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AKIMBO: Jersey Shores

Sympathischer, räudiger R-O-C-K zwischen MASTODON, UNSANE und KYUSS.

Wenn SCOTT KELLY mal wieder an einer Band einen Narren gefressen hat, dann ist es, wie erst kürzlich im Falle von US CHRISTMAS nur eine Frage der Zeit bis NEUROT RECORDINGS von einer kleinen Unterground-Instanz den ersten wirklich ernsthaften Angriff rausbringen. Bühne frei für AKIMBO, die auf ihrem inzwischen sechsten Album beweisen, warum sie als Power-Trio gelten. Denn das, was die Typen aus Seattle hier vorlegen ist eine sensationelle, abenteuerliche Reise durch die Tiefen des musikalischen Ozeans, geprägt von Retro-, Stoner-, und Noise Rock, von Americana und einer Prise Grunge. Einige Namen schießen bei den sechs, teils überlangen Songs sofort ins Gehirn – Riffs und verspielte Leadgitarren im Stil von MASTODON, eine Attitüde, nicht unähnlich derer von KYUSS, brachiale Bassattacken, inspiriert von UNSANE. Daraus resultierend erschaffen AKIMBO einzigartige Songs, die sich teils über lange Strecken hin aufbauen und sehr verspielt, liebevoll arrangiert und erfrischend nüchtern, also nicht sehr von Marihuana-beeinflusst, wirken.

Das Trio erschafft eine wahrhaftige Wand, agiert nicht nur enorm flexibel und abwechslungsreich, sondern schafft es auch mit dieser Minimalbesetzung jede Anlage zu zertrümmern. Geschickt eingesetzte Dynamikwechsel und eine erdige, mörderische Produktion, die schwer nach Albini klingt, lassen keinen Stein mehr auf dem anderen stehen. Aus grandioser Gitarrenarbeit, räudigem Gesang, geil knurrendem Bass und peitschenden Drumming entsteht anspruchsvolle, spontane, wilde Musik, mit sensationellen Songs wie Matawan, Lester Stillwell und Rogue, die so vertraut klingt wie deine Lieblingsplatten, aber so frisch und neu ist, wie das, was du schon immer hören wolltest. Neben all dem Licht gibt es allerdings auch ein wenig Schatten, wenn auch nicht viel. Zwischen den Lärmeruptionen, der rituellen Verehrung des Rocks stehen außerdem ein paar gejammte, spontane Einlagen zu viel, hier vergessen sich AKIMBO und ihren Song ein wenig zu sehr und kommen nicht wirklich auf den Punkt.

Ansonsten ist das gewaltige Konzeptalbum Jersey Shores über die gewaltige Haiattacke von 1916 in New Jersey aber ein astreines, wildes und kreatives Album. Eines, das Fans dieses Klientels unbedingt ans Herz zu legen ist. Ausgestattet mit der richtigen Attitüde, großer songschreiberischen Klasse und einer ungezwungenen, sympathischen Herangehensweise bin ich mir sicher, dass auch die nächsten sechs Alben von AKIMBO Volltreffer werden. Ein kleines, räudiges, garstiges, freches, liebevoll ausgebuddeltes Juwel, das.

Veröffentlichungstermin: 14. November 2008

Spielzeit: 46:33 Min.

Line-Up:
Jon Weisniewski – Vocals, Bass
Aaron Walters – Guitar
Nat Damm – Drums

Label: Neurot Recordings

Homepage: http://www.livetocrush.com

MySpace: http://www.myspace.com/akimbo

Tracklist:
1. Matawan
2. Bruder Vansant
3. Lester Stillwell
4. Rogue
5. Great White Bull
6. Jersey Shores

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