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HOMO IRATUS: Apocalypse

Zweites Full-Lenght-Album der griechischen Deather. Höllisch schön und mit mächtig Elan. "pounding groove – grinding – mosh-core" nennt die Band ihren Stil – kompliziert aber passend, wie ich finde.

„Irgendwas mit Homo.“, so die Antwort auf meine Frage, wer die Band sei, die gerade beim FUCK THE COMMERCE auf der Bühne steht und so unglaublich rockt, dass ich glaube ich träume. Nach dem dritten Mal Fragen weiß ich auch nicht mehr – keiner kennt die Band. Unglaublich eigentlich. Ein Blick aufs rare Programmblättchen gibt die Antwort: HOMO IRATUS. Nie gehört. Ein Gang an die Merchandise-Stände bringt eine einzige CD der Combo aus Griechenland zutage, schlicht „Apocalypse“ betitelt und, abgesehen von einer Mini-CD das zweite (und aktuelle) Full-Length-Album der Band.

Wenig später dreht sich das Teil im Auto und lässt mich kaum stillsitzen, HOMO IRATUS rocken, prügeln und grooven sich durch die Songs, dass mir hören und sehen vergeht. Wobei die Betonung hier auf „Groove“ liegen dürfte. Die Gitarren brettern fett und schnörkellos und ein Großteil der CD ist im Midtempobereich angesiedelt, immer wieder von schnellen Knüppelparts unterbrochen. Extrem brutal klingen die Griechen nicht, aber die Musik tritt mächtig Arsch, einfach durch ihre rotzige Attitüde, die aber nie zu dreckig oder unpräzise klingt. Vergleiche sind schwer zu ziehen, manchmal wird man an BLOOD DUSTER erinnert, ohne jedoch so stark Rock `n Roll lastig zu sein, die Einflüsse von SEPULTURA lassen sich auch nicht leugnen, ansonsten mischt man alles was passt zu einem Death-Cocktail der besonderen Art.

Hervorheben kann man eigentlich kein Stück, denn alle sind gleich genial. Der fetzige Opener „Another Daybreak gone“, das abgefahrene und vertrackte „Sci-Vi“ und das Groove-Monster „e-land phobia“ sind nur Beispiele, die ein vielfältiges und trotzdem straightes Album verzieren. Der Gesang auf „Apocalypse“ ist vielleicht am Besten als „charismatisches Grunzen“ zu bezeichnen – dunkel, aber immer recht gut verständlich – und passt perfekt ins Soundbild. Einige eingestreute Introsequenzen sorgen für die passende skurrile Endzeit-Atmosphäre und passen sich durch den Hauch Sci-Fi perfekt an die Lyrics an.

Statt platter Gore Thematik gibt`s bei HOMO IRATUS Hintergrund satt: Gesellschaftskritisches, Verschwörungen und Cyber-Lyrics, HOMO IRATUS scheinen kein Thema auszulassen. Die zunehmende „Versklavung“ der Menschheit, die Profitgier und die globale Vernetzung werden ebenso attackiert, wie die Konsum-Mentalität der modernen Gesellschaft und die Gleichschaltung und Manipulation durch Zeitung, Funk und Fernsehen.

Das rundet für mich die Platte noch ab und platziert sie ganz oben auf meiner Playlist. Mein absoluter Geheimtipp! Kaufen und abrocken!

Veröffentlichungstermin: Mai 2004

Spielzeit: 40:13 Min.

Line-Up:
Angelos Lyrtzis: bass, main vocals

Alex Alexandropoulos: guitars, vocals

Argyris Vrettas: drums, screams

Produziert von homoiratus
Label: selbst finanziert

Homepage: http://www.homoiratus.com

Email: homo_iratus@hotmail.com

Tracklist:
Another Daybreak Gone

The Age Of Numbers

So Many Nulls

Disintegrating Rotor`s Authority
Soulconscienceworkshop

One Last Breath

Sci – Vi

Constructing Stature

e-land Phobia

Binary Clone Epoch

On Fertile Ground

Equipollence

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