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HOMERUN: Black World

Solider Hardrock, der einerseits mit tiefen Gitarrenriffs Modernität ausstrahlt, ansonsten aber mit melodischen AOR-Elementen kurzweilige Unterhaltung bietet.

Obwohl das Album mit tiefen Gitarrenriffs und groovendem 6/8-Rhythmus startet, deuten Songtitel wie Lipstick und Our Love Song bereits an, dass düstere Heaviness nur eine von vielen Facetten des Bandsounds von HOMERUN ist. Während anfangs also noch eine gewisse Ähnlichkeit mit Bands wie THE NEW BLACK bestehen, überlege ich mit zunehmender Spieldauer immer mehr, wie denn eigentlich Chinese Democracy von GUNS`N`ROSES klang. Da gab es doch auch diese Mischung aus schweren Gitarren und melodischen AOR-Einflüssen. Black World jedenfalls bewegt sich klar in diesem Spannungsfeld aus Melodie und Härte. Mittendrin sorgt der raue, aber doch gefühlsfähige Gesang von Matteo Albarelli für fließende Übergänge. Die Refrains sind keine klebrigen Sleaze-Fallen, die Riffs brechen keine Genicke. Doch die CD klingt über weite Strecken schön heavy und hat bei Melodic-Rock-Tracks wie Firefly einen erfrischenden Charme.

Das italienische Sextett ist spielerisch auf der Höhe, wobei die Keyboards sehr weit im Hintergrund agieren. Die Musik ist über weite Strecken im Midtempo-Bereich angesiedelt, wirkt dabei aber meistens ungeduldig. Die einzelnen Akteure kommen sich dabei erfreulicherweise nie ins Gehege und größere Soloeskapaden sucht man ebenfalls vergebens. Reizvoll finde ich an dem Album, dass es immer wieder kleine stilistische Überraschungen gibt – immer im Rahmen, klar. Aber immerhin verstehen HOMERUN es, das flotte Ephemeral Light (cooler Anfang, tolles Riff) nicht gleich am Anfang zu verpulvern, aber eben auch nicht gegen Ende als Alibi abzuliefern. Dafür gibt es gegen Ende unerwartete gut gelaunte Songs wie eben Lipstick, die zwar nicht unbedingt zum Albumtitel passen, aber Spaß machen und kurzweilige Unterhaltung bieten.

Es fehlt wohl oder übel ein überragender Hitsingle-Track, so dass die CD für Gelegenheitshörer wohl belanglos klingen mag. Songs wie die Ballade As We Did Before haben zwar viel versprechende Ansätze, lassen aber penetrante Eingängigkeit vermissen. Unterm Strich hat Black World durchaus seine Daseinsberechtigung. Das zeigt sich zuletzt bei der Akustikversion von No More, die im Vergleich zur Originalfassung ein interessantes Eigenleben entwickelt. Für Hardrock-Fans, die bei allen Ecken und Kanten nicht auf eine Prise Melodie verzichten wollen, lohnt es sich auf alle Fälle, sich näher mit HOMERUN zu beschäftigen, zumal die Band sich nicht gerade zufällig nach einem GOTTHARD-Album benannt hat.

Veröffentlichungstermin: 23.09.2011

Spielzeit: 52:48 Min.

Line-Up:
Matteo Albarelli: Gesang
Paolo Luoni: Bass
Valerio Castiglioni: Gitarre
Andrea Ringoli: Gitarre
Walter Borrelli: Keyboards
William Battiston: Schlagzeug

Produziert von HOMERUN
Label: Tanzan Music/Fastball

Homepage: http://www.homerunrock.it

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/homerunrockband

Tracklist:
1. Intro
2. Silence`s Broken
3. No More
4. As We Did Before
5. Ephemeral Light
6. Our Love Song
7. Black World
8. Princess Of Time
9. The Golden Cage
10. Lipstick
11. Intoxication Of Love
12. Firefly
13. Another Readon To
14. No More (Acoustic Version – Bonus Track)

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