ELVENPATH: Demo 2002

Die Rezension kommt verspätet, und doch: Es wäre schade gewesen, wäre das vorliegende 3 Track-Demo gänzlich untergegangen. Eine deutsche Nachwuchsband, in der einiges an Talent schlummert.

Die Rezension kommt verspätet, und doch: Es wäre schade gewesen, wäre das vorliegende 3 Track-Demo gänzlich untergegangen. Denn mit dem Opener ‘Kingdom of The Weird’ belegt die deutsche Nachwuchsband, daß in ihr einiges an Talent schlummert. Das angenehm symphonische Midtempo-Stück besticht mit spannendem Aufbau, rauhen Riffs, gelungenen Gesangsarrangements und einem ebenso voluminösen wie mitsingkompatiblen Refrain. Der leicht heisere Gesang Michael Petricks erinnert gelegentlich an Kai Hansen, doch obwohl ‘Kingdom Of The World’ fraglos in die Stilkategorie melodischer Power Metal paßt, ist zumindest jenes Stück weit von gängigen Plagiatsvergehen und Huldigungen gen Hamburg weit entfernt. Ein wenig anders verhält es sich hingegen mit ‘Eternal Quest’, das doch allzu deutlich in die Kerbe zwischen HELLOWEEN, GAMMA RAY und RHAPSODY schlägt – dabei aber für Demo-Verhältnisse keineswegs eine schlechte Figur macht. Natürlich darf man in puncto Produktion keinen 256-Spuren-Bombast erwarten, der auch den zartesten Schwertstreich ebenso transparent wie druckvoll in Szene setzt. Auch spielerisch wird die junge Band noch zulegen können und über den Status “solide” hinaus wachsen, und spätestens dann mag sich auch ein wenig mehr kompositorische und arrangiertechnische Finesse einspielen. Denn obgleich die beiden ersten Tracks das sogwriterische Potential der Frankfurter deutlich belegen, spürt der aufmerksame Hörer doch, daß mit ein wenig mehr Erfahrung noch mehr aus den Stücken herauszuholen gewesen wäre. Richtige Schwachstellen weist in dieser Hinsicht aber nur das abschließende ‘Thunderode’ ab, dessen ACCEPT-ähnliches Haupt-Riff ebenso antiquiert klingt wie der einfallslose Shout-Refrain und das allenfalls die ganz traditionellen unter den 80er Jahre-Deutsch Metal-Fans begeistern dürfte.

Fazit: Ein durchaus interessantes Statement einer jungen Band, aus der musikalisch noch einiges werden kann. Die stilverwandte Konkurrenz ist natürlich groß und die Aufgabe, im hart umkämpften und hoffnungslos überlaufenen Melodic Metal-Genre auf sich aufmerksam zu mahen, wahrlich undankbar. Doch der überaus günstige Preis mag ein Anreiz sein, sich ELVENPATH dennoch zu Gemüte zu führen: Für gerade mal 3,- Euro kann die 3 Track-CD über die Homepage der Band bezogen werden.

Veröffentlichungstermin: 01.08.2002

Spielzeit: 17:01 Min.

Line-Up:
Michael Petricks – Gitarre & Vocals

Till Oberboßel – Gitarre

Christian Flindt – Bass

Martin Weber – Drums

Produziert von ELVENPATH
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.elvenpath.com/

Email-Adresse der Band: elvenpathmetal@hotmail.com

Tracklist:
Kingdom Of The Weird

Eternal Quest

Thunderode

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