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ADIMIRON: Burning Souls

Verspielter Death/Thrash.

Ja, so ist das mit den italienischen Bands, entweder sie machen Melodic Power Metal oder sie klingen auf andere Weise etwas zart. Na gut, zart kann man ADIMIRON wirklich nicht nennen, aber irgendwie gehen sie ihr Debüt ziemlich virtuos und teilweise auch filigran an. Das errinert in manchen Situationen an die Finnen von CHILDREN OF BODOM, auch wenn sich ADIMIRON viel aggressiver durch ihr Album thrashen.

Verspieltheit beweist man bereits mit dem ersten Stück, ein knapp zweieinhalb Minuten langes Instrumental, in dem so ziemlich alles Verwendung findet, was ADIMIRON für ihren Sound an Zutaten bereithalten. Delirium Tremehens macht auf jeden Fall klar, dass hier versierte Komponisten am Werk sind, die ihr Handwerk auch gekonnt umsetzen können. Das Stück ist zu technisch, um in irgendeiner Weise eingängig zu sein, weshalb es ein etwas zweifelhafter Opener ist.

New Day Denied erinnert mich bei den Anfangsriffs sofort an die aktuelle ARCH ENEMY, schwenkt dann aber um und wird zu einem flotten Thrasher mit Blackmetal Anleihen. Überhaupt mixen die Italiener alle erdenklichen Stile zusammen, Cold Anxiety klingt stark nach Blackmetal, besonders in Verbindung mit der kreischenden Stimme des Sängers. Ebenso bei Forgotten Memories, was stellenweise wie lupenreiner symphonischer Schwarzmetall rüber kommt, der teilweise etwas an GRAVEWORM erinnert, oder zumindestens so, wie ich die in Erinnerung habe.

Auch auf den folgenden Tracks behalten ADIMIRON das Konzept bei, man mischt auch mal softe Akkustik-Parts mit ein (Suffering Voices) und bietet ansonsten konstant die ureigene Mischung aus Thrash, Black und Death Metal feil, die zwar oft schnell und aggressiv kommt, aber durch die symphonischen Aspekte immer etwas fröhlich und zart klingt. Schnelle, melodische Soli werden eingeflochten, die auch von einer Italo-Powermetal-Band stammen könnten und einzig der Gesang hält das Ganze durchgängig auf einigermaßen brutalem Level. Leider ist die Melodie immer wieder von frickeligen Gitarren und epischen Keyboardklängen abhängig, selten mogelt sich ein eingängiger Refrain in die Lieder, was die ganze Kost etwas anspruchsvoller macht, als es gut für diese Art von Musik ist. Zudem muss man es erstmal schaffen acht Songs auf eine Spielzeit von über 55 Minuten zu bekommen, was das ganze nur noch unterstreicht.

Burning Souls hat Potenzial und dürfte Fans von melodischen Todesklängen (z.B. von
CHILDREN OF BODOM) ziemlich sicher gefallen. Wobei die Betonung hiebei auf melodisch liegt. Mir jedenfalls sind es einige Keyboard Harmonien und das ein oder andere Gute Laune-Gefiedel zuviel. Und somit reihen sich ADIMIRON mit ihrem (handwerklich wirklich starken) Debüt nur in die Reihe italienischer Bands ein, mit denen ich nicht viel anfangen kann.

Veröffentlichungstermin: 23.08.2004

Spielzeit: 55:43 Min.

Line-Up:
Leonardo – Vocals

Alessandro – Guitars

Davide – Bass

Davide – Drums

Produziert von ADIMIRON und Luigi Stefanini
Label: Karmageddon Media

Homepage: http://www.adimiron.net

Email: adimiron@libero.it

Tracklist:
01. Delirium Tremehens

02. New Day Denied

03. Cold Anxiety MP3

04. Forgotten Memories

05. Suffering Voices

06. Obsessive Insanity

07. Endless Worlds

08. Unexpected Life

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