WATCH ME BURN: At the Stake

Brutal, abgefahren und unausgegoren – inklusive furchtbarem Gesang.

Ein einundzwanzig Din-A-4-Seiten umfassendes Bandinfo, das fast nur aus Fotos besteht, ist der Begleiter zu dieser CD und es sagt genauso viel aus, wie ein leeres Blatt Papier, beziehungsweise der langweilige Bandname. Na ja, nicht ganz – weil es steht drin, dass scheinbar einer der Musiker mal bei Howard Stern war und scheinbar haben WATCH ME BURN mit ihrer Musik schon mal einen Porno veredelt. Klingt nicht sehr nach Grindcore, hm? Ist es auch nicht. Andererseits ist es aber auch nix für sensible Gemüter und schon gar nicht für Leute, die auf gute Vocals stehen.

Was das heißen soll? Nun, Sängerin Sawa bemüht sich brutal und gemein zu kreischen, aber es klingt einfach nur wie ein immergleiches Fauchen, weder besonders extrem noch gut. Im Ernst, das ist mal gar nichts. Dafür wäre die Musik der Band eigentlich gar nicht schlecht. Zwischen Grind im Stil von BRUTAL TRUTH Mitte der 90er über EYEHATEGOD bis hin zu leicht jazzigem CEPHALIC CARNAGE-Wahnsinn pendelt der Stilmischmasch des Quartetts aus Los Angeles. Das ist sogar einigermaßen ausgewogen und macht wie in The Wolf That Ate the Sun oder im Titeltrack Spaß.

Dennoch, groß fürs Gehirn oder die Seele ist die Musik auf At the Stake nicht, vor allem wegen dem nervigen Gesang. Ansonsten gibt es viele andere Bands, die musikalisch mindestens gleichwertig sind oder mehr zu bieten haben. Klar, die Instrumentalisten sind wirklich gut, Gitarrist Kevin Fetus zeigt sich vielseitig und Bassist Russ legt auch gerne mal Slapeinlagen hin, während Drummer Rusty im Hoak-Stil die Felle verdrischt. Auch ist überall ein Jazz-Background zu erkennen. Trotzdem schleichen sich bei den langsamen Songs wie Hush und Watch Me Burn hier und da Langeweile ein, sei es durch zu viele Wiederholungen oder schlicht zu uninteressantes Material.

Eine wilde Achterbahnfahrt ist At the Stake nicht geworden. Viel mehr ist der Labeleinstand von WATCH ME BURN ein musikalisch gutes, aber unterm Strich doch sehr unausgegorenes Album, das sicherlich keinen Exotenbonus einsammeln kann – dafür gibt es zu viele gute Extrem-Sängerinnen dieser Tage. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Wer alles Abgefahrene braucht, kann ja mal in dieses Debütalbum reinhören, alle anderen können sich ihr sauer verdientes Geld sparen.

Veröffentlichungstermin: 8. September 2007

Spielzeit: 36:39 Min.

Line-Up:
Sawa – Vocals
Kevin Fetus – Guitar
Russ – Bass
Rusty – Drums

Label: Silver Tooth Records

Homepage: http://www.watchmeburn.com

Tracklist:
1. Mandrake
2. The Wolf That Ate the Sun
3. (((Ding)))
4. Hush
5. Civilized
6. At the Stake
7. Rotten
8. Unhappy 57th
9. Forming
10. Supermetal
11. Watch Me Burn
12. Butchered
13. Thing
14. El Toro Rojo
15. Infect / Lullaby (Hidden Track)

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