blank

ABSCESS: Dawn Of Inhumanity

Old School Death Metal, aus dem man mehr hätte rausholen können.

Nach Captains Review zu Horrorhammer erwartete ich vom ABSCESS-Drittwerk natürlich ein erneutes DARKTHRONE auf Death Metal-Album. Und wenn man die beiden DARKTHRONE-Männer als Gastsänger an Bord hat und einen Song wie Torn From Tomorrow nimmt, der tatsächlich irgendwo zwischen POSSESSED und neuen DARKTHRONE angesiedelt scheint, dann will man diese Erwartung als erfüllt abhaken.
Dummerweise gibt es da eben noch den Rest von Dawn Of Inhumanity, und da bekommt dieser Alles ist in Ordnung-Haken empfindliche Risse, bis er in sich zerfällt. Da wäre zum einen der Sound. Räudig muss er sein, keine Frage, und das ist er auch. Aber warum so dumpf? Und kann ein Chris Reifert – bei seiner musikalischen Vergangenheit – zulassen, dass man derart nix vom Snareteppich hört und die Becken im Mix fehlen? Sämtliche Drummerhöschen, die bei der Reifert-Nennung feucht wurden, werden da ganz schnell wieder trocken.
Ansonsten hat Dawn Of Inhumanity durchaus einige reizvolle Momente und lebt vom Old School-Spirit. Ein bisschen AUTOPSY-Langsamkeit da (Never Sane Again), ein angepisster Hornissenschwarm da (The Rotting Land), dazu noch eine Stippvisite bei DEATH (Dead Haze) und tüchtig viel End-80er Death / Thrash Vibes – keine schlechte Mischung. Leider wird man jedoch das Gefühl nicht los, dass ABSCESS aus dieser Platte mehr hätten rausholen können, wenn sie gewollt hätten. Wie man das richtig macht, zeigen – ironischerweise – DARKTHRONE. Circle The Wagons ist zwar kein Death Metal, aber anders als ABSCESS spielen DARKTHRONE ihr Spiel bis ans Ende durch, statt nach einer Halbzeit Feierabend zu machen.
Fazit: Dawn Of Inhumanity kann man sich als nicht-schlagzeugspielender Old School Death Metal-Fan zulegen – vorausgesetzt, man hat keine allzu hoch geschraubten Erwartungen. An die alten Originale kommen ABSCESS nämlich bei ihrem dritten Anlauf definitiv nicht heran.

Veröffentlichungstermin: 12.03.2010

Spielzeit: 52:29 Min.

Line-Up:
Clint Bower – Gitarre, Vocals
Danny Coralles – Gitarre
Joe Allen – Bass
Chris Reifert – Drums, Vocals

Gastsänger: Nocturno Culto, Fenriz (DARKTHRONE)

Produziert von Adam Munoz
Label: Tyrant Syndicate Productions / Peaceville Records / Edel

Homepage: http://www.abscessfreaks.com

Tracklist:
1. Goddess Of Filth And Plague
2. Torn From Tomorrow
3. Never Sane Again
4. Dawn Of Inhumanity
5. The Rotting Land
6. Dead Haze
7. What Have We Done To Ourselves
8. Dark Side Of A Broken Knife
9. Divine Architect Of Disaster
10. Black Winds Of Oblivion

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner