Zehn Jahre treiben sich HOODS schon in der Szene herum. Zehn Jahre ohne eine Art von Durchbruch. Nicht nur blieb dem Sacramento-Fünfer ein Schritt nach oben versagt, auch in Underground-Kreisen entwickelte man sich nicht wirklich zum Geheimtipp. Dabei hat die Band beinahe soviel Alben draußen, wie sie Jahre auf dem Buckel hat und in der Zeit fast genausoviel Labels beglückt. Mit The King Is Dead haben HOODS ein Album eingespielt, dass an dieser Tatsache nicht allzu viel ändern wird. Nach wie vor zelebrieren die Amis Old-School-Hardcore der stumpfen und simplen Sorte, bewegen sich – genau, wie ihr Logo – zwischen TERROR, MADBALL und HATEBREED und wollen da auch gar nicht raus. Einfach gestricktes Midtempo, etwas schnelleres Gehacke und brutale Moshparts, die immer dann einsetzen, wenn die Musiker scheinbar nicht anders weiterwissen. The King Is Dead ist kein schlechtes Album geworden – wenn man bei einer Spielzeit von nicht einmal zwanzig Minuten überhaupt von einem Album sprechen kann – aber es ist auch weit davon entfernt herausragend zu sein. Es ist nicht allzu lange her, da haben BLEED INTO ONE mit Birth Struggle Death bewiesen, dass man diese Art Hardcore durchaus exzellent und vielseitig präsentieren kann. HOODS merkt man an, dass sie das versucht haben – und gescheitert sind. Nochmal: The King Is Dead ist nicht wirklich schlecht. Es ist die Art von Musik, die man hören kann ohne den Drang zu verspüren, unbedingt ausschalten zu müssen. Die zwanzig Minuten rauschen wunderbar an einem vorbei, sind die perfekte Hintergrundmusik. Man wippt hier und unweigerlich im Takt mit, der Kopf bewegt sich fast unbemerkt zu diesem oder jenem Moshpart, aber wenn die ganze Scheibe um ist, legt man sie fort, ohne einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden. Über das Prädikat ganz nett kommen HOODS einfach nicht hinaus. Dafür ist The King Is Dead nicht nur zu kurz, sondern auch zu schwunglos, zu nebensächlich. Dennoch werden die Jungs – und das Mädel – aus Sacramento in Zeiten, wo TERROR und HATEBREED selbst hinterletzte Dorfpatrioten für ihre Musik begeistern können, sicher ein offenes Ohr finden. Denn martialische Schlagworte gibt es auf der Scheibe genug, seien es Songtitel, wie Lost Hope, 26 Seconds Of Hate und Heartless oder Textpassagen, der Marke Coward – I own you, Never forget oder Trust no one, die an Macho- Ghetto- und Ganggehabe eigentlich nichts auslassen, was man so von sich geben könnte.
Veröffentlichungstermin: 21. 10. 2005
Spielzeit: 19:51 Min.
Line-Up:
Ben Garcia – Vocals
Mike Hood – Guitar
Nate Vicious – Bass
White Boy Ben – Drums
Nicole The Greek – Guitar
Label: Alveran Records
Homepage: http://www.hoodsarmy.com
Tracklist:
01. The King Is Dead
02. Lost Hope
03. Drawn Out
04. 26 Seconds Of Hate
05. Ernie Cortez
06. Heartless
07. Coward
08. Addicted To Dying
09. This Time
10. End Of Days