Es ist Zeit für Intoleranz, oder: Danke Mühli!

It´s Time To Raise The Flag Of Hate! Keine Toleranz mehr für Nazipack in unserer Szene!

Schon seit längerem schleppe ich die Idee, beziehungsweise das Verlangen zu diesem Artikel mit mir herum. Und auf den Leserbrief-Seiten der aktuellen ROCK HARD-Ausgabe hat Wolf Rüdiger Mühlmann nun im Namen der Redaktion einen offenen Brief an alle Nazi (Black) Metaller abgedruckt, in dem er, wie man es von seinen Verrissen gewohnt ist, aufs herrlichste drauf los wettert. Das war wohl der endgültige Auslöser für diesen Artikel. Denn was Mühlmann da schreibt, ist verdammt noch mal wahr, und es ist dringend nötig, etwas gegen den braunen Abschaum, der Teile der Metal-Szene unterwandert hat, zu unternehmen. Es ist verdammt noch mal Zeit für Intoleranz gegenüber dem rechten Pack. Kein Na ja, solange die mir nix tun, ist doch alles ok oder Aber die Musik ist toll!!!! Gewäsch mehr! Es geht mir einfach nur gehörig auf den Sack, zu sehen, wie sich gerade die Black Metal-Szene von rechts unterwandern lässt und dies scheinbar hinnimmt, akzeptiert oder zu geringen Teilen sogar begrüßt. Wer Judenhass propagiert, ist ja schließlich verdammt evil drauf und somit wohl Black Metal geeignet. Ich habe aber verdammt noch mal keine Lust, mir auf Konzerten den Platz mit Glatzen oder verkappten Nazis im Langhaar-Schafspelz zu teilen oder bei jeder Black Metal-Band, die mir gefällt, erst mal stundenlange Recherche zu betreiben, ob die nun ideologisch sauber sind oder nicht.

Und wer immer noch glaubt, dass die Problematik überbewertet ist, sollte endlich aufwachen. Wenn ich mich am Black Metal-Abend in einer Metal-Kneipe plötzlich von einem Dutzend Glatzen mit eindeutiger Symbolik oder entsprechenden Shirts umzingelt vorfinde, dann vergeht mir alles. Wer hat euch verdammt noch mal eingeladen? Inzwischen hängt ein NSBM Verbots-Schild an der Tür besagter Kneipe, wofür ich dem Personal nach wie vor sehr dankbar bin. Gott sei Dank haben sie kein durchgestrichenes Hakenkreuz an die Tür gehängt. Wozu das in diesem, unserem Bürokratenstaat führen kann, hat man ja vor kurzem am Beispiel Nix Gut gesehen, wo einem Punk-Label doch glatt eine Strafe wegen Verbreitung verfassungsfeindlicher Symbole aufgedrängt wird, weil man Shirts mit durchgestrichenen Hakenkreuzen verkauft hat. Jetzt darf man nicht mal mehr ungestraft Stellung gegen rechts beziehen??? Nicht mit mir! Niemand wir es mir verbieten, meine Kutte mit dem Anti-Nazi-Patch zu tragen!

Und dann sind wir auch schon beim Thema Aber die Musik ist doch gut, egal was der Typ denkt. Nein, es ist verdammt noch mal nicht egal, was die ganze Bande um Vikernes, Darken oder Möbus so von sich gibt. Rock-Musik war immer auf eine gewisse Art und Weise politisch. Klar, es gibt auch Menschen wie Lemmy, denen die Verbindung von Rock und Politik ein Gräuel ist. Doch alleine schon die seit den Anfängen der Rock-Musik immer wieder geäußerte Anprangerung sozialer Missstände ist doch irgendwo schon politisch. Aber vor allem war Rock-Musik immer ein Zeichen von Auflehnung, Individualität und Freiheit. Freiheit für ALLE Menschen! Wie kommen die Rechten also auf die Idee unsere Musik für sich zu missbrauchen??? Wenigstens hat Varg ja schon erkannt, dass Rock-Musik und somit auch Black Metal dem Blues entstammt und somit ja Negermusik und ergo nicht arisch ist. Na herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. Wenn das der Rest der Bande auch noch erkennt und umsetzt, hätten wir das Gesindel zumindest schon mal aus unserer Szene raus. Aber wo man nicht auf Widerstand trifft, da nistet man sich halt gerne ein und genau das ist das Problem. Zu wenige Leute machen den Mund auf und tun etwas gegen die rechte Unterwanderung. Vor kurzem hatten wir hier ein Konzert im Hürther Jugendzentrum, bei dem neben ein paar BM-Glatzen mit an sich unbedenklichen Shirts ein kleiner Trottel im Kristallnacht-Shirt aufkreuzte. Da hieß es dann aber ganz schnell: Shirt aus oder raus! Warum klappt das nicht überall so? Dass nicht jeder Veranstalter oder Wirt jede Underground NSBM-Combo kennen kann, ist auch klar, aber zumindest gegen die offensichtlichen Fälle kann man doch vorgehen. Vor die Tür mit dem Nazi-Pack! Aber auch von den Herren Musikern kommt ja kaum noch ein klares und vernünftiges Statement gegen rechts, selbst wenn explizit nachgefragt wird. Da heißt es dann, man sei ja unpolitisch und allgemein sollte man Musik nicht mit Politik mischen. Bloß nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Warum zum Teufel sind es nur noch so wenige Mucker, wie Mille Petrozza oder Barney Greenway, die klar Stellung beziehen? So sehr auch momentan gern auf dem Metalcore-Boom rumgehackt wird, aber unter diesen Bands finden sich erfreulicherweise wieder so einige Künstler, die sich klar gegen rechts aussprechen. Und das ist auch gut so, um es mal mit Herrn Wowereit zu sagen. Wir brauchen klare Statements, wenn wir uns nicht irgendwann komplett von rechts unterwandert vorfinden wollen.

Doch all das Reden hilft nur bedingt weiter, wenn nicht gehandelt wird. Das ist kein Problem, das wir einfach aussitzen können. Also: Tut etwas gegen den rechten Sumpf! Jemand, der sich selber und seine Blutsbrüder aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe über andere stellt, der verdient auch keinerlei Toleranz. Besonders an die Black Metaller möchte ich hier appellieren: Es gibt genügend geile Black Metal-Bands, die ideologisch einwandfrei sind. Unterstützt mit eurem Geld keine Menschen, die das Gegenteil von allem verkörpern, wofür Metal steht. Kauft keine CDs, Merch oder Konzertkarten von solchem Abschaum. Wenn sich auf Konzerten Leute mit eindeutig rechtem Outfit zeigen, meldet das dem Veranstalter, der Security oder geht selber auf die Leute zu. Dass gerade letzteres natürlich schon mal schwer fällt, verstehe ich gut. Man will ja nicht von einem halben Dutzend Paar Springerstiefeln in den Hallenboden getreten werden. Zur Not sucht euch vorher genug Leute zusammen, die sich neben euch stellen und macht diesen Versagern klar, dass sie hier unerwünscht sind. Denkt an die Festivals, auf denen sich Menschen aus aller Welt treffen und zusammen unsere Musik feiern und ihr müsst erkennen, warum in dieser Szene kein Platz für Faschisten herrschen kann. In diesem Sinne: Nazi Scum Fuck Off!!!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner