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ALPHA TIGER: Man Or Machine

Gestatten: Metal. Heavy Metal. Und zwar im engeren Sinne. So klingt es wohl, wenn man Geoff Tate mit einem Auto über den Fuß fährt, während man das SAVATAGE-Debüt anhört.

Gestatten: Metal. Heavy Metal. Und zwar im engeren Sinne. Man Or Machine ist als Albumtitel ungefähr so originell und klangvoll wie die Musik dahinter. ALPHA TIGER tun einfach so, als hätte es die musikalischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre nie gegeben. Dass die jungen Musiker zur Hochzeit des 80er-Power-Metals selbst noch überhaupt nicht geboren waren, stört herzlich wenig. Wer weiß, vielleicht steht neben dem Proberaum auch noch ein DeLorean rum. Stilistisch orientiert sich das Quintett am klassischen US-Metal mit saftigen Riffs, Sirenengesang und sperrigen Songstrukturen. Es bleibt dabei aber auch noch Raum für Melodien in den Gitarren. Besonders das flotte Against The Time versprüht NWoBHM-Luft. Die Produktion ist dabei einen Tick zu glatt und transparent ausgefallen. Zwar klingt das Ergebnis trotzdem ungekünstelt und natürlich, aber das dumpfe Poltern von den alten Metal-Blade-Veröffentlichungen hätte einfach besser gepasst.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Sänger Stephan Dietrich, an dessen hoher Stimme sich sicherlich einige Geister scheiden werden. Wahrscheinlich klingt es so ähnlich, wenn man Geoff Tate mit einem Auto über den Fuß fährt. Von der Klangfarbe her gibt es sogar Parallelen zu John Arch. Musikalisch agieren ALPHA TIGER dabei ausgesprochen bodenständig, so dass keine mystische Atmosphäre aufkommt. Stattdessen dominiert traditioneller Metal im mittleren Tempobereich. Bezeichnenderweise werden auf der CD die meisten Speed-Elemente bis zum Ende aufgehoben und nicht schon beim Opener verpulvert. Bei den Lead-Gitarren merkt man deutlich, dass die Band bereits seit einiger Zeit aktiv ist (zuletzt unter dem Namen SATIN BLACK). Gleichzeitig hat sich der Fünfer einiges an Ungestümheit bewahrt. Dazu zählt auch das ausladende Songwriting, das sich viel Zeit für Ausflüge und Schlenker nimmt. Zwischendurch haben so die Thrashriffing, Balladen und sogar Humor kurze Gastauftritte, die durchaus schlüssig in die Stücke eingewebt wurden. Dies verhindert, dass die Musik auf Dauer monoton klingt, ohne dass man als Headbanger ernsthaft aus dem Rhythmus gebracht wird.

Gar zu simplen Tralala-Melodien verweigern sich ALPHA TIGER komplett. Als Zielgruppe sind entsprechend eher metallische Puristen angesprochen als das Publikum von EDGUY, HAMMERFALL und Co. Denn Freunde von erdigem, unverfälschtem Metal kommen auf ihre Kosten, während Gelegenheitsmetaller wohl nur schwer einen Zugang zu dieser zugegeben kauzigen Musik finden dürften.

Veröffentlichungstermin: 29.04.2011

Spielzeit: 54:25 Min.

Line-Up:
Stephan Dietrich – Gesang
Peter Langforth – Gitarre
Alexander Backasch – Gitarre
Dirk Frei – Bass
Axel Pätzold – Schlagzeug

Label: Sonic Attack

Homepage: http://www.alphatiger.de

MySpace: http://www.myspace.com/alphatigerband

Tracklist:

1. Starriders
2. Crimson Desert
3. Man Or Machines
4. When Autumn Leaves Fall
5. Against The Time
6. Martyr`s Paradise
7. Karma
8. Exit: Night
9. Black Star Pariah

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