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Manowaritis

Seid Ihr womöglich Manowar-Fans?! Dann ist Euch zwar leider kaum zu helfen 😉 , Vampiria hat sich aber trotzdem mal die Mühe gemacht, nach den Ursachen für dieses Phänomen zu forschen!

ein ernstzunehmendes krankheitsbild, das unverständlicher weise von der forschung nur marginal abgehandelt wird, tritt wieder verstärkt auf: die manowaritis!!

die patienten führen oft ein ganz normales leben, bis sie sich anstecken. der erreger wird über schallwellen übertragen, die über die ohren ins gehirn vordringen und dort die verstärkte ausschüttung von männlichen hormonen auslösen und einen rückfall in längst abgeschlossen geglaubte evolutionsstufen zur folge hat.

der patient beschränkt seinen wortschatz plötzlich auf die begriffe kill fuck die und sword, gewandet sich nur noch in natürliche materialien wie leder und fell, allerdings weniger um seinen sonnengegerbten bzw. selbstbräunerverwöhnten körper vor ungünstigen witterungseinflüssen zu schützen. vielmehr unterstreicht er durch knappe höschen (auch liebevoll *eierbecher* genannt) und eine art lederstrapse die ihm wichtig erscheinenden körperteile. vervollständigt wird dies durch ein keule (wahlweise holz für ganz harte fälle oder aufblasbar für eher angepasste formen) und allerlei metallnieten, die an lederbändern befestigt, seine körperliche stärke demonstrieren sollen. vereinzelt wurde über stich- und kratzwunden durch unsachgemässen umgang gekommen sein, jedoch gelten narben dieser art als ausdruck sozialer stellung innerhalb der krankheitsspezifischen rangordnung.

der patient entwickelt einige eigenartige verhaltensweisen, so grenzt er sein revier mit dar-stellungen stilisierter männerkörper ( bevorzugt modelle sind die gattungen homo neandertalensis adamensis oder homo neandertalensis demaioensis ) ab und im täglichen leben neigt er zu irrationalen handlungen. so werden fliegen mit der keule erschlagen (*stirb wie ein mann*), das frühstücksei wird mit einen möglichst grossen schwert geköpft und die ernährung wird auf fischkonserven umgestellt, da sich diese durch eine besonders hohe schwermetallbelastung auszeichnen.

gleichzeitig legt der patient ein gewisses mass an widersprüchlichkeit an den tag, denn obwohl er dem satz *whimps and posers leave the hall* grösstmögliche bedeutung beimisst, verbringt er mehrere stunden pro tag vor dem spiegel, modelliert seine muskelstränge, toupiert seine brustbehaarung (sofern vorhanden), schneidet grimassen, die der abschreckung des imaginären feindes (z. b. männer, die seiner ansicht nach keine sind = homo sapiens sapiens) und überlegt sich, wie er sein haar auf unvorteilhafteste weise tragen kann.

auch die gewaltbereitschaft steigt an, richtet sich aber vornehmlich gegen unschuldige (gitarren, bassaiten) hauptsächlich aber gegen mitmenschen, die durch das allen patienten gemeinsame ritual des abspielens fremdartiger tonträger gequält werden. aufgrund der rudimentären sprachkenntnisse sind die patienten gezwungen auch untereinander über ihre klangcollagen zu kommunizieren.

der patient zeigt eine starke fixierung auf seine vorbilder, vier tragische fälle, die es bereits zu einiger bertilinritheit gebracht haben, und deren lautstarke kundgebungen er begeistert besucht. zudem zeigt er eine starke tendenz zur glorifizierung der eigenen person. er ist stolz auf seine persönlichkeitsveränderung und demonstriert dies nach aussen durch das anbringen bunter stoffetzchen an seiner kleidung.

bisher ist unklar, wer von dem virus befallen werden kann. es wird vermutet, dass bestimmte kindheitserfahrungen den ausbruch der krankheit begünstigen. zu diesen faktoren zählt der aufenthalt in sog. zeltlagern, die zumeist nicht koedukativ sind. in diesem umfeld wird häufig der rückfall in überholte männliche rituale wie weitpinkeln und flatulenzdemonstrationen (altersgruppe 11-14) und alkoholmissbrauch mit weffbewerbscharakter (altersgruppe 15-heldentod) beobachtet. in der zweiten altersgruppe ist zudem ein gruppenpsychologisches phänomen zu beobachten: ein geradezu zwanghafte miffeilungsbedürfnis, das sexuelle erlebnisse betrifft. der wahrheitsgehalt dieser schilderungen ist äusserst fragwürdig, da es sich beim ritual des erzählens um eine spirale handelt; sobald ein teilnehmer den vorherigen nicht übertreffen kann, sinkt er in der rangfolge. bei vielen patienten wurde ausserdem ein zurückfallen in die spezifischen verhaltensmuster beobachtet und werden innerhalb des rudels anerkannt. diese verhaltensweisen beschränken sich aber nicht auf den aufenthalt in den oben erläuterten umgebungen, sondern stellen einen teil des krankheitsbildes dar.

erste anzeichen der krankheit sind: verarmung des wortschatzes, einerseits ein destruktiver drang, andererseits eine völlig irrationale haltung gefühlsregungen gegenüber (bsp. ´courage´ und die musikalische huldigung dieser tugend), das mitführen von kriegsgerät wie schwertern und degen sowie zustände der euphorie beim erklingen der stimme des rudelführers.

heilungschancen bestehen nach bisherigen erkenntnissen keine, behandlungsmethoden auf basis der vernunft zeigten in keinem der bisher bekannten fälle wirkung, als präventivmassnahmen gelten frühzeitige gewöhnung an type 0 negative und eine erziehung, die grossen wert auf die errungenschaften der neuzeit legt.

 

prof dr. vampi

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