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ANAL VOMIT: Demoniac Flagellations

Die Band, deren Namen mir nicht in den Mund kommen will, hat ein Debütalbum zustande gebracht, das wie ein Jungbrunnen auf mich wirkt. Authentisch und klischeehaft referieren die Südamerikaner über ein Stück Metal Geschichte, das musikalisch Bands wie SARCÓFAGO und ganz frühe SEPULTURA huldigt.

Hält man sich den Bandnamen ANAL VOMIT, den Herkunftskontinent Südamerika und das Coverartwork vor Augen, dann erübrigt sich eigentlich schon eine genauere CD-Besprechung. Die somit erbrachte Erwartungshaltung wird auch beim ersten Durchlauf der CD nicht enttäuscht. Die Peruaner spielen thrashigen Death Metal der alten Schule, wie ihn die Oberlehrer von SEPULTURA und SARCÓFAGO in den späten 80er-Jahren vorexerziert haben.

Die Jungs, die schon auf ein beachtliches Sammelsurium von Demo-CDs zurückblicken können, gehen demnach auch gleich zur Sache und kitzeln mit schnellem Saitenspiel alles aus der Gitarre heraus, was ihre Fähigkeiten und musikalischen Wurzeln zulassen. Dem will der Drummer nicht nachstehen und hämmert in einem fort auf die Cymbals und die Snare-Drum ein. Auch der Sänger ist kein Vertreter der ruhigen Töne und kreischt und grunzt in englischer und spanischer Sprache hysterisch ins Mikrofon. Hin und wieder gibt es dann auch ein Gitarren-Solo, das ebenso schnell heruntergefiedelt wird, wie die abrupten Anfänge und Schlussakkorde der Songs.

Trotz der enttäuschenden Spielzeit von gut 35 Minuten hat man am Ende der CD vorerst einmal genug von Demoniac Flagellations. Denn nach dem knappen Dutzend an Knüppel-Songs, die mit keinerlei Verschnaufpausen versehen und auch sonst nicht gerade die Abwechslung per se sind, braucht man einfach wieder ein bisschen Frischluft.

Und mit dieser Frischluft ist auch die Produktion angesprochen, die in ihrer rohen Weise Authentizität suggeriert und den Hörer bei geschlossenen Augen fernab der heimischen vier Wände in ein peruanisches, von Rauchschwaden durchzogenes Hinterhof-Studio entführt, wo ein verschwitzter, dunkelhaariger Produzent in Unterleibchen und kurzer khakifarbener Hose hinter dem Mischpult sitzt und die Musiker zu mehr Tempo auffordert. Somit tappen wir genau in diejenige Klischeefalle, die uns ANAL VOMIT – ob beabsichtigt oder nicht – mit ihrem Auftreten in Lederkluft mit obligatem Patronengürtel, ihrer Musik und ihrem Namen gestellt haben.

Veröffentlichungstermin: 13.12.2004

Spielzeit: 36:54 Min.

Line-Up:
Noizer – Guitar

Possessor – Bass & Vocals

Destructor – Drums

Nihil Soldier – Guitar

Produziert von Juan Ramos
Label: Displeased Records

Homepage: http://www.analvomit.8k.com

Email: analvomit@hotmail.com

Tracklist:
1. Intro

2. Sendero Siniestro

3. Temptation And Pleasure

4. Total Sacrilegious

5. Seed Of Evil

6. Signo De La Bestia

7. Kingdom Of The Cruelty II

8. Bestial Masacre

9. Camara De Torturas

10. Tales Of Sorcery

11. Antichrist

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