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HOLY MOTHER: Toxic Rain

Die Amis HOLY MOTHER sind mit ihrem neuesten Output ‘Toxic Rain’ in der Metal-Presse ja schon zur Genüge abgefeiert worden, ganz so enthusiastisch kann ich mich dem jedoch nicht anschließen. Hierzu trägt bestimmt ein gewisses Vorurteil von mir bei, eine Band, die in ihrer 5-jährigen Bandhistorie schon zwei Namenswechsel und Stilrichtungsänderungen, die u.a. mit ‘classic hardrock, groovy funk elements, dirty sleaze rock with influences of the 60s and 70s’ beschrieben werden, und just zu dem Zeitpunkt, bei dem eine neue 80er-Metal-Welle im Kommen ist, ein lupenreines Heavy-Metal-Album rausbringt, ist mir halt doch irgendwie suspekt.

Auf der anderen Seite muss ich gestehen, dass ich diese Vorurteilshaltung beim Hören von ‘Toxic Rain’ fast völlig abgelegt habe, denn das, was hier geboten wird, ist wirklich erstklassiger US-Power-Metal, wie man ihn nur noch selten zu hören bekommt.

Diese Power würde man HOLY MOTHER fast nicht zutrauen

Das Gaspedal wird fast durchgängig durchgedrückt und ein Kracher jagt den anderen. Diese Power würde man der Band fast gar nicht zutrauen, wenn man sie so auf den Bildern anschaut, aber auch in diesem Bezug haben mich HOLY MOTHER ziemlich überrascht. Die Gitarren kommen ziemlich fett daher, Drummer James Harris sorgt für den notwendigen Druck, Sänger Mike Tirelli schreit sich vornehmlich in hohen Lagen durch das Album, und trotz all der Härte bleiben die für das Genre typischen Melodien nicht auf der Strecke.

An so mancher Stelle erinnert mich die Band sogar an die Könige des US-Power-Metal VICIOUS RUMORS (mal abgesehen von der letzten Scheibe), wobei es halt doch noch ein bisschen mehr braucht, um diese von ihrem Thron zu stürzen. Songs wie ‘Toxic Rain’, ‘Electric’, ‘The River’ oder ‘Live to Die’ haben wirklich das Zeug zu Klassikern, da gibt’s nix zu rütteln.

HOLY MOTHER lassen die Eigenständigkeit vermissen

Den einzig wirklichen, aber schwerwiegenden Kritikpunkt, den ich habe, ist die Tatsache, dass HOLY MOTHER meiner Meinung nach einfach zu wenig Eigenständigkeit besitzen, bzw. eigene Persönlichkeit vermissen lassen. Aus zig anderen US-Power-Metal-Bands hätte ich wohl wirklich Schwierigkeiten, HOLY MOTHER herauszuhören, was besonders bei der Cover-Version von JUDAS PRIESTs ‘You’ve got another thing comin” zum Ausdruck kommt, die total am Original angelehnt ist und bei der ich, wenn ich’s nicht wüsste, wirklich nicht sagen könnte, von welcher Band diese nun stammt.

Eigentlich Schade, denn ‘Toxic Rain’ hat wirklich alles, was ein gutes Metal-Album braucht, wenn, ja wenn…

…aber egal…wer mal wieder ein neues Album des o.g. Genres im CD-Player rundlaufen lassen möchte, sollte bei ‘Toxic Rain’ auf jeden Fall zuschlagen.

Spielzeit: 40.57 min.

Line-Up

Mike Tirelli – Lead Vocals
Randy Coven – Bass Guitar
Jim Harris – Drums
Richie Naso – Guitars

Produziert von Holy Mother & Detlef Mohrmann

Erschienen bei Crazy Life Music

HOLY MOTHER “Toxic Rain” Tracklist

  1. Wars
  2. Electric
  3. Toxic Rain
  4. The Rats keep Runnin’
  5. My Destination
  6. Live to Die
  7. The River
  8. You’ve got another Thing Comin’
  9. Symptom of Withdrawal
  10. Melting Pot
  11. Losing my Bet
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