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CRADLE OF FILTH: Damnation and a Day

CRADLE OF FILTH sind zurück. Eigentlich könnte man das Review damit schon beschliessen – denn: Wer die letzten Alben mochte, wird auch dieses Album mögen.

Viele – der Autor eingeschlossen – haben sich gefragt, welchen Einfluss der Wechsel zu einem Majorlabel auf England’s Finest haben wird. Was die gesamte True-Black-Metal-Business-Hasser-Fraktion erstaunen wird: Die Mannen um Dani Filth sind trotz des Wechsels zu Sony Music nicht zu einer Boyband verkommen.

Ganz im Gegenteil: Hier regiert nach wie vor düsterer Metal; Black Metal mit Thrash- und Death-Einschlag, genauso hart und unerbittlich und euphorisch und rasend und abgrundtief hässlich und wunderschön wie zu „Midian“-Zeiten. Meines Erachtens sind CRADLE OF FILTH auf „Damnation and a day“ sogar noch eine Ecke härter (da unmelodischer) als auf „Midian“.

Wo sich aber der Wechsel zu einem grösseren Label mit entsprechendem (grösserem) Budget zeigt, ist die Produktion.

Wie im Vorfeld schon zu vernehmen war, sind die gesamten Orchester- und Chorpassagen in Budapest von einem vierzigköpfigen Orchester und einem zweiunddreissigköpfigen Chor eingespielt bzw. eingesungen worden. Das verpasst dem apokalyptischen Songmaterial eine sehr hymnische Note und machen die obligaten Interludes zu einem Genuss, während auf früheren Alben bei den Synthesizer-Interludes doch der Skipfinger immer obsiegte.

Gerade diese Interludes und die orchestralen Einsprengsel in den Songs machen nun „Damnation and a day“ zu dem mentalen Horrorfilm, den CRADLE OF FILTH schon mit „Midian“ geplant hatten. Und doch, den Unterschied hört man einfach.

Natürlich werden meine Helden nun wieder von allen Seiten attackiert werden: Für die einen sind CRADLE OF FILTH spätestens nach dem zweiten Demo komplett ausgewhimpt, für die anderen ist es eine Schande, dass sich eine englische (!) Band auch nur in die Nähe von Black Metal wagt, den dritten ist der Fortschritt zu klein. Who cares? CRADLE OF FILTH waren gut, sind gut und bleiben gut – trotz des Wechsels zu einem Majorlabel, trotz des Personalkarussells; „Damnation and a day“ ist wahrlich ein verdammt gutes, vielseitiges, aufregendes Album geworden.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich CRADLE OF FILTH dank eines grösseren Budgets nun auch mal einen anständigen Toningenieur für die Tour leisten können…

Veröffentlichungstermin: 10.03.2003

Line-Up:
Dani Filth – Vocals

Paul Allender – Guitar

David Pybus – Bass

Martin Powell – Keyboard/Violin

Adrian Erlandsson – Drums
Label: Sony/Epic

Hompage: http://www.cradleoffilth.com

Tracklist:
1. A bruise upon the silent moon

2. The promise of fever

3. Hurt and virtue

4. An enemy led the tempest

5. Damned in any language (a plague on words)

6. Better to reign in hell

7. Serpent tongue

8. Carrion

9. The mordant liquor of tears

10. Presents from the poison-hearted

11. Doberman pharaoh

12. Babalon A.D. (So glad for the madness)

13. A scalet witch lit the season

14. Mannequin

15. Thank god for the suffering

16. The smoke of her burning

17. End of daze

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