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AMOK: Necrospiritual Deathcore

Viel Black Metal-Prominenz = gutes Album?

Selten ist die Diskrepanz zwischen CD-Design und restlichem Artwork so groß wie bei AMOKs Debüt Necrospiritual Deathcore. Während Cover und Booklet in purem Schwarz-Weiß auf die kranken Klänge aufmerksam machen, wartet die CD selber mit einem fröhlichen, Kirchenfenster-artigen Design auf, das man auch für eine Liedersammlung der Nonne Hildegard von Bingen inklusive Kräuterrezept hätte gebrauchen können. Somit dürfte auch klar sein, wie man dieses Werk bei Nichtgefallen Aprilscherz-technisch entsorgen kann…

Denn die von AMOK dargebotenen Klänge führen garantiert bei jedem Kirchenlieder-Fan zu akutem Ohrenbluten. Mit runtergestimmten Gitarren frönen die Norweger, die auch noch in anderen Bands tätig sind, einer lärmigen, old-schooligen Mischung aus Death, Black und Thrash Metal-Klängen, die den Spirit der 80er-Jahre wieder heraufbeschwören soll. Manchmal kommen in dieser kruden Mischung auch elektronische Spielereien (etwa in Postapokalyptisk Korstog) oder cleaner Sprechgesang (Goatflesh Removal Corpus Christi) zum Zug, doch es dominieren rohe, lärmige und wohl willentlich technisch anspruchslose Töne. So kommen denn auch eher Erinnerugen an eine weniger melodiöse und stimmungslose Variante von ANCIENT zu Svartalfheim-Zeiten oder an eine kompetentere Version von BEHERIT auf.

Insgesamt vermag es Necrospiritual Deathcore trotz anwesender Prominenz und reichlich Old School-Atmosphäre nicht zu überzeugen. Zwar sind die Songs zeitweise reichlich experimentell ausgefallen (vor allem die Goatflesh-Trilogie), aber irgendwie fehlt es am fesselnden Feuer. Zudem schneiden sich AMOK produktionstechnisch selber ins Fleisch, indem sie den Songs unterschiedliche Produktionen verpasst haben, die allesamt schlecht sind. Somit ist ein ausgiebiges Antesten lediglich ganz beinharten Old School-Fanatikern empfohlen, einem Blindkauf von Necrospiritual Deathcore ist abzuraten.

Veröffentlichungstermin: 15.02.2007

Spielzeit: 35:38 Min.

Line-Up:
Necrocum (ABORYM): Vocals
Goatpromoter Lava (TAAKE): Gitarren, zusätzliche Vocals
Iscariah (WURDULAK, GRIMFIST): Bass
Stanley: Drums

Gastmusiker:
Kybermensch (TRI-FUNCTION MILLION): Vocals
Taipan (ORCUSTUS): Vocals
Hoest (TAAKE): Drums
Chaos: Elektronik

Label: Planet Satan Revolution / Aftermath Music

Homepage: http://www.nekro.info

Email: amoklava@hotmail.com

Tracklist:
1. Necropsy Cunt
2. Geitehelvete
3. Channelling Black Horns
4. Effective Mass-Torture
5. Organ Ejaculator
6. Providentialism
7. Postapokalyptisk Korstog
8. Goatflesh Removal (Corpus Christi)
9. Goatflesh Removal (Memento Mori)
10. Goatflesh Remvoal (Gloria In Excelsis Deo)

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