AGATHODAIMON: A Higher Art of Rebellion

Die neue AGATHODAIMON ist äußerst abwechslungreich geworden und bewegt sich fernab der engen Grenzen des Black Metal. Durch die erdige Spielweise und die Ideenvielfalt wird das Album zu einer kurzweiligen und interessanten Angelegenheit.

Abwechslung ist das Zauberwort für “A Higher Art of Rebellion” von AGATHODAIMON. Tatsächlich hat die Band ein Album eingespielt, das für Black Metal-Verhältnisse sehr facettenreich ausgefallen ist, wodurch aber die Gesamtatmosphäre etwas zu leiden hat. So können die Songs auch durchaus für sich alleine stehen und dennoch ist bei jedem einzelnen Song zu erkennen, welche Band für diesen verantwortlich ist.

Doch kann “A Higher Art of Rebellion” auch nicht wirklich allein dem Black Metal-Genre zugeordnet werden. Die Gothic Metal-Einflüsse sind auf diesem Album mindestens genauso schwerwiegend, auch wenn das die Band selbst anscheinend nicht so wahrhaben will. Dabei versteh ich gar nicht, was daran so schlecht sein soll. Diese unbedingte Zuordnung zum Black Metal wirkt auf mich durchaus auch widersprüchlich, da ich beim Hören der neuen Scheibe eigentlich eher den Eindruck habe, als wollte sich die Band von den engen Ketten des Black Metal befreien und fernab jeglichen Klischeedenkens ein eigenständiges Stück Musik kreieren.

AGATHODAIMON überschreiten Genregrenzen

Diesen Eindruck habe ich besonders aufgrund der Tatsache, dass ich sehr unterschiedliche Einflüsse wie MOONSPELL oder MORBID ANGEL (“Heaven’s Coffin”) aus der Musik herauszuhören glaube, und auch die Verwendung von cleanen Vocals (ganz besonders stark bei der Ballade “Novus Ordo Seclorum”, die völlig Black Metal-untypisch ausgefallen ist, aber tatsächlich Gänsehaut zu verursachen weiß) spricht eigentlich für eine Überschreitung der Genregrenzen.

Des Weiteren scheint es mir, als hätte sich die Band eher von den Urvätern des Black Metal, also VENOM oder BATHORY beeinflussen lassen als von den Vorbildern aus dem hohen Norden.

“A Higher Art of Rebellion” gefällt durch seinen Einfallsreichtung

Mit “Tongue of Thorns” hat die Band dann auch gleich noch einen Song mit echtem Hitpotential am Start, der die Band in weiteren Kreisen bekannt werden lassen dürfte. Doch nicht bei allen Songs schafft es die Band, ihre Ideen so auf den Punkt zu bringen, wodurch dann doch der eine oder andere Durchhänger droht. In den meisten Fällen schafft es die Band aber dann wieder, den Song durch interessante Gitarrensounds oder solides Riffing auf die richtige “Hörspur” zu bringen.

Der Einfallsreichtum der CD und die erdige Spielweise der Band (kommt besonders bei den letzten Songs zum Tragen, die so richtig räudig klingen) hinterlassen bei mir insgesamt gesehen auf jeden Fall einen sehr positiven Eindruck, weshalb es die CD neben der Übermacht von DREAM THEATER und CONTROL DENIED doch immer wieder in meinen CD-Player schafft.

Spielzeit: 61:46 Min.
Label: Nuclear Blast

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