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GALADRIEL: From Ashes & Dust

GALADRIEL legen ihr Hauptaugenmerk auf die Epik und den Bombast, wollen weite Rifflandschaften entstehen und dunkle Ritter reiten lassen. Doch daraus wird nichts…

Während ich dieses Review zu schreiben beginne, läuft PINK FLOYD im Hintergrund und erklärt mir durch die Blume, warum ich GALADRIEL nicht mag: das Besondere, Extravagante, Interessante fehlt gänzlich, jenes Element in der Musik, das man in jeder Stilrichtung finden kann und das dementsprechend selten zu finden ist, weil Menschen generell einfach gestrickt und deshalb Meister im Nachäffen sind.

Wen also äffen GALADRIEL, eine Band aus der Slowakei, nach? Viele: mal klingen sie wie BLIND GUARDIAN, mal wie tausend italienische Power Metal-Bands, mal wie alte SENTENCED und eigentlich durchgehend nach HOLLENTHON, jenen ausgezeichneten Bombast Metallern aus Österreich, die Episches mit Gegrunztem zu verknüpfen in der Lage sind. Das sind GALADRIEL auch, nur fehlt ihnen der Bombast beinahe zur Gänze, weshalb als Gefühlsmoment nur noch das aggressive, massive Gitarrenspiel und der abwechselnd gegrunzte (männlich) und gesungene (weiblich) Gesang bleibt; und das reicht nicht. „From Ashes & Dust“ ist ein bemühtes Album – es bemüht sich um folkloristische Eingängigkeit, metallische Aggressivität und erotische Melancholie, scheitert dabei aber leider auf ganzer Linie. Insbesondere letzterer Punkt mißlingt völlig, leicht zu hören in „Dark Erotica“: ein Satz wie „Be my dark angel tonight“ ist an Kitsch, zumal er auch noch geflüstert wird, nicht zu überbieten und deshalb geradezu peinlich. Gute Ansätze auf folkloristischer Seite finden sich hingegen in „A Horned Man“ – Ansatz bleibt aber hier leider Ansatz, denn GALADRIEL legen ihr Hauptaugenmerk auf die Epik und den Bombast, wollen weite Rifflandschaften entstehen und dunkle Ritter reiten lassen. Doch wie bereits angemerkt, daraus wird nichts. Und deshalb ist „From Ashes & Dust“ ein Album, auf das sehr gut verzichtet werden kann. Man täte dabei auch gutes für sich, da GALADRIEL es sich nicht haben nehmen lassen, BLIND GUARDIAN zu huldigen, nicht akzeptierend, daß man diese Band nicht covern kann, ohne zu verlieren, wenn man sie nur nachspielt, was man nun wirklich nicht hören muß.

VÖ: Frühjahr 2003

Spielzeit: 45:29 Min.

Line-Up:
Dodo Datel – vocals, bass

Sona Witch Kozakova – vocals

Tomax Gabris – guitars

Lubomir J.S.K. Kozak – keyboards

Dr Victor – drums

Produziert von Milan Tököly
Label: Metal Age Productions

Homepage: http://www.galadriel.sk

Email: galadriel@hotmail.com

Tracklist:
1.Thorns

2.From Ashes & Dust

3.Strong One Against The Storm

4.Dark Erotica

5.A Horned Man

6.I´m The Everything

7.The Remembrance

8.2848

9.Armies Of Valinor

10.Among Your Tears

11.The Bard´s Song – The Hobbit

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