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HOUR OF PENANCE: Pageantry for Martyrs

Also, Operation gelungen, Patient tot, ausgeweidet und zermatscht, wie es sich für guten Death Metal gehört.

Ich weiß noch wie mich das Debüt der Italiener seinerzeit umgenietet hat und jetzt steht mit Pageantry for Martyrs der Nachfolger ins Haus und wieder der gleiche Effekt. Mit den vier Musikern aus der ewigen Stadt ist nicht zu spaßen, sie bieten den erwarteten Mix aus Brutalität, Komplexität und Heavyness, nichts Neues aber schön brutal und kompromisslos.

So gibt es das erwartete Brett zu hören, zwischen MORBID ANGEL, NILE und HATE ETERNAL ist diese Schlachtplatte angesiedelt und egal ob HOUR OF PENANCE jetzt in Überschall alles kaputt hauen wie in Shreds of Martyr oder mal einen, zwei, drei oder auch vier Gänge zurückschalten wie im darauf folgenden End of Relief oder dick und fett grooven wird wie im abschließendem Egomanisch, die Intensität bleibt bestehen und auf hohem Level angesiedelt. Hasserfüllt und böse wie Dr. Evil und Scotty Evil ziehen die Römer vom Leder, Gefühl hingegen bleibt größtenteils auf der Strecke – aber das war ja abzusehen.

Doch für 40 Minuten in denen man ziemlich angepisst ist, weil die Rühreier mal wieder angebrannt sind ist dies genau das Richtige. Pageantry for Martyrs ist der Soundtrack für den anspruchsvollen Wutausbruch, in dem Taktwechsel ebenso Gang und Gebe sind wie Tempowechsel und wo nach drei mal das gleiche Riff langweilt, ein neues her muss, dass aber nicht viel anders klingt. Auf deutsch: Für Freaks und Hardliner ist der Zweitling aus dem Hause HOUR OF PENANCE genau das Richtige. Aber auch diejenigen, die mit den meisten Bands dieses Labels nichts anfangen können, werden mitunter überrascht sein, wie gut diese ist.

Zwar bleiben die Songs nicht wirklich im Gehörgang – das große Plus auf Disturbance – doch auf dem schmalen Grad zwischen stumpfen, pseudointellektuellem Gekloppe und anspruchsvoller Brutalität haben HOUR OF PENANCE noch die Kurve gekriegt. Denn sie sind nicht nur instrumental topfit – gerade Schlagzeuger Mauro lässt gerne mal die Kinnlade offen stehen – sie beweisen auch trotz der mangelnden Greifbarkeit des Materials, dass hier die Technik keineswegs genutzt wird um andere Defizite zu verstecken. Die Jungs wollen es so und können es zu allem Überfluss auch noch. Also, Operation gelungen, Patient tot, ausgeweidet und zermatscht.

Veröffentlichungstermin: 1. Juni 2005

Spielzeit: 43:45 Min.

Line-Up:
Alex – Vocals

Enrico – Guitar / Bass

Guilio – Guitar / Bass

Mauro – Drums
Label: Xtreem Music

Homepage: http://www.hourofpenance.net

Email: hvplsc@tin.it

Tracklist:
1. Towards Our Storm

2. Shreds of Martyr

3. End of Relief

4. Celebrating Collective Terror

5. Far Beyond Humiliation

6. Life in a Pain Amplifier

7. Exiled Innocence

8. Naked Knife Absolution

9. Deranged Parasites

10. Egomanisch

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