Die NO ANGELS: Ein Nachruf

Die NO ANGELS, ihreszeichens erfolgreichste, öffentlich gecastete Girl-Group seid Hanni und Nanni, sind Geschichte.

Liebe Trauernden, liebe NO ANGELS-Fans, liebe Metal-Gemeinde, liebe Wacken-Veranstalter,

Es ist ein Schock. Nein, nicht dass Charles Bronson dahingeschieden ist und sich seine acht Kinder nun um 70 Millionen Dollar streiten. Sicher, das ist für jedes Kind nicht mal zehn Millionen, wie man damit auskommen soll ist auch mir ein Rätsel. Nein, es geht um eine Meldung, die die heile Popwelt für mindestens 72 Stunden erschüttert, die Selbstmordgefahren für Teenies aus sämtlichen Gesellschaftsschichten heraufbeschwört und die eine neue Hoffnung für Alexander Klaws und Martin Kesici bedeuten könnte: Die NO ANGELS, ihreszeichens erfolgreichste, öffentlich gecastete Girl-Group seid Hanni und Nanni, sind Geschichte.

Zumindest für 12 Monate. Wie ehrlich das ist, sollte uns alle nachdenklich stimmen. Als CREMATORY sich auflösten hieß es noch, der Ofen sei endgültig aus. Doch jetzt, zwei wundersame Jahre später, wurden alle noch so großen Differenzen beiseite gelegt und das Wacken Open Air 2004 hat bereits jetzt einen neuen – voraussichtlichen – Headliner. Doch die NO ANGELS, die sich im Laufe ihrer Karriere zu dicken Freundinnen gemausert haben und sich niemals streiten würden, dass eine Andere das anzüglichere Outfit hat, sind viel ehrlicher. Sie sagen gleich, dass wir wohl 2004 ohne sie auskommen müssen, aber Hoffnung besteht noch. Schade, das wäre DIE Sensation für Wacken 2005 gewesen. Die NO ANGELS wären wärmstens empfangen worden und Metalheads hätten zusammen mit der Zahnspangenfraktion gemeinsam gefeiert. Und gleich danach hätte ONKEL TOM mit seinen lustigen Musikanten auf die vier Wundermädels angestoßen.

Das stößt nicht nur mir sauer auf, auch die restlichen Metaller dürfen sich gerne über diese Tatsache den Kopf zerbrechen. Stattdessen wird es eine unspektakuläre Reunion geben, die so lange hält, wie Rob Halford mit JUDAS PRIEST noch Erfolg haben wird. Ja, es wird sehr schnell bergab gehen, wenn Sandy mit Orangenhaut zu kämpfen hat und Lucy´s Po nach der Geburt ihrer Drillinge einfach nicht kleiner wird. Tanzen wird auch ein Problem werden, denn wie soll man mit Wasser in den Beinen noch locker-flockig zu Daylight in Your Eyes tanzen?

Liebe Trauergemeinde, neue Talente braucht das Land! Wie angedeutet, werden jetzt die neuen Stars so richtig lachen. Aber nicht Alexander Klaws, denn mit seiner arroganten Art wird er doch nicht so sehr als Liebling der Schwiegermütter gehandelt und auch der Kinnteufel von Berlin wird sich nicht halten können. Ich meine, der hat schon mal gehascht! Und was ist mit Daniel Kübelböck? Der kann froh sein, wenn er bis zum Jahre 2005, wenn die Reunion uns überkommt nicht vollgestopft mit Prozac in einer von texanischen, christlichen Fundamentalisten geleiteten Klinik den Teufel der Bisexualität ausgetrieben bekommt.

Talentierte Saubermänner, respektive Sauberfrauen, wie die Damen von NO ANGELS braucht das Land! Somit haben wir schon wieder zwei Forderungen, die sehr schwer zu erfüllen sind. Was ist mit der neuen Popstars-Staffel, die derzeit die Sender verpestet und mir Malcolm Mittendrin und Futurama madig macht, weil ich ständig die Trailer sehen muss? Nein, das sind doch auch alles nur Zigarretenbürscherl, Haschspritzer und Koksraucher. Talent haben sie ebenfalls keines, wie mir heute der Trailer gezeigt hat, als ich nach der Arbeit entspannt durch die Kanäle gereist bin. Üben? Nein, das hab ich heute nicht, hihihi.

Talentierte Saubermänner… Es bleibt wohl an CREMATORY hängen, denn die lassen uns nicht hängen. Wenn sie in Wacken 2004 Tears of Time und Konsorten in die Menge schmettern, dann wissen wir: Es ist gut, dass es den Metal gibt. Und wenn mein düsteres Orakel nicht recht behält, dann werden wir eben doch zusammen feiern: Die Jungen, die Alten, die Arbeiter, die Manager und die Assozialen, die Metaller und die Teenies, die NO ANGELS und ONKEL TOM.

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