mit seinem harten, oft mittelhohen aber immer melodischen Gesang – er ist einer der Besten in Deutschland, da auch bei ihm das Wort Sänger nicht nur im Booklet steht, sondern er wirklich einer ist. Anspruchsvolle Melodien findet man wieder, fast immer mit Keyboard hinterlegt. Hier machen sie wirklich Sinn. Und durch die starke Keyboardpräsenz haben ANGEL DUST ein wenig ihr eigenes Eckchen in Deutschland gefunden. Ich kenne spontan keine Band, die so klingt. Die Gitarren sind immer noch hart, um einiges thrashiger als auf dem Vorgänger und Bernd Aufermann scheint mit Ritchie Wilkinson wirklich gut ersetzt worden zu sein. Auch wurden die Spielereien mit Effekten, Synthies etc. welches auf der „Enlighten The Darkness“ noch oft zu hören waren, auf ein Minimum beschränkt. Song Nummer vier ist etwas ruhiger, atmosphärischer und „Forever“ ist der bisher beste Song. Obwohl, da würde man den anderen Songs Unrecht tun, er ist eben das Sahnehäubchen der Scheibe. Hört Euch die Hookline an, wie der Song groovt und nach einiger Zeit im Ohr hängen bleibt. Seite 1 – volle Punktzahl! Viel besser geht’s nicht.

Die restlichen Songs fallen etwas ab. Nicht falsch verstehen, sie sind auf keinen Fall schlecht oder belanglos (können ANGEL DUST überhaupt schlechte Songs schreiben?), nur erreichen sie nicht mehr ganz die Klasse der ersten Songs. Sie sind hart, thrashig, immer nachvollziehbar aufgebaut und leben von den Melodien. Kurz: Sie sind einfach nur gut. „The Cultman“ ist eine weitere Halbballade und mit „Killer“ hat man einen Song von SEAL gecovert. Ein perfekter Rausschmeisser. Seite 2 – fast volle Punktzahl.

Fazit: ANGEL DUST konnten meine hochgesteckten Erwartungen erfüllen, wenn nicht sogar übertreffen. Ich bin froh, daß die Band wieder da ist und hoffe das sie auch ohne Schwerter und Fantasytexte den Durchbruch schaffen. Vier überragende Werke, da sollte doch eigentlich nichts mehr schief gehen.

Line-Up:
Dirk Thurisch – Vocals

Ritchie Wilkinson – Guitar

Steven Banx – Keyboard

Frank Banx – Bass

Dirk Assmuth – Drums
Label: Century Media

Homepage: http://www.angel-dust.de

Tracklist:
1. The Human Bondage

2. Inhuman

3. Unreal Soul

4. Disbeliever

5. Forever

6. Unite

7. Got This Evil

8. The Cultman

9. Freedom Awaits

10. Killer

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