GATES OF DAWN: Into The White Light

Ein Debütalbum eines Septetts, das dem Debütantenalter eigentlich schon längst entwachsen ist.

Wenn man es mit Debütalben zu tun bekommt, dann sind im Normalfall gewisse Dinge zu berücksichtigen. Etwa die Jugend der Band, die Unerfahrenheit bezüglich Produktion oder die Unentschlossenheit, wohin man sich musikalisch überhaupt hinbewegen will. Into The White Light ist zwar ein Debütalbum, doch hier braucht man keine Rücksicht zu nehmen, denn die Bandmitglieder von GATES OF DAWN sind keineswegs Grünschnäbel im Musikgeschäft, was nicht nur ihrem Alter abzulesen ist, sondern auch ihrer Erfahrung. Schließlich besteht ein Großteil der Band aus der aufgelösten Gothic Rock Combo ANUBIS, die immerhin schon fünf Alben auf den Markt gebracht hat. Auch was die Musikrichtung betrifft, so scheinen die sechs Hessen und der amerikanische Sänger ein klares Ziel vor Augen zu haben: Eingängiger Gothic Rock, der von der charismatischen Stimme Steven Sanders und der melodischen Gitarrenarbeit der beiden Gitarristen getragen wird. Unterstützend werden noch unaufdringliche Keyboardspuren untergelegt, die sich homogen in die Songstruktur einfügen. GATES OF DAWN machen ihre Sache hier eigentlich sehr gut. Schließlich scheint hier alles an seinem rechten Platz zu sein und Into The White Light entpuppt sich als angenehm zu konsumierendes Dark/Gothic Rock-Album, das durchaus imstande ist, in mehreren Zielgruppen auf Käuferfang zu gehen.

Doch es gibt auch einen vehementen Kritikpunkt: es fehlt das oft zitierte gewisse Etwas. Die Songs plätschern brav vor sich hin, lassen bei manchen Passagen (etwa plötzlich einsätzenden Pseudo-Bombast-Passagen) aufhorchen und hinterlassen eigentlich nur denjenigen Eindruck, dass es sich bei Into The White Light um ein gutes Album mit einem interessanten Sänger handelt. Dass einen bestimmte Melodie, geschweige denn ein ganzer Song, sich für längere Zeit einfräst, ist aber eher die Ausnahme. Einzig vielleicht das schleppende Hungry Flight, das mit seinen klagenden Vocals Ansätze von Gehirnverharrlichkeit mitbringt. Ansonsten muss man dem Album eine gewisse Langeweile nachsagen – vielleicht hätte den erfahrenen Musikrecken doch ein Hauch von jugendlichem Esprit nicht geschadet.

Veröffentlichungstermin: 09.10.2005

Spielzeit: 50:34 Min.

Line-Up:
Steven Sander – Vocals

Matthias Abel – Synth, Programming

Sebastian Kraus – Guitar

Andy Konrad – Guitar

Chris Sarrach – Bass

Wolfgang Bäckmann – Drums, Percussion

Produziert von Falk Bröning
Label: United Power Fields

Homepage: http://www.gates-of-dawn.de

Email-Adresse der Band: enter@gates-of-dawn.de

Tracklist:
1. The Fungitive

2. Via Dolorosa

3. We Are

4. Hungry Flight

5. Hollow Prosthesis

6. Yearning For Life

7. Never Again

8. The Fields

9. Mystify

10. Prenatal Cave

11. The Escape

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