DENOVALI SWINGFEST-Special 2010: HER NAME IS CALLA

Psst, nicht weiter sagen, aber HER NAME IS CALLA haben ein Debütalbum in petto, das zu den ganz großen Alben des Jahres 2010 gehören wird. Die Band selbst sagt, "we take no shortcuts", und so bauen sich die teils enorm langen Kompositionen auf, die Fans von A SILVER MOUNT ZION die Mäuler wässern. Klar, dass HER NAME IS CALLA auch auf dem DENOVALI SWINGFEST live zu sehen sein werden. Im Zuge unseres Specials über die Bands des Festivals lassen wir Schlagzeuger Adam zu Wort kommen.

Psst, nicht weiter sagen, aber HER NAME IS CALLA haben ein Debütalbum in petto, das zu den ganz großen Alben des Jahres 2010 gehören wird. Die Band selbst sagt, we take no shortcuts, und so bauen sich die teils enorm langen Kompositionen auf, die Fans von A SILVER MOUNT ZION die Mäuler wässern. Klar, dass HER NAME IS CALLA auch auf dem DENOVALI SWINGFEST live zu sehen sein werden. Im Zuge unseres Specials über die Bands des Festivals lassen wir Schlagzeuger Adam zu Wort kommen.

 

 


Was beschreibt eure Musik besser, und warum?
– Ein Eremit?
– Ein Märchen?
– Krieg in der Hippie-Kommune?

Ich entscheide mich für den Eremit. Vieles von der Produktion und dem Schreiben unserer Musik ist hermetisch. Oftmals sitzen wir alleine fest, festoniert in den Kreuzgängen der Technologie und rutschen mit unseren knochigen fingern über alternde Instrumente und Programme, um einen Sound oder eine Bedeutung zu finden. Die Songs sind oft recht verzweifelt, und nicht selten verzweifelt jemand in unserer Gruppe. Man fühlt sich abgeschnitten, alleine und zerbrechlich, andernfalls würde man nicht so enden. Die Welt kann ein einsamer Ort sein, und vieles in der Musik bemisst die Bandbreite dafür. Sei es Traurigkeit, Wut, Reflexion, oder Triumph.

Was bedeutet euch Musik? Mediation, Reinigung, Auflehnung, Zeitvertreib oder nur ein Job?

Haha, nein, es ist definitiv kein Job. Wir haben niemals Geld mit der Musik verdient, nur verloren! Außerdem ist es zu schön, um ein Job zu sein. Für mich persönlich ist das etwas, das schon immer da war. Hier war es nie wichtig, ob ich jemanden angepisst habe oder etwas falsch gemacht habe, denn das ist etwas, von dem ich weiß, dass ich es kann und dass ich immer darauf zurück greifen kann. Viele Hobbys erschöpfen sich und haben es schwer den Veränderungen zu bestehen, die die Menschen wieder erleben, während die Musik immer eine Art Plattform findet. Wenn ich wo bin, wo ich nicht von wenigstens fünf Instrumenten umgeben werde, frustriert es mich unglaublich schnell. Ich muss einfach spielen! Dennoch kann ich es tagelang aushalten, ohne Musik zu hören, denn sie ist immer in meinem Kopf. Daher muss sie mich nicht immer umgeben.

Improvisation oder die Originalsongs nachspielen – welchen Weg wählt ihr?

Bei HER NAME IS CALLA verarbeiten wir die Improvisation in einen Song. Es gibt immer eine Struktur, einen Endpunkt oder ein Ziel, aber es gibt immer viel Spielraum, in dem sich der kreative Muskel anspannt. Es geht nicht um eine Art angeben, worauf, meiner Meinung nach, viel Improvisation hinaus läuft. Es geht mehr darum zu tun, was für den Song richtig ist. Ich will diese Emotion und den Kontext neu erschaffen. Improvisation handelt mehr davon, Neues zu finden und verleugnet oftmals das, was wir ursprünglich sagen wollen. Wenn wir live spielen gibt es Gelegenheiten, wo wir fast nichts spielen und einfach nur den Rhythmus halten, aber es gibt auch andere Stellen, wo wir so laut und so lange spielen, wie wir können, weil das einfach passieren muss. Vor allem in New England und The Union.

Ist HER NAME IS CALLA live ein Orchester, oder eine minimalistische Besetzung?

Wir sind immer mindestens zu fünft, ich denke nicht, dass man das als Minimalismus bezeichnen kann! Für einige Zeit spielten wir als Quartett, aber ich kann es mir nicht mehr ohne unsere Violinistin Sophie Green vorstellen. Sie gibt der Musik das gewisse Etwas, dass sie zu etwas besonderem wird. Du wirst überrascht sein, wie groß es klingen kann, wenn alle fünf Leute gleichzeitig singen und spielen. In der Tat, auf den Alben geht noch eine Menge mehr ab, und wir haben ein paar Mal mit THE MONROE TRANSFER zusammen gespielt, um ein Orchesterfeeling zu erhalten, aber in den meisten Clubs nutzen wir auch so schon alle Kanäle auf den Mischpulten, größer können wir also kaum werden. Five for the win.

Bald werdet ihr euer erstes wirkliches Album The Quiet Lamb veröffentlichen. Werdet ihr exklusiv neue Songs spielen?

Aber sicher werden wir das! Wir werden ein paar ältere Stücke im Set lassen, um die Variation zu gewährleisten, aber wir werden vom neuen Album mehr und mehr spielen. Das ist ganz schön verrückt, denn einige Lieder wurden in Schlafzimmern aufgenommen und wurden nicht wirklich von einer Band geschrieben, also sind die Liveversionen eine Art seltsamer Hybrid aus der Band auf der Bühne und dem, was auf dem Album steht.

Warum darf man eure Show auf dem SWINGFEST außerdem nicht verpassen?

Wir sind wirklich verflucht laut, wir lassen die Sau raus und Toms Stimme ist unglaublich, sie schickt einen Schauer direkt deinen Rücken hinunter. Außerdem sind wir die einzige Band mit einem Posaunisten, der einen Joystick verwendet. Du wirst diese Band nicht verstehen, bis du sie einmal live gesehen hast, hat mir mal jemand gesagt. Das war, so glaube ich, ein Kompliment.

Was ist das Tolle am SWINGFEST ?

Ich lasse es dich wissen, wenn ich dort war!

Wie sieht euer Traumpublikum aus? Wie sollen die Leute in Essen gestimmt sein?

Die Leute in Essen und generell in Europa sind unser Traumpublikum. Sie sind leise während den ruhigen Stellen, sie hüpfen bei den lauten Stellen herum und sind generell unglaublich liebenswert und dankbar. Dennoch wäre auch nur JOANNA NEWSOM vor der Bühne ein Traumpublikum, wenn sie mir pausenlos High Fives gibt und mit sagt, dass ich gut bin.

Auf welche andere Band freust du dich am meisten?

Das sind für mich MOUSE ON THE KEYS. Die Breakbeats ihres Schlagzeugers sind fantastisch und ihre Liveshows scheinen etwas echt besonderes zu sein. Wie das ESBJÖRN SVENSSON TRIO auf Drogen.

Auf was, abgesehen von der Musik, freust du dich am meisten?

Deutsches Lagerbier, mit meinen Freunden von HER NAME IS CALLAabzuhängen, neue Leute kennen zu lernen, die Scheiße aus den Drums raus zu prügeln, und raus aus England zu kommen.

Warum seid ihr bei DENOVALI ?

Weil das einfach zwei der liebenswertesten Menschen sind, die wir jemals getroffen haben und weil sie wirklich an unsere Musik glauben. Sie machen alles so einfach und wissen, wie man mit dem Künstler umgeht. Außerdem nehmen auch sie keine Abkürzungen. Sie wollen zusammen mit uns etwas Besonderes erschaffen und nicht einfach so schnell wie möglich eine billige CD veröffentlichen. Ich kann mir nicht vorstellen, bei jemand anderem unter zu kommen. One Million Points.


Foto: (c) DENOVALI RECORDS

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