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ABINCHOVA – Hörensagen [Eigenproduktion]

Wenn das Gefühl wichtiger ist als Professionalität.

Also niedlich ist er ja schon, dieser Promo-Umschlag im Pergament Look mit Wachssiegel und dem sympathischen Bandfoto im Booklet. Und auch das vor Tavernen-Hintergrund Schweitzerdeutsch gesprochene Intro wirkt auf den Hochdeutsch verwöhnten Rezensenten höchst amüsant. Doch die vorab angesammelten Sympathiepunkte drohen ABINCHOVA dann direkt im ersten, von drei, richtigen Lied schon wieder zu verspielen. Denn die folkigen Melodien, welche den dargebotenen Pagan Metal begleiten, klingen krumm und schief. Das Grauen! Raus aus dem Player damit! Aber damit ist ja auch keinem geholfen. Also ein paar Tage später die CD wieder eingeworfen, dem gewappnet, was da kommen mag. Und siehe da, wenn man weiß, was einen da erwartet, kann man sich das glatt anhören. Sogar richtig gut! Die Riffs, welche im Thrash bis Black Bereich zu Hause sind, machen ordentlich Dampf und trotz der reichlich vorhandenen schiefen Gitarren- und Geigenmelodien versprüht Doppelmond viel ungestümen Charme, der zum Mitwippen einläd. Die Züsler beginnt verträumt mit Geigen und Akustik-Gitarre, ist aber im Folgenden weit heftiger und weniger fröhlich als der Vorgänger, obwohl der Song permanent von der Geige begleitet wird. Eher düster und etwas morbide klingen die Melodien und auch der opernhafte Frauengesang, welcher sich mit Gekeife abwechselt, bricht durch seine vergleichsweise tiefe Stimmlage erfolgreich aus dem Beauty and the Beast-Schema aus. Heimatlos fährt dann den Mittelweg zwischen den beiden Songs und markiert eine weitere Steigerung. Hier kommen dann auch die unvermeidlichen Akkordeons und oho- Chöre zum Einsatz. Was dem Song allerdings in keinster Wiese schadet. Eine herrliche, mystische Atmosphäre umweht diesen Song, in welcher man sich verlieren kann.

ABINCHOVA liefern, entgegen meiner anfänglichen Erwartungen, ein tolles, episches, atmosphärisches und vor allem höchst authentisch und organisches Pagan Metal-Demo ab, welches die Band auf ihrer Website für faire 4 € oder als Download anbietet. So muss diese Musik klingen!

Veröffentlichungstermin: 01.09.2009

Spielzeit: 18:09 Min.

Line-Up:
Arnaud Hilfinker – Gesang
Nora Lang – Gesang/Violine
Dave Zemp – Gitarre
Nicolas Sigrist – Gitarre
Patricia Lang – Keyboard
Roberto Rodriquez – Bass
Stefan von Rohr – Schlagzeug

Produziert von Abinchova
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.abinchova.ch

MySpace: http://www.myspace.com/abinchova

Tracklist:
01 Präludium
02 Doppelmond
03 Die Züsler
04 Heimatlos

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