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A LOVE ENDS SUICIDE: In the Disaster

Metalcore, mit Anspruch auf den "Die-meisten-Harmonien-in-30 Sekunden"-Weltrekord

Also Progressive-Metal, wie von Metal Blade beschrieben, ist das nun Gott sei Dank nicht, was A LOVE ENDS SUICIDE auf In the Disaster zu bieten haben. Es ist eher gewöhnlicher, moderner Metal (Call it Metalcore, whatever!) im Fahrwasser von KILLSWITCH ENGAGE oder AS I LAY DYING, mit branchenüblichem Geschrei und cleanem Gesang. Allerdings mit einer gehörigen Portion an IRON MAIDEN-Melodien. An und für sich also gar nicht so schlecht, wenn ich auch den cleanen Gesang nicht unbedingt brauche, um beruhigt meinem Lebensabend entgegen gehen zu können, aber das ist ja schließlich Geschmacksache. Singen können jedenfalls beide Sänger und spielen können die Jungs wie die Hölle. Das Problem liegt woanders, nämlich in den Melodien. Die Songs sind dermaßen überfrachtet mit mehrstimmigen Harmonieparts, dass einem das ständige Gefiedel nach der Hälfte der Platte trotz der immensen Anzahl von Tönen nicht nur vollkommen eintönig vorkommt, sondern auch schlicht auf die Eier geht. Man möchte vor dem CD-Player auf die Knie fallen und bitten: Spielt doch einfach mal 40 Sekunden lang nur EINEN Akkord, einfach nur so, ganz unisono, ohne Gegniedel, bitte!! Aber den Gefallen tun uns die Kalifornier nicht. Und so fiedeln sie jedes Lied gnadenlos zu Tode, bevor es im Gehörgang Fuß fassen kann. Spätestens im dritten Stück ist man schon bei der 120. Terzverschiebung angelangt und die Ohren schalten auf Durchzug. Die alte Songwriting-Regel Don´t bore us – Get to the Chorus! wurde von A LOVE ENDS SUICIDE dermaßen eifrig übererfüllt, dass sie schlicht vergessen haben, richtige Strophen zu machen. Hooklines oder irgend etwas, das im Ohr hängen bleibt sucht man vergebens und die Platte rauscht im Noten-Gemetzel am Hörer vorüber, ohne einen wirklichen Eindruck zu hinterlassen. Was verdammt schade ist, denn eigentlich können sie es ja. Vielleicht nur etwas zu gut. Die Momente, in denen bei KILLSWITCH ENGAGE immer eine Ohrwurm-Gänsehaut-Melodie kommt, werden hier durch eine weitere, technisch beeindruckende, aber leider vollkommen Un-Ohrwurmige-Gitarrenharmonie eingenommen, die man niemals auf dem Weg zum Bäcker nachpfeifen wird.
Wirklich gut funktionieren können die Stücke nur in kleinen Dosen. Nach einer Viertelstunde HATEBREED macht ein Stück wie The Black Art dann auch richtig Spaß, aber über die gesamte Spielzeit ist die Platte trotz aller technischen Qualitäten einfach zu wenig abwechslungsreich.
Wie sagte meine Oma immer: Wenn man jeden Tag nur Kuchen ist, schmeckt´s irgendwann auch nicht mehr. Selten habe ich das so gut verstanden, wie beim Hören dieser Platte.

Veröffentlichungstermin: 11.09.2006

Spielzeit: 39.11 Min.

Line-Up:
John Cairoli – Vocals
Emir Abdo – Bass, clean Vocals
Oscar Cairoli – Guitar
Andres Abdo – Drums
Matt Garcia – Guitar

Produziert von A Love Ends Suicide
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.myspace.com/aloveendssuicide

Tracklist:
1. Cold Summer
2. In the Disaster
3. Of Day Dream and Fantasy
4. Lets spark to Fire
5. The Black Art
6. Romance creates Killers
7. Amadeus
8. Another Revolution
9. Dying to be beautiful
10.Skate Junction
11.Heroes of Faith

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