7 MINUTES OF NAUSEA / SIST EN 343 / TN666: Damnatio Ad Bestias Vol. 2 [Split]

Ausschließlich für Hartgesottene: Harsh Noise-Drone-Lärmpornographie ohne erkennbares Muster.

Nach bereits sechs Minuten dieser Split bin ich mir sicher, mir dieses Teil nie wieder anzuhören, wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Noisecore, Industrial und Drone schön und gut, aber es gibt eine feine Grenze zwischen Random-Noise und akustischem Terror mit Sinn und Verstand. Auf dieser Split wollen gleich drei Künstler zeigen, wie sehr sie den Leuten auf den Sack gehen können. 7 MINUTES OF NAUSEA, eine seit 1985 aktive Band, die ohne erkennbares Muster auf dem Schlagzeug trommelt, mit verzerrten Bass- und Synthisounds jeglichen Rhythmus zum Erliegen bringt und eine gesampelte Frauenstimme irgendwas erzählen lässt, leiten diese Kollaboration ein. Vierzehn Minuten zusammenhangslosen Lärms ist der Track namens How Forgotten Are The Anonymous Dead?, der höchstens bei irgendwelchen abgestumpften Noise-Fans die Nippel spitz werden lässt. Kein Einstand, der Gutes verheißt.

SIST EN 343 aus Slowenien haben ein zwanzigminütiges Martyrium aus elektronischen Drone-Sounds und lärmenden Geräuschen, die gerade nicht ganz so aggressiv klingen, dass die Höhen den Gehörgang zersägen. Nochmal Glück gehabt. Die schlechte Nachricht ist, dass dieser Track für mich irgendwie auch keinen Sinn macht, jede Menge verstörende Geräusche, die auch mich hernieder regnen und ich kann nicht einmal einordnen, ob das gut oder schlecht gemacht ist. Da kann ich auch meiner Kaffeemaschine beim Entkalken zuhören. Jedenfalls bin ich froh, dass auch diese zwanzig Minuten zu Ende gehen. TN666, das Soloprojekt von ECOCENTRIC RECORDS-Chef M. Weigand, mit dem ich auch schon bei der vor gut zwei Jahren erschienenen Split mit DEFEKTRO nicht so ganz auf einer Wellenlänge wa,r schließt mit zwei Tracks, die zusammen gut 35 Minuten dauern, diese Split ab, wieder kracht, grummelt, kratzt und schabt es, wieder ist das nicht mehr als nur Lärmkulisse. Immerhin entsteht hier zumindest partiell so etwas wie Atmosphäre. Und das ist es, was den Zweiteiler Euphonium zum besten Splitbeitrag werden lässt. Das will aber nicht so viel heißen, ja?

Natürlich bin ich kein Experte für Harsh Noise und ähnlichen Kram, natürlich spricht mich diese immerhin originell aufgemachte Split, die in einer optischen Reihe mit Damnatio Ad Bestias Vol. 1 steht, nicht an. Vielleicht steht die Underground-Elite des Genres da ja voll drauf, vielleicht lässt das der eine oder andere auch im Folterkeller laufen, wenn es zur Sache geht. Mit S/M hat diese Lärmpornografie übrigens mehr zu tun, als der Hausfrauenporno Shades Of Grey. Nein, es ist kein Wunder geschehen, empfehlen kann man diese Split nicht, zumindest nicht, wenn man niemanden hat, den man gerade quälen will.

Veröffentlichungstermin: Mai 2012

Spielzeit: 69:03 Min.

Line-Up:
7 MINUTES OF NAUSEA:
Matt
Mick
Ez Hell

http://www.7monx.de

http://www.facebook.com/pages/Seven-Minutes-Of-Nausea/135811133116156

SIST EN 343:
Matjaz Galicic
Miha Novak

TN666:
M. Weigand

http://www.tn666.com

Label: Ecocentric Records

Tracklist:
7 MINUTES OF NAUSEA:
1. How Forgotten Are The Anonymous Dead?

SIST EN 343:
2. Z8-36L

TN666:
3. Euphonium 1
4. Euphonium 2

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