Ich sitze echt in der Zwickmühle. Einerseits ist die Welt überschwemmt von Bands wie A FEAR CALLED TREASON, weshalb ich so was schon so oft gehört habe, dass sich bei mir eigentlich gar nichts mehr regt, wenn so eine Death Metallische Metalcore-Band daherkommt und vor hat, AT THE GATES in den Boden zu stampfen. Das klappt jetzt nicht und wird auch niemals klappen. Andererseits ist bei dem Quintett ein guter Ansatz zu erkennen. A FEAR CALLED TREASON gehen in dieselbe Ecke wie THE BLACK DAHLIA MURDER und drücken ganz ordentlich mehr, aber auch nicht.
Die Bielefelder haben cleveres Songwriting, bauen Abwechslung und anspruchsvolle Riffs ein, aber die Energie von THE BLACK DAHLIA MURDER eben haben sie nicht. Und das obwohl die Musik durch die Produktion gut rüberkommt und die Jungs in Sachen Tightness nichts anbrennen lassen. Ist die Musik nur aufgesetzt? Das würde ich nicht sagen, auf ihrer ersten EP trauen sich A FEAR CALLED TREASON weniger zu, als sie tatsächlich können. Aus den Songs hätte man mehr machen können, die Band biedert sich zu sehr an gängige Klischees an und lässt die eigene Identität einfach nicht raus. Hinzu kommen Defizite beim Drumming, vor allem bei den Blast Beats und das nervige Gekreische. Metalcore-Fans, die es etwas deftiger mögen, dürfen hier gerne zugreifen, objektiv gibt es ja wenige Kritikpunkte. Die Band sollte sich dennoch Gedanken machen, in welche Richtung es gehen soll und ob es Sinn macht, mit einer Szene derart konform zu gehen, denn so werden A FEAR CALLED TREASON sang- und klanglos untergehen.
Veröffentlichungstermin: Dezember 2006
Spielzeit: 17:20 Min.
Line-Up:
Daniel Kleinehagenbrock – Vocals
Florian Kuhlmann – Guitars
Fabian Korthues – Guitars
Simon Müller – Bass
Malte Potthoff – Drums
Produziert von Kristian Kohlmannslehner & A FEAR CALLED TREASON
Label: Beniihana Records
Homepage: http://www.afearcalledtreason.com
Email: afearcalledtreason@gmx.de
Tracklist:
1. Her Private Hell
2. Death Routine
3. The Circle
4. To This World´s End
5. The Fear Dilemma