ANNIHILATOR: Double Live Annihilation

Entscheidung ist klar: Kaufen und die Wartezeit aufs nächste Studioalbum mit "Double Live Annihilation" überbrücken.

Endlich veröffentlichen ANNIHILATOR, quasi als Antrittsgeschenk an ihrer neuen Plattenfirma AFM-Records ein reguläres Livealbum, nachdem der 1996 erschienende Output „In Command“ keinen repräsentativen Überblick über die Band darstellt.

Die Doppel-CD enthält 19 Tracks bei einer Spielzeit von über 90 Minuten. Als Bonus gibt es bei der limitierten Erstauflage noch zwei Videoclips, sowie Photos und das alles zum Preis von einer CD. So soll es sein.

Was allerdings nicht sein soll ist, daß ich jetzt „Double Live Annihilation“ besprechen soll und leider nicht die komplette CD als Promo erhalten habe, sondern nur 13 Songs. Ist zwar nicht sooo wild, da ich die anderen Songs ja auch schon kenne, trotzdem sollte dies nicht unbedingt Schule machen. Sprich, ich werde mich weigern nur angespielte Studio-CDs in Zukunft zu besprechen. Wäre schön, wenn sich alle daran halten würden…

Was soll man zu ANNIHILATOR live sagen? Wer die Band auf den letzten beiden Tourneen gesehen hat, wird mir zustimmen, daß die Kanadier derzeit am kreativen Höhepunkt – das letzte Studioalbum mal ausgenommen – ihrer Karriere stehen. Joe Comeau singt wie ein junger Gott, egal welche Song aus der Vergangenheit er gerade performt. Sprich, egal ob hart und thrashig, oder etwas softer und melodiös wie beim immer noch Gänsehaut verursachenden „Set The World On Fire“. Jeff Waters ist sowieso nicht von dieser Welt und während sich viele Bands damit zufrieden geben ihre Songs live nachzuspielen, spielt er die Songs noch um einiges nuancenreicher als auf CD. Besonders auffallend beim Killertrack „Never, Neverland“. Die Setlist geht in Ordnung und dürfte auch die Fans aus den Anfangstagen zufrieden stellen, da all ihre Hits vertreten sind (btw: „Alison Hell“ ist immer noch genauso genial wie vor Jahren). Jeder Fan der Band, bzw. jeder der auf Thrashmetal steht und ANNIHILATOR noch nicht kennt muss einfach zuschlagen, da bei dieser Livescheibe wirklich alles passt.

Wirklich alles? Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich trotzdem noch anzubringen: Zum einen ist Joe Comeau nicht der grosse Enterainer und hält sich mit Ansprachen zurück. Allerdings habe ich ja nur eine verkürzte CD vorliegen. Vielleicht ist es bei der regulären CD anders. Und das Publikum klingt doch manchmal recht nachbearbeitet, was einen das Gefühl gibt nur dabei zu sein, statt mittendrin. Aber ANNIHILATOR sind nun mal nicht IRON MAIDEN und spielen auch nicht vor zigtausend, sondern wie leider bei der letzten Tour auch nur mal vor 100 Fans. Von meinem persönlichen Lieblingsalbum „Carnival Diabolous“ hätte man zumindest den Titeltrack und vielleicht noch „Perfect Virus“ mit draufpacken können.

Aber ich will nichts madig machen. Die Entscheidung ist klar: Kaufen und die Wartezeit aufs nächste Studioalbum mit „Double Live Annihilation“ überbrücken.

Label: AFM Records

Homepage: http://www.annihilatormetal.com

Tracklist:
CD 1:

1. Murder

2. Ultra-Motion

3. The Box

4. Denied

5. The Blackest Day

6. King Of The Kill

7. Torn

8. Lunatic Asylum

CD 2:

1. Set The World On Fire

2. I Am In Command

3. Refresh The Demon

4. Syn. Kill 1

5. Never, Neverland

6. Striker

7. Bliss

8. Phantasmagoria

9. Crystal Ann

10. Alison Hell

11. Shallow Grave

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