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ALEPH: In Tenebra

Abwechslungsreicher Metal mit eintönigem Thrash-Gesang – eine Art Affenponymonster, bei dem man nicht genau weiß, ob man es füttern, streicheln oder fürchten soll.

Während der moderne Metal zuletzt vornehmlich von Bands mit Hardcore-Einflüssen infiltriert wurde, schicken sich ALEPH aus Italien (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen australischen Combo, die 1977 das Album Surface Tension veröffentlichte) an, aus Elementen der 80er und 90er einen neuen Stil zu zimmern. So treffen Power Metal-Riffs auf Thrash-Teile, wobei der eintönige Gesang bei letzteren eindeutig besser zur Geltung kommt. So lassen beim verhältnismäßig geradlinigen Acid Tears beispielsweise SLAYER grüßen. Die sporadischen Keyboard-Passagen ergänzen das eigenwillige Klangbild und fegen die letzten Staubkörner weg. Die stilistische Achterbahnfahrt ist nicht ganz so extrem wie etwa bei SYSTEM OF A DOWN, lässt jedoch regelmäßig Zweifel daran aufkommen, dass alle Musiker denselben Song spielen. Unterm Strich bleibt so eine Art Affenponymonster übrig, bei dem man nicht genau weiß, ob man es füttern, streicheln oder fürchten soll. Während die vornehmlich schrägen Harmonien extremen Metal-Spielarten entlehnt wurden, erinnern die ruhigen Passagen eher an elegische Progressive Metal-Sachen. Die einzelnen Teile sind jederzeit nachvollziehbar, die Songstrukturen dagegen mehr als chaotisch. Für engstirnige Freunde des klassischen Prog ist In Tenebra jedenfalls ungeeignet, da der Frickelfaktor gegen Null strebt. Da helfen auch die QUEENSRYCHE-Anleihen am Ende von Dephts nichts. Tatsächlich sind ALEPH eine Herausforderung für jeden toleranten Metal-Fan. Wer Epik, Power, Gebretter und Sanftmut in einem Song so gut verdauen kann wie Milch, Apfelsaft, Rum und frisches Eigelb in einem Drink, wird hier vielleicht sein Glück finden. Mir persönlich ist die Musik viel zu zerfahren und das Fehlen von melodischen Hooklines macht alles nur noch schlimmer.

Veröffentlichungstermin: 02.11.2006

Spielzeit: 48:32 Min.

Line-Up:
Dave Battaglia: Gesang, Gitarre, Bass
Lorenzo Fugazza: Gitarre
Giulio Gasperini: Keyboard
Manuel Togni: Schlagzeug
Nik Mazzucconi: Bass
Label: Fuel Records Italy

Homepage: http://www.alephmetal.org

Tracklist:
1. The Fallen
2. Unfaithful
3. Dephts
4. Mother Of All Nightmares
5. In Tenebra
6. The Fallen (Native Lyrics)
7. Acid Tears

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