Der große Jahrespoll 2002 des vampster-Teams

Das Jahr 2002 in den Augen der vampster-Schreiberlinge…



Andreas Holz | Arlette | Boxhamster | Captain Chaos | Fierce | Frank | Jutze | Ilias | Oliver Loffhagen | Psycho | Rachendrachen | Vampi | Wings

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Top Ten Alben

Das Jahr 2002 bot wieder einige phantastische Alben, und hier sind zehn davon, in mehr oder weniger loser Reihenfolge.

ROOM WITH A VIEW: First Year Departure

Die Überraschung, auf die ich das ganze Jahr über gewartet hatte, kam erst kurz vor Schluss desselben aus Italien. Ich möchte es angesichts der anderen hochkarätigen Alben dieses Jahr nicht „Album des Jahres“ nennen, bin aber kurz davor. So muss anspruchsvolle und nicht zu verfrickelte melancholische Rockmusik klingen!

AUTUMNBLAZE: Mute Boy, Sad Girl

Natürlich ein Kandidat für die vorderen Plätze: die (beinahe) neueste Offenbarung aus dem Hause AUTUMNBLAZE. Bewegende Musik irgendwo zwischen Pop, Trip Hop und Rock, mit dem gewissen Etwas, das so vielen Veröffentlichungen heute fehlt. Auch die später noch erschienene MCD „Lighthouses“ ist ein Muss.

PRIMORDIAL: Storm Before Calm

Dieses Werk ist so urwüchsig, gewaltig und majestätisch, dass es jeder Beschreibung trotzt. Die Iren zeigen allen Möchtegern-Majestäten, wie erhabener Metal klingen muss. Hier klingt soviel Kraft, Stolz und Energie, eine Steigerung scheint nicht möglich. Der Zenit ihrer Karriere?

SENTENCED: The Cold White Light

Der Welt den blanken Arsch zeigen die trinkwütigen Finnen mit diesem dunklen Rock´n´Roll-Knaller alle mal – aber nicht nur das: „The Cold White Light“ ist ein Album voller Atmosphäre, knackig produziert und ausschließlich mit Hits versehen.

EMPYRIUM: Weiland

Mit „Weiland“ geht ein Stück deutsche Untergrund-Musikgeschichte zu Ende. Markus Stock alias „Schwadorf“ bündelt hier zusammen mit vielen versierten Musikern das, was EMPYRIUM über vier Alben ausgemacht hat: Naturmystik, Authentizität und Melancholie. Intensive neue Folklore jenseits aller Konventionen.

YANN TIERSEN: L´absente

Das Nachfolgealbum zum Soundtrack zu dem wunderschönen filmischen Meisterwerk „Die fabelhafte Welt der Amelie“ ist ein kleines Schätzchen voller Magie, Kindlichkeit, Melancholie und Lebensfreude. Nach dem ersten Hören war ich stundenlang wie berauscht.

SUMMONING: Let Mortal Heroes Sing Your Fame

Ich hätte SUMMONING ein solch großartiges Album nach dem schwächeren „Stronghold“ nicht mehr zugetraut; aber „Let Mortal Heroes Sing Your Fame“ überzeugt voll und ganz: allein für das zauberhafte „Ashen Cold“ verdienen sie jede Anerkennung.

OPETH: Deliverance

OPETH sind eine Bank. Die Band hat sich seit Jahren kaum verändert, fasziniert aber immer wieder. Und auf „Deliverance“ findet sich mit „Master´s Apprentices“ mit einer der besten OPETH-Songs, die ich kenne. Genialer progressiver Death Metal mit starkem Seventies-Einschlag… aber wem erzähle ich das…

CRUACHAN: Folk-Lore

Meine Liebe zur irischen Folklore wird hiermit Tribut gezollt. „Folk-Lore“ kommt in den Eigenkompositionen der perfekten Verschmelzung von Irish Folk und Metal ein ganzes Stück näher und bietet zudem die einzige Aufnahme des Klassikers „Spancil Hill“ mit der Gesangsstimme der Legende Shane MacGowan (ex-THE POGUES).

ARCTURUS: The Sham Mirrors

Auch wenn dieses Album mich nicht so sehr begeistern konnte wie ich es bei den Vorschußlorbeeren in der Presse erwartet hatte (was vor allem an der schwachen Produktion liegt), wächst „The Sham Mirrors“ doch mit jedem Durchlauf, offenbart glitzernde Bombast-Metal-Perlen der Extraklasse und sticht die übrigen Kandidaten für den letzten freien Top Ten-Platz aus. Vor allem Tricksters Stimme beeindruckt maßlos.

Bestes Konzert

KLAUS DER GEIGER am 12.4. in der Ahlener Schuhfabrik. Der Kerl ist um die 60 Jahre alt, hat vor -zig Jahren seine professionelle Geiger-Karriere geschmissen und macht seitdem politische und folkloristische Straßenmusik. Etwas energiegeladeneres und begeisternderes habe ich selten erlebt.

Gewinner

Ussama Bin Laden. Verarscht die USA seit Jahren und hat als Terrorist Erfolg: dank ihm führt Terrorkollege George W. einen Krieg nach dem andern und verheizt dabei kiloweise Menschenmaterial.

Enttäuschung

Musikalisch: DESIRE. Ich hatte Großes erwartet und bekam leider recht Mittelmäßiges.

Allgemein: Deutschlands „linke“ Wählerschaft hievt Rosa-Oliv erneut ins Amt, schmeißt die PDS aus dem Bundestag, jubelt eine Zeit lang und kratzt sich dann, verwundert über die Regierungsschwachmaten, den Kopf. Tja, Leute: wenn zwei dreihundert Meter große Übel da sind und eins davon zehn Meter kleiner ist, ist jenes eben nicht die bessere Wahl, sondern auch nur ein ganz großer Haufen Mist.

Newcomer

ROOM WITH A VIEW

Top 2 Unsigned Bands

PATH OF GOLCONDA

DER GÜNTER NETZER ZERFETZER

Schönstes Cover

OPETH: Deliverance. Travis Smith ist einfach der beste.

Dämlichster Songtitel

Was weiß ich… irgendwas mit „metal“, „love“ oder „glory“ vermutlich…

Bestes Festival

Keine Ahnung. Ich war leider wieder nur in Wacken, und das war wie immer.

Schönste Wiederauferstehung

Gibt´s nicht.

Lustigstes Erlebnis

Die Entdeckung des „Fear Factory“-Cocktails beim vampster-Redaktionstreffen Anfang des Jahres. Und: vier Tage Dauertrunkenheit in Wacken, inkl. Orientierungsverlust und allgemeinem Schwachsinn.

Beeindruckendster Satz in einem Interview

„Danke, dass du die Blumen blühen lässt.“ (Kenny von …AND OCEANS). Woher wusste er das?

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TOP TEN ALBEN 2002

1. MOURNING ENDS: Kriegerseele

2. CRYSTALIUM: De Aeternitate Commando

3. TAAKE: Bjoergvin

4. OPETH: Deliverance

5. MÖRK GRYNING: Maelstrom Chaos

6. GEZEITEN: Bazzyllus

7. PROFOUND: Tragedy

8. SATYRICON: Volcano

9. NEHEMAH: Light of a Dead Star

10.IMMORTAL: Sons of Northern Darkness

Bestes Konzert

20.02.2002: DARK FUNERAL, OCCULT, TIDFALL, KNOWHERE im Z7, Pratteln

Schlechtes Konzert

Den einzigen Vorsatz vom Jahr 2001, den ich eingehalten habe, war, nicht an möglicherweise schlechte Konzerte zu gehen. War ich in Gefahr, diesen Vorsatz zu brechen, ist meist etwas dazwischengekommen, was es mir verwehrte, an ein “schlechtes” Konzert zu gehen. Allerdings vermisse ich es fast schon wieder und werde mich 2003 wieder auf die dunkle Seite der Macht begeben…

Gewinner 2002

Die Friseure von Brasilien, die an Ronaldos Halbmondfrisur verdienten.

Enttäuschung 2002

Der Ausverkauf des Metalimages durch MANOWAR. Das wäre echt nicht nötig gewesen.

Newcomer 2002

MOURNING ENDS, die für mich eine echte Überraschung waren. In der kleinen Schweiz sicherlich PROFOUND, die es ins Halbfinale des grossen Universal-Wettbewerbes schafften (“Die Schweiz sucht die Super-Rockband ohne Bohlen aber mit Jury”) ohne irgendwelchen häppi-Schweizerdeutsch-pseudo-Rock zu spielen…

TOP 3 Unsigned Bands

KNOWHERE, CENSORED, GEZEITEN

Schönstes Cover 2002

TAAKE “Bjoergvin”–sooo stimmungsvoll…

Das innovativste Cover-Artwork ist meiner Meinung nach das von TENHI “Väre”, inklusive Booklet in ungewohnter Grösse (ca. 6 x 10 cm) und minimalistisch gestaltetes fast weisses Cover auf gestärktem Papier.

Dämlichster Songtitel 2002

“Humanracist” von REIGN OF EREBUS–wie bereits im Review erwähnt, ist mir auch Ende 2002 noch nicht klar, was für eine Bewandtnis es mit diesem Titel auf sich hat…

Bestes Festival

Dieses Jahr hat’s mir autotechnisch leider an kein einziges “grosses” Festival gereicht…schnüff…

Schönste Wiederauferstehung 2002

Gandalf in “The Two Towers”

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner

Definitiv Emperor Magus Caligula (DARK FUNERAL), der sich auch gern mal “Cali” nennt und sowohl seltsam als auch sympathisch ist. Auch Jon Levasseur von CRYPTOPSY ist ein überaus angenehmer Interviewpartner, der nicht in seiner Rolle gefangen ist.

Lustigstes Erlebnis, auf vampster (oder Metal generell) bezogen…

TIDFALL-Sorg wollte in Pratteln um 18:00 unbedingt noch Corpsepaint kaufen, da ihm seins ausgegangen war. Schliesslich halfen DARK FUNERAL aus, damit TIDFALL in voller Montur auftreten konnten.

Caligulas Southpark-Boxershorts, die laut seiner Aussage eben “true” sind und seine Fähigkeit, in voller Black Metal-Montur Salsa zu tanzen.

Beeindruckendster Satz in einem Interview.

“Aha, Du meinst das Nintendo-Riff?”– Jon Levasseur etwas andere Art, knüppelharten Death Metal zu beschreiben…

Bester Film 2002

Lord of the Rings II–The Two Towers

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Top 20 Alben 2002

da mir alle genannten Alben 2002 viel bedeutet haben, gibt es eine alphabetische Auflistung ohne Wertung.

AMON AMARTH: Versus The World

Beeidruckend, wie hier AMON AMARTH Death Metal mit Ohrwurmpotential kreieren. Gefällt mir sogar besser als das neue THE CROWN Album, und das will was heißen! 😉

BABYLON WHORES: Death Of The West

Wie hat es vampi so schön im Review geschrieben: “ Death `n Roll mit wenig Death und ganz viel Roll“. Ein großes Rock-Album.

BATHORY: Nordland I

Packt euch samt einem Horn voll Met und eurem Playmobil-Piratenschiff in die Badewanne und legt die Bathory in den Player! Nie fühlt man sich mehr als Vikinger. 😉

CALLENISH CIRCLE: Flesh_Power_Dominion

Dieses Album wäre ganz weit oben auf meiner Liste, auf jeden Fall in der Top 5, hätte ich eine Wertung gemacht. Für mich *das* Album 2002, das am meisten Energie ausstrahlt. Alleine das Durchlesen der Songtitel bereitet mir eine Gänsehaut, weil ich sofort an die Power der einzelnen Songs erinnert werde. Nicht nur auf CD, auch live gaaanz groß!

DARK AT DAWN: First Beams Of Light

Eine schöne Idee, die alten DARK AT DAWN Demosongs noch mal neu einzuspielen und aufzunehmen. Macht Spaß!

DAYLIGHT: Vague Pictures Of Amazing Moments

Sehr emotional und intensiv. Eine tolle Emocore-Scheibe!

END OF GREEN: Songs For A Dying World

Ebenfalls sehr intensiv, dafür aber umso dunkler. Ein Album zum Abtauchen und unten bleiben – zumindest für eine knappe Stunde.

FIELDS OF THE NEPHILIM: Fallen

Über das Album kann man durchaus geteilter Meinung sein, ich genieße es jedenfalls. Und Carl McCoy ist nun mal einzigartig. Punkt. 😉

IRON MAIDEN: Rock In Rio (DVD)

Groooooooooooß!!! Für mich persönlich kommt das Album zwar nicht ganz an “Live After Death” ran, was wohl in erster Linie emotionale Gründe hat (mit Musik verbindet man halt mehr als nur Töne), trotzdem ist “Rock In Rio“ absolut beeindruckend. Muß man als Maiden-Fan gesehen/gehört haben!

LACUNA COIL: Comalies

Ich liebe diese Musik, ich liebe den Gesang von Cristina Scabbia! Nachdem mich die Italiener in letzter Zeit mehr live als auf CD überzeugen konnten, habe ich mich über dieses gute Album mal wieder so richtig gefreut.

MY DARKEST HATE: To Whom It May Concern

Minimalisitsch, bedrohlich, erdrückend. Kein Firlefanz, purer Death Metal!

MY DEEPEST INNER: …for emotional use only

Der Albumtitel ist Programm. Emotional und hart, modern und voller Melodie. Hammer Album!

OPETH: Deliverance

Über Opeth braucht man nicht viele Worte verlieren, der Name steht für Qualität, so ist auch „Deliverance“ ein Album der „Güteklasse A“ geworden.

PAIN: Nothing Remains The Same

Die Verschmelzung von Popmusik und hartem Sound ist Peter Tägtgren auf „Nothing Remains The Same“ besser den je gelungen.

SACRED STEEL: Slaughter Prophecy

Wer dachte, das SACRED STEEL musikalisch auf der Stelle treten *müssen*, wird hier eines besseren belehrt. Supergeiles, abwechslungsreiches Album!

SENTENCED: The Cold White Light

WOW!! Dieser Sound, diese Gitarren, Wahnsinn! Und die Songs können sich nach zwei eher schwachen Alben auch mal wieder so richtig sehen lassen. Geht doch!!

TAKING BACK SUNDAY: Tell All Your Friends

Eine sehr schöne Emocore-Scheibe. Die Repeat-Taste rules!

TANKARD: B-Day

TANKARD können´s immer noch: Killer Thrash-Songs mit klasse Hooklines schreiben. Freut mich!

THE BLACK LEAGUE: Utopia A.D.

Taneli Jarva ist als Sänger nach wie vor eine Klasse für sich. Großartiger Düsterrock ohne Kitsch und Schwulst. Wer schon mal Dreck gefressen hat, wird sich hier wiederentdecken.

THE CROWN: Crowned In Terror

Obwohl mir ein bisschen zu sehr Death Metal und fast schon ein bisschen gewöhnlich (Jungs, warum habt ihr bloß den Rock´n´Roll-Arschtritt-Faktor aus dem Album rausgelassen?!?), ist „Crowned In Terror“ ein sehr gutes Album. Für Platz eins reicht es bei mir dieses Jahr aber nicht, dafür ist das Album im Gegensatz zu den Vorgängern zu lieblos ausgefallen. Naja, nächstes Album, nächste Chance! 😉

Bestes Konzert 2002

CALLENISH CIRCLE in Offenbach und auf dem Party.San (ausrast!)

CANDLEMASS auf dem BYH und nachts auf dem WFF (gigantisch!)

NOMEANSNO auf dem WFF

SAMAEL auf dem Summer Breeze (beeidruckend!).

Als gelungenstes Konzert gesamt: ASTERIUS, DISILLUSION, BEHIND THE SCENERY, SACRIFICED im März in Göppingen.

Und natürlich der Auftritt von Stikki Fykk im Januar in der Rofa Ludwigsburg. *s*

Schlechtes Konzert 2002

Stikki Fykk im April in Tübingen. Unterirdisch!!! 😉

Gewinner 2002

Party.San Open Air – genialst!

Bruce Dickinson – sein Auftritt auf dem WOA war unbeschreiblich. Der Mann ist einfach unkaputtbar!

Sommerurlaub an Weihnachten – das Beste um dem ganzen Trubel zu entkommen. Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?!

Leche y Leche – Kaffee mit gezuckerter Kondensmilch, mjam! *g*

Enttäuschung 2002

Wacken Open Air – war insgesamt schlicht eine Zumutung.

Und der Mega-Hype um „Der Herr Der Ringe“: Wo sind all die überkritischen Metalfans plötzlich hin? Die müssten „Der Herr der Ringe“ aufgrund der völligen Kommerzialisierung doch in der Luft zerreißen?!? Stattdessen wird brav geschluckt, was die Vermarktungsmaschinerie ausspuckt. Absolut faszinierend.

Newcomer 2002

Jever Dark. Steht da plötzlich und heimlich, still und leise eine neue Biersorte im Laden und sagt nichts. Lecker, lecker!

Top 3 Unsigned Bands 2002

MY DEEPEST INNER

PSYCHOTRON

DISILLUSION

Schönstes Cover 2002

Böööh… LACUNA COILS „Comalies“ vielleicht. Hat so was freundliches, gefällt mir. 😉

Dämlichster Songtitel 2002

Definitiv: Alle von Stikki Fykks „Eight Ladiez In The Late Eightiez“!

Bestes Festival 2002

Party.San Open Air

Schönste Wiederauferstehung 2002

Definitiv CANDLEMASS!

Bester Film 2002

Ich habe es endlich geschafft: Ich war 2002 kein einziges mal im Kino! 😉 Auf Video hat mich am meisten „Per Anhalter durch die Galaxis“ begeistert, den ich mir endlich anschauen konnte.

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Mit MY DEEPEST INNER hat es mal wieder sehr viel Spaß gemacht, ein Interview zu machen. Sind einfach sau-sympathische Jungs!

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

Nö, sag ich nicht! 😉

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TOP TEN ALBEN 2002

1. BETWEEN THE BURIED AND ME: Between the Buried and Me

Ein beeindruckender Stilmix, verspielt, anspruchsvoll und emotional.

Dadurch, das wir es hier mit einem Debüt zu tun haben, zurecht mein Platz 1!

2. IMMOLATION: Unholy Cult / HATE ETERNAL: King of all Kings

Die Death Metal-Referenzwerke 2002. Beide sind genial, anspruchsvoll und absolut ebenbürtig.

3. THE DILLINGER ESCAPE PLAN WITH MIKE PATTON: Irony is a Dead Scene

Es sind zwar nur vier Songs auf dieser E.P. enthalten, aber diese Kollaboration ist einzigartig und atemberaubend. DILLINGER treffen auf FANTOMAS, Hammer!

4. BLOODLET: Three Humid Nights in the Cypress Trees

Das beste Reunion-Album des Jahres. Mit einer dichten Atmosphäre schlägt dieses Album jedes andere aus dem Hard- und Noise-Core-Bereich.

5. DISBELIEF: Shine

Hat mich bereits beim ersten Hördurchlauf total umgehauen und ist einfach genial. Weiter so, Jungs!

6. ARCTURUS: The Sham Mirrors

Das neue Lebenszeichen aus dem Hause Trickster G. ist genau das, was ich mir erhofft hatte. Erhabener, dunkler und avantgardistischer Metal, der seinesgleichen sucht.

7. AGORAPHOBIC NOSEBLEED: Frozen Corpse Stuffed with Dope

Der Grindcore der Zukunft. Krasser geht es nicht.

8. NAPALM DEATH: Order of the Leech

Auf zu neuen (alten) Ufern mit alter Stärke!

9. RED HARVEST: Sick Transit Gloria Mundi

Finster, kalt, brutal und nihilistisch.

10. TODAY IS THE DAY: Sadness will Prevail

Das krankste Album des Jahres. Kann man nur sehr schwer aushalten, aber intensiver geht es nicht. Ein Mindstrip der besonderen Art.

Ansonsten gab es tolle Scheiben von OPETH, ORIGIN, KARI, CATHEDRAL, THE GATHERING, ARMA ANGELUS, SATYRICON, CANNIBAL CORPSE und PRIMORDIAL und zahllosen anderen. 2002 war für den Metal ein tolles Jahr!

Bestes Konzert

THE DILLINGER ESCAPE PLAN in München und DISBELIEF in Crailsheim.

Schlechtes Konzert

DYING FETUS auf den X-Mas-Festivals. Warum? Weil sie nicht gespielt haben

und dafür eingesprungen sind.

Gewinner 2002

Gabs einige. Zuerstmal Deutschland, weil Stoiber nicht Kanzler wurde (auch wenn der Gerd nicht das Gelbe vom Ei ist). Der Metal im allgemeinen, weil es viele tolle Scheiben gab und ich, weil ich trotz des vielen Stresses (bis jetzt) ein tolles Jahr hatte.

Enttäuschung 2002

Das Wacken Open Air

Newcomer 2002

BETWEEN THE BURIED AND ME, wurde schon zu genüge erläutert.

Ansonsten haben SCAR CULTURE und EDEN MAINE geniale Debüts veröffentlicht.

TOP 3 Unsigned Bands

1. PROFANITY

2. SUCKING LEECH

3. TYRAX

Schönstes Cover 2002

Unholy Cult” von IMMOLATION (Andreas Marschall) und “The VIIth Coming” von CATHEDRAL (Dave Patchett)

Dämlichster Songtitel 2002

“The Ketchup Song” von diesen dämlichen Spanierinnen. Ist gleichzeitig der dämlichste Song.

Bestes Festival

Das FIST FULL OF METAL. Warum? Siehe Bericht!

Schönste Wiederauferstehung 2002

BLOODLET.

Bester Film 2002

Da gabs einige: “Dämonisch” (Bill Paxton), “Memento”, “Insomnia” (beide von Christopher Nolan) und “Heaven” (Tom Tykwer).

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner

Das war wohl Chris Valago ZIMMERS HOLE, weil der Typ einfach einen an der

Waffel hat.

Joe von DISBELIEF war auch ein toller Interviewpartner.

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen…

Auf Vampster bezogen: Als wird auf Wacken auf DYING FETUS warteten und eine

nichtindentifizierte junge Dame mitten in der Menge ins Stroh schiss. War eher eklig als lustig, sollte aber unbedingt erwähnt werden.

Das erste Redaktionstreffen im Jahr war auch, durch diverser alkoholbedingte Ausfälle meinerseits, mehr als lustig.

Auf Metal bezogen: Als wir ein Intro für ein Konzert aufgenommen haben. Ich musste versaute, weibliche (!) Geräusche ins Mikro zum Soundtrack von “My Name is Nobody” einstöhnen und fand die anderen im Raum weinenend vor lachen danach vor. Ansonsten gab es da so eine Kicker-Session in der unser Drummer fast enthauptet wurde. THAT´S METAL!!!

Beeindruckendster Satz in einem Interview:

Es ist schön zu hören, wenn die Musik dem Hörer Kraft gibt, denn das soll sie eigentlich bewirken. (Joe von DISBELIEF über das Gefühl das beim Hörer durch “Shine” erzeugt werden soll.)

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Top Ten Alben 2002

BATHORY: Nordland I

BATHORY genau so, wie ich die Band hören möchte. Hail to Quorthon!

CANDLEMASS: Die Re-Releases

Mit edlen Re-Releases, an denen auch diejenigen ihren Spaß haben, die die Alben bereits seit Jahren ihr Eigen nennen, läuten CANDLEMASS eine der wunderbarsten Reunions der letzten Jahre ein…

GHOULTOWN: Give ´em more rope

Kein Metal und dennoch eines meiner meistgehörten Alben dieses Jahr – auch das Zweitwerk der Western-Gothabillies hat eine geniale Ausstrahlung und hervorragende Songs zu bieten, die sich trotz aller Eingängigkeit nicht abnutzen wollen. Yeehaa!

KING DIAMOND: Abigail Part II

Der zweite Teil des kultisch verehrten “Abigail”-Meisterwerks ist anders und dennoch genial. Eine derart schön-schaurige Horror-Atmosphäre erschafft eben nur der King und auch nach vielen Jahren in der Szene gehen ihm die Ideen nicht aus.

PAIN OF SALVATION: Remedy Lane

Wenn es um tiefe Emotionen geht, ist “Remedy Lane” ganz klar mit das Beste, was man im zurückliegenden Jahr bekommen konnte. PAIN OF SALVATION sind progressiv und können frickeln, vergessen dabei zum Glück aber nie die Essenz der Musik – Gefühle.

SACRED STEEL: Slaughter Prophecy

Einige echte Überraschungen bieten SACRED STEEL mit diesem Album und dennoch bleibt sich die Band auf ganzer Linie treu. Traditioneller Metal kann halt auch im Jahr 2002 mitreißend sein und mit Songs daher kommen, die sich nicht anhören, als hätte man sie schon 1000 Mal gehört.

SENTENCED: The Cold White Light

SENTENCED haben sich zum Glück erholt und zeigen sich bissig und songwriterisch grandios wie selten zuvor

IMMOLATION: Unholy Cult

Hammer! Was für ein genial gespieltes Death Metal Teil….

DOOMSWORD: Resound the Horn

Großartiger epischer Metal aus Italien, der das nordische Feeling aber dennoch hervorragend rüber bringt.

END OF GREEN: Songs for a Dying World

END OF GREEN sind ganz klar ein Phänomen in unserer Musiklandschaft und mit “I hate” haben die Jungs für mich einer der ewigen Übersongs abgeliefert. Besonders die 17 Minuten-Version kommt hammergeil! >g<
Bestes Konzert

CANDLEMASS – Bang Your Head Festival

Das erste Mal, dass ich CANDLEMASS live erleben durfte, sollte der Hammer werden, den sich ein Fan nur wünschen kann.

MY DYING BRIDE – Wacken Open Air

Nach CANDLEMASS in einer absoluten Euphorie sah ich von der Band selbst von meiner Position aus so gut wie nichts und dennoch war dieses Konzert hammergeil!

DISBELIEF – Summer Breeze Open Air

Junge, ist diese Band live intensiv! Das walzt echt alles platt….

TITAN FORCE – Bang Your Head Festival

Dieser Gig hätte noch Stunden weiter gehen können. Geniale Powermetalsongs perfekt vorgetragen mit einem der Frontmänner des letzten Jahres.

GREEN CARNATION – Wacken Open Air

Light of day, day of darkness” habe ich erst in diesem Jahr entdeckt, und wäre es 2002 erschienen, so hätte das Album in meiner Top Ten ganz oben gestanden. Dafür kann ich nun aber diesen Gig in unserem Poll anbringen und der war einfach völlig eigen und deshalb umso genialer. Ein wahrlich magischer Moment.

Schlechtestes Konzert

AUTUMNBLAZE – Hemmingen, Jugendhaus, 22.06.2002 – sorry, ich konnte die eindringliche Tiefe nicht erkennen… (keine Retourkutsche für TWISTED TOWER DIRE/SLOUGH FEG – ganz ehrlich Basti! 😉 )

HALFORD – Bang Your Head Festival – das war echt mal ´ne Zumutung, heul…..

Gewinner 2002:

CANDLEMASS – keine Frage…

Enttäuschung 2002

MANOWAR – feiern mit einem der schlechtesten Alben der Bandgeschichte den größten Erfolg.

Der weitergehende Verlust von Identität und Eigenständigkeit in der Metalszene.

MAJESTY werden ernst genommen…

Newcomer 2001

Ganz ehrlich, es gab wirklich einige sehr gute Newcomerbands, aber es will mir einfach kein Act einfallen, der mich so richtig von den Beinen gefegt hätte….

TOP 3 Unsigned Bands

MIDNIGHT

PSYCHOTRON

STIKKI FYKK

Schönstes Cover 2001

Kein besonderer Favorit….

Bestes Festival

Das BANG YOUR HEAD bleibt ein ewiger Favorit….

Schönste Wiederauferstehung 2001

Ja welche denn wohl????

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner

Quorthon (BATHORY)

Junge, was war ich vor diesem Interview aufgeregt… denn schließlich gehört Quorthon zu den Leuten, die es nicht lieben, mit belanglosen Interviewfragen genervt zu warden… würden die Fragen seinen Ansprüchen also gerecht werden? Und die ersten Minuten waren eine Katastrophe. Kurze Antworten auf lange Fragen – hab ich es also gleich zum Einstieg versaut? Doch dann kam die Wende und Quorthon erzählte und erzählte…ein echtes Highlight! Und dann fuckt dieses verdammte Diktiergerät ab….aaaaarrghhh!

Leif Edling (CANDLEMASS)

Nachdem Leif bereits zwei Wochen vor dem Interviewtermin bei mir durchklingelte, fand dieses Interview dann doch noch zum richtigen Zeitpunkt statt, was für mich ebenfalls etwas ganz besonderes war… nur leider wollte keine Magie aufkommen und so bleibt mir das CANDLEMASS-Interview wohl als das zäheste meiner Laufbahn in Erinnerung. Schade… 🙁

KING DIAMOND

Was soll ich dazu noch sagen? Der King ist tatsächlich die Quasselstrippe, von der immer erzählt wird und die Stunde Interviewzeit verging wie im Fluge. Zudem hatte der King wieder viel interessantestes zu erzählen und kam so sympathisch rüber, wie ich mir das vorgestellt habe, weshalb dieses Interview auch eines meiner besten überhaupt ist und bleiben wird.

Karl Logan (MANOWAR)

Wenn ich so auf das Jahr zurück blicke, muss ich doch feststellen, dass 2002 eine ganze Menge an Trauminterviews Wahrheit geworden sind. Hätte mir vor 10 Jahren jemand erzählt, dass ich irgendwann einmal mit dem Gitarrist der Band in einem Nobelhotelzimmer sitzen würde und diesem ein Diktiergerät unter die Nase halte, ich hätte ihn für verrückt erklärt!

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

Ziemlich witzig fand ich, als wir nach unserem gefakten Wacken-Open-Air-Vorabbericht doch so einige Belehrungen bezüglich des Inhalts bekommen haben – und zwar noch bevor das Festival überhaupt stattgefunden hat!!!

Weniger witzig fand ich, als Kollege Reissnauer durch eine waghalsige „Fierce-von-seiner-vampster-Herde-wegzerr“-Aktion beinahe die gesamte Redaktion in die Luft gesprengt hätte…puh, das war knapp….dafür weiß ich nach Boxi´s Summer-Breeze-Bierfass-Aufsprengaktion jetzt endlich auch, wie ´ne ordentliche Bierfontäne auszusehen hat…. >g<

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Top Ten Alben 2002

DISTURBED: „Believe“

weil es die CD des Jahres ist

AUDIOSLAVE: „Audioslave“

weil die alternative Traumhochzeit funktioniert hat

SYMPHORCE: „PhorcefulAhead

weil Powermetal genau so klingen muss

TESTAMENT: „First Strike Still Deadly

weil die Songs auch 2002 noch rulen

SUBSTYLE: „Out To Lunch“

weil es einfach eine wunderschöne Rockplatte ist

MEGADETH. „Rude Awakening

weil es einen Poll ohne eine MEGADETH-CD von mir nie geben wird

OVERKILL: „Wrecking Everything Live“, weil…siehe TESTAMENT

SYSTEM OF A DOWN: „Steal The Album“

weil jeder Song der Band etwas Besonderes ist

NIGHTWISH: „Century Child

weil sie einfach nur geil ist (die CD!!!)

SILVERCHAIR: „Diorama“

weil jede CD von denen etwas Besonderes ist.

Bestes Konzert 2002

OVERKILL in Ingolstadt

SYSTEM OF A DOWN in Nürnberg beim Rock im Park

Schlechtes Konzert 2002

Die zweite völlig überflüssige Hälfte bei MANOWAR

OZZY beim Rock im Park

der lustlose Auftritt von PARADISE LOST beim Summer Breeze

Gewinner 2002

Verantwortliche des Wacken Festivals

Enttäuschung 2002

MEGADETH Split

Keine neue WATCHTOWER CD

Wieder keine HADES Tour.

Abschneiden von Bayern in der Champions League.

ANGEL DUST Split.

6000 Leute zahlen jeden Abend an die 40 €uro für MANOWAR und andere richtig gute Bands, bzw. kleinere Festivals ziehen keine 50 Fans mehr.

Newcomer 2002

END OF GREEN (wenn auch kein Newcomer im herkömmlichen Sinne)

Top 3 Unsigned Bands 2002

COURAGOUS

PANDEMONIUM

PSYCHOTRON

Schönstes Cover 2002

OVERKILL: „Wrecking Everything Live

Dämlichster Songtitel 2002

Bestes Festival 2002

Immer noch das Bang Your Head-Festival

Schönste Wiederauferstehung 2002

Da sowieso überall bei dieser Rubrik CANDLEMASS steht, entscheide ich mich für Harald Schmidt, der sich nach 2-3 schwächeren Jahren wieder zurückgemeldet hat und wieder ein Bestandteil meines täglichen Lebens ist. Im nächsten Jahr hoffe ich übrigens, dass hier DEATH ANGEL und LIFE OF AGONY steht!

Bester Film 2002

Lammbock

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Sympathisch: Andy B. Franck

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

Alle erzählen, dass Gert beim Bang Your Head-Festival ist. Gesehen wird er aber dort nie…Warum nur?

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Top Eleven Alben 2002 (in alphabetischer Reihenfolge)

COLDPLAY: A Rush Of Blood To The Head

Einfach schöööön! 🙂 Die Briten können halt doch immer noch am besten poppig-lauschig herummelancholen…

DARK TRANQUILITY: Damage Done

Einfach knackig! Schön, daß der Götheborg-Sound immer noch frisch, unverbraucht und verdammt mitreißend klingen kannn. Schön auch, daß hier wieder richtig zünftig geröhrt wird, und zwar von einem der besten Platzhirsche seines Genres…

ENCHANT: Blink Of An Eye

Einfach brillant! Eins der wenigen wirklich außergewöhnlichen Art Rock-Alben des Jahres. RUSH eingeschlossen…

HEAVEN`S CRY: Primal Power Addiction

Einfach schwurbelig! Packender und virtuoser hat 2002 niemand herumgefrickelt. Schade, daß so mancher Liebhaber des Vorgängeralbums damit nicht zurecht kam und das `Primal Power Addiction` somit medial unter Wert weg kam…

OPETH: Deliverance

Einfach kontraststark! Einmal mehr Meisterliches aus dem Hause OPETH. Abwechslungsreich, atmosphärisch dicht, voller ergreifender Melodien und grandioser Instrumentalpassagen. Trotz überlanger Songs nie ermüdend, trotz Gitarrengewalt nie anstrengend, trotz leiser Töne nie schnulzig: Das muskalische Äquivalent zum zweiten Herr der Ringe-Film? 😉

PAIN OF SALVATION: Remedy Lane

Einfach tief! Kein Album hat mich vergangenen Jahr mehr berührt als dieses Meisterwerk emotionalen Prog Metals…

PRIMORDIAL: Storm Before Calm

Einfach gewaltig! Ein erhabenes, sprödes Opus, das langsam, aber umso gewaltiger kommt…

QUEENS OF THE STONE AGE: Songs For The Deaf

Einfach wüst! Die Desert Rocker schreiben halt doch die besten Songs der sogenannten Alternative-Szene und tragen sie kompromißlos krachend vor. Diesmal mit noch mehr Hits…

SENTENCED: The Cold White Light

Einfach hinterteiltretend! So rotzig und flott klangen die Suiciders aus Finnland lange nicht mehr. So verdammt gut eigentlich noch nie. Mitreißender kann man Hymnen über Liebe, Tod und skandinavisches Lebensgefühl kaum umsetzen…

SIGUR RÒS: `()`

Einfach *°^°*! —– ! ach ______Mu * *
* sik ~ ~ ~ schö Ö öönn ~ ~ ~ kis * * * uM______ ja! —-

THE FLAMING LIPS: Yoshimi Battles The Pink Robots

Einfach Pop! Muß man lieben! Unbedingt! Ist einfach knuddelig, putzig, süß und liebenswert versponnen. Vom Cover über die Story bis hin zum letzten harmonischen Akustikgitarrenakkord…

Bestes Konzert 2002

CANDLEMASS live beim Bang Your Head Festival (Messegelände Balingen, 29. Juni)

Schlechtestes Konzert 2002

Jennifer Lopez (MTV-Mitschnitt): Wusste doch, dass die hohle Nuss nicht nur nicht schauspielern kann, sondern auch als Sängerin und Tänzerin totalversagt. Aber solange das Publikum auf leichtbeschürzte Kleiderständer steht…

Gewinner 2002

CANDLEMASS, die sich wieder mit ihrem Frontmönch zusammen getan haben und auf breiter Live-Front abräumten

Enttäuschungen 2002

Die Musikindustrie: Larmoyante Klagelieder und rigorose Kopierschutzforderungen statt frischer Konzepte, um der durchaus selbstmitgestrickten Wirtschaftsmisere zu entrinnen.

Ozzy: Die Metal-Ikone mimt seiner Grand Dame zuliebe das dressierte Äffchen – allzeit und überall.

Der kriegslüsterne Ami-Häuptling und die unheilige Allianz für den Weltfrieden, die das Wörtchen Terrorismus für sich vereinnahmt, um mal eben kräftigst über alle Aggressions-Stränge zu schlagen.

Newcomer 2002

Meine Silke 🙂

Schönstes Cover 2002

SOILWORK – Natural Born Chaos

Dämlichster Songtitel 2002

Gab mal wieder zu viele Fälle musikalischer Verbal-Inkontinenz, als dass ich mich aller erinnern könnte oder gar wollte. Nach wie vor nervtötend: Die “ich schwing ein Schwert und bin Metal”-Fraktion. Kaum besser: Die “Ich les’ Tolkien und leier mir eine Konzeptarie in 52 Teilen aus den Rippen”-Möchtegern-Poeten. Wie üblich doof: Die “ich hasse euch alle – verreckt doch! Satan!”-Provokanten. Von den “ich sing’ über Kadaver, Gedärme und Korpulation – beachtet mich gefälligst!”-Kompensations-Würstchen ganz zu schweigen…

Bestes Festival 2002

War mangels Zeit und Motivation nur auf einem, und das als Mitarbeiter. Ein Votum muss ergo entfallen…

Schönste Wiederauferstehung 2002

CANDLEMASS (wer sonst?)

Bester Film 2002

`Kick It Like Beckham` (sehr sympathisch), `Herr der Ringe 2` (sehr monströs), `Der Mann ohne Vergangenheit` (sehr Kaurismäki)

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Sehr sympathisch: Andy B. Franck (SYMPHORCE, BRAINSTORM)

Sehr charmant: Tarja Turinnen (NIGHTWISH)

Sehr anstrengend: Das Gespräch mit Steven Wilson (PORCUPINE TREE). Was aber keineswegs an ihm lag, sondern daran, dass mich die Grippe heimgesucht hatte und ich ab der Hälfte des Interviews meine Fragen nur mehr hustend, röchelnd, halsbonbontütenverpackungsraschelnd und in langgezogenen Intervallen durch den Hörer quetschen konnte. Er ertrug die bazillöse Ohrenmarter mit britischer Gelassenheit. Danke dafür! 🙂

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

Spontan fällt mir nur das peinlichste ein, das ich glücklicherweise nur als Unbeteiligter miterleben durfte: MANOWAR bei Pocher. Motto: Der Erwachsenen-Kindergarten entdeckt den schlüpfrigen Witz. Selbst die anwesenden Teeniespacken im Publikum waren eher peinlich berührt denn amüsiert über den eifrigen Austausch an präpubertären Schweinereien der plattesten Art, den sich die Herren Metal-Kings mit Möchtegern-Raab Pocher lieferten. Wenn DAS Metal tatsächlich ist, plädiere ich für eine Re-Taufe Vampsters.

(nach oben…)

Top Ten Alben 2002

BLIND GUARDIAN: A Night At The Opera

aber auch nur wegen dem göttlichen “And Then There Was Silence”.

PAIN OF SALVATION: Remedy Lane

musikalisch zwar mehr als gewöhnungsbedürftig, doch aus emotionaler und textlicher Sicht DAS Album schlechthin.

THY MAJESTIE: Hastings 1066

erstklassiger Heavy Metal mit orchestralem Einschlag und genialen Chören.

TRANS SIBERIAN ORCHESTRA: Beethoven´s Last Night

endlich ist die Pop/Musical/Klassik-Rockoper regulär in Deutschland erhältlich.

FADING STARLIGHT: Lost

die größte deutsche Melodic Metal-Hoffnung seit den blinden Gardinen.

ELÄKELÄISET: Pahvische

humppa as usual.

SIGUR RÓS: ( )

l a n g s a m u n d r u h i g .

SNOWDOGS: Animal Farm

mitreißender Mix aus Punk und Metal mit starkem und vielseitigem Gesang.

JOHN WILLIAMS: Star Wars: Episode II: Attack of the Clones O.S.T.

wie auch der Film selbst um Welten besser als der Vorgänger.

UNSUNG ZEROS: Moments From Mourning

unverbrauchter Poppunk.

Bestes Konzert

ELÄKELÄISET in München am 25.4.

grandios!

THE BRANDOS in Freiburg am 12.12. – einfach schön!

PAIN OF SALVATION in Böblingen am 8.2. – leider viieeel zu kurz!

Schlechtes Konzert

Mein Tag beim Bang Your Head in Balingen – etwas Licht (NEVERMORE, Bobby Jarzombek) und verdammt viel Schatten.

Gewinner 2002

PAIN OF SALVATION (Metal mit Herz und Hirn)

Enttäuschung 2002

WARLORD: Rising Out of The Ashes (dicht gefolgt von Mark Knopfler, Mike Oldfield und dem garstigen Titelbild von BLIND GUARDIANs Nacht in der Oper)

Newcomer 2002

FADING STARLIGHT

TOP 3 Unsigned Bands

WATCHTOWER

LINDESHA

VOUCHER

Schönstes Cover 2002

Nachdem auch hier die meisten vermeintlich großen Bands dieses Jahr versagt haben, fällt meine Wahl auf Moments From Mourning von den UNSUNG ZEROS. Außerdem haben IRON MAIDEN mit Rock in Rio wie so oft ein wirklich exzellentes Cover am Start.

Dämlichster Songtitel 2002

Ich kann mich nicht so recht zwischen “Ka-Ching!” (SHANIA TWAIN) und “Soap Opera” (CENTURION) entscheiden.

Bestes Festival

Banging The X-Mas Tree in Schorndorf, wobei das neben dem Bang Your Head auch mein einziges Festival in diesem Jahr war. Ansonsten wäre vermutlich das ProgPower USA eine schöne Geschichte gewesen, weil dort im Gegensatz zu den allermeisten deutschen Festivals noch Klasse statt Masse geboten wurde.

Schönste Wiederauferstehung 2002

ÄNGLAGÅRD!

Bester Film 2002

Star Wars: Episode II: Attack of the Clones – ohne wenn und aber!

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Oscar Dronjak (HAMMERFALL) war auf alle Fälle mein sympathischster Interviewpartner.

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

John Cyriis!

Interessantestes Statement in einem Interview

“Solange der Glaube einen selbst weiter- und andere nicht umbringt, ist es eine bewundernswerte wie auch schöne Sache.” (Michael Setzter – END OF GREEN)

Sonstiges

Trotz einiger (musikalischer) Enttäuschungen war 2002 alles in allem ein äußerst tuffiges Jahr, würde ich behaupten. 2003 wird hoffentlich neue Meisterwerke von IRON MAIDEN, THE OFFSPRING, FADING STARLIGHT, ÄNGLAGÅRD!, PAIN OF SALVATION und POWER OF OMENS bringen, sowie natürlich den dritten “Herr der Ringe”-Film!

(nach oben…)

Top Ten Alben 2002

1. AUDIOSLAVE: Audioslave

1. BIG BANG: Frontside Rock’n’ Roll

2. BRAND NEW SIN: Brand New Sin

3. COL. PARKDER: Rock’n’roll Music

4. CROWN OF THORNS: Karma

5. DORO: Fight

6. MANOWAR: Warriors Of The World

7. MICHAEL KATON: Bad Machine

8. PAUL GILBERT & JIMI KIDD: Raw Blues Power

9. STATUS QUO: Heavy Traffic

Bestes Konzert 2002

Tool (Braunschweig),

Ozzy Osbourne (Braunschweig),

Doro (Hamburg),

Böhse Onkelz (Kiel),

Running Wild (Lübeck),

Lordi (Helsinki)

Schlechtes Konzert 2002

Irgendwie war kein richtig schlechtes dabei…

Gewinner 2002

Borussia Dortmund, Michael Schumacher, Gerhard Schröder (ob’s einem passt, oder nicht?!?)

Enttäuschung 2002

Kein neues Album von BLACK SABBATH

CELTIC FROST

WARRIOR SOUL und Martin Walkyier

Das Abschneiden des HSV in der Saison 2001/2002

Newcomer 2002

Ozzy Osbourne (wird nun sogar beim Norddeutschen Rundfunk gespielt!), EVIDENCE ONE (alte Hasen in neuen Bands/Projekten), MESSIAH´S KISS (alte Hasen in neuen Bands/Projekten Pt. II)

Top 3 Unsigned Bands 2002

Brand New Sin

Andyboy Feat. The Horsemen Of The Apocalypse

Dr. Rock

Schönstes Cover 2002

Iron Maiden („Rock in Rio“)

Dr. Rock (Cornuto De Luxe)

Poison (“Hollyweird”)

Dämlichster Songtitel 2002

Song oder Songtitel??

“The Ketchup Song (Asereje)” (Las Ketchup)

“Der Steuersong” (Die Gert Show – und einer der Texter, Peter Burtz, hat früher bei/für STEELER-Songs wie „Strike Back“, Money doesn’t count“, „Rely on Rock“ oder „Undercover Animal“ geschrieben. Was soll man davon halten??)

„Sumisu“ von Farin Urlaub (nur dämlich, weil mir Herr Urlaub nicht verraten wollte, was „Sumisu“ bedeutet! Ätsch!)

Bestes Festival 2002

Aus Mangel an Alternativen: Wacken (bei weitem nicht so schlecht wie’s alle gemacht haben, aber auch nicht so fehlerfrei, wie es die Verantwortlichen erlebt haben wollen)

Schönste Wiederauferstehung 2002

Keine, denn John Lennon, Freddie Mercury und Eric Carr sind weiterhin tot…

Bester Film 2002

Minority Report, Herr der Ringe II, Harry Potter II, The Others, Spiderman

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Ingo Appelt und Doro Pesch (beide auf ihre Art sympathisch, komisch und seltsam…)

Interessantestes Statement :

„Wir haben die Wahl gewonnen“ (Edmund Stoiber, 22.09.02., ca. 18:30 Uhr)

(nach oben…)

Top Ten Alben 2002

KILLSWITCH ENGAGE: Alive Or Just Breathing

RITUAL CARNAGE: The Birth Of Tragedy

PATHOS: Catharsis

CALLENISH CIRCLE: Flesh_Power_Dominion

DARK TRANQUILLITY: Damage Done

DISBELIEF: Shine

EIDOLON: Coma Nation

HATESPHERE: Bloodred Hatred

OVERKILL: Wrecking Everything (live)

TESTAMENT: First Strike Still Deadly

Bestes Konzert 2002

NEVERMORE auf dem Bang Your Head-Festival

Schlechtestes Konzert 2002

HALFORD auf dem Bang Your Head-Festival

Gewinner 2002

Wodka „Time Warp“, White Russian, Boxhamster als Cocktailmixer

Enttäuschung 2002

MANOWAR

Der Tod von Paul Baloff

Die Einführung des Euro.

Newcomer 2002

KILLSWITCH ENGAGE

Top 3 Unsigned Bands 2002

ANTAGONIST

MADOG

HATRED

Schönstes Cover 2002

PSYCHOTRON: Open The Gate

Bestes Festival 2002

Bang Your Head

Schönste Wiederauferstehung 2002

DEATH ANGEL, NUCLEAR ASSAULT, VIO-LENCE

Bester Film 2002

ICE AGE, HERR DER RINGE

(nach oben…)

Top Ten Alben 2002:

KORN: Untouchables

Ein Monster von einem Album, Härte, Aggressivität, finstere Melodien und krasse Atmosphäre treffen aufeinander, und aus dem Chaos ward umhauende Musik.

RAUNCHY: Velvet Noise

Noch irgendjemand traurig, dass sich FEAR FACTORY aufgelöst haben? Dann hat er wohl noch nicht dieses Album gehört…

END OF GREEN: Songs for a Dying World

klanggewordene Depression mit minimalen, umso kräftigeren Hoffnungsschimmern

VEX RED: Start with a Strong and Persistent Desire

das Album, das beweist, dass die alternative Musikszene noch nicht stagniert, sondern zumindest in den schöpferischen Köpfen von VEX RED quicklebendig ist. „Can´t Smile“ rechtfertigt alleine schon die Nennung an dieser Stelle.

THEATRE OF TRAGEDY: Assembly

Die ehemaligen Gothicheroen finden hier zu ihrem neuen Stil. Eingängigkeit, Groove und Atmosphäre, hier stimmt alles. Schade, dass nicht jeder Fan bereit ist, die Band auf ihrem Weg zu begleiten.

IN FLAMES: Reroute to Remain

haben sich endlich vom typischen Göteborggeschrubbel entfernt und rocken dafür innovativ und mitreißend drauflos.

DISBELIEF: Shine

Schleichend, krankhaft und hypnotisierend drängelt sich diese Platte ins Bewusstsein – und das in perfekter Homogenität des Materials.

JANUS: Winterreise

Gruftiemucke = Klischee, Schmalz und Rüschenhemd? Nicht unbedingt, hier wird mit klassischer Instrumentierung dunkle Musik in Perfektion zelebriert. Besonders genial: die SMASHING PUMPKINS-Coverversion „Der Mörder in mir“…

RPWL: Trying to Kiss the Sun

PINK FLOYD sind in der Versenkung verschwunden, da tröstet ROGER WATERS live und RPWL auf Platte. Harmonisch wie eine ganze Symphonie, abwechslungsreich und doch mit rotem Faden, an die Vorbilder angelehnt und doch mit eigener Note.

STENDAL BLAST: Fette Beute

beweisen, dass man als Elektrowaver auch Humor besitzen darf, der nicht mal schwarz sein muss. Die Musik stimmt auch, somit das Highlight in der EBM/Wave/Sonstwas-Ecke.

Bestes Konzert:

SUBWAY TO SALLY (Feuertanz-Festival, Aalen)

zwei Stunden Gänsehaut pur! So gut waren SUBWAY noch nie!

SLIPKNOT (Sporthalle, Böblingen)

Da können alle Traditionalisten noch so meckern, dieser Abend war wohl der intensivste, musikalisch aggressivste meines Heavymetallebens. Man sah nur noch fliegende Gliedmaßen und zuckende Leiber…Fuck yeah!

END OF GREEN (Röhre, Stuttgart; Feuertanz-Festival, Aalen; Summer Breeze)

schaurig-schöne Konzerte zur schaurig-schönen Platte.

ELÄKELÄISET (Backstage, München)

gelebte Völkerverständigung, Punks, Metaller, Normalos, alle lagen sich zu „Hump“ und „Humpparakki“ in den Armen und tanzten Polka!

ROGER WATERS (Schleyerhalle, Stuttgart)

drei Stunden die alten PINK FLOYD-Hits mit genialer Videountermalung, perfekt für mich als bei PINK FLOYD zu spät auf den Geschmack Gekommenen.

MACHINE HEAD (With Full Force): Hell yeah, gelungener Abschluss des Festivals, und mit “The Burning Red” ein ungeheuer nahegehender Moment.

Schlechtestes Konzert:

GRAVE (With Full Force)

ein Totalreinfall statt glorreicher Rückkehr

TWISTED TOWER DIRE/THE LORD WEIRD SLOUGH FEG (Jugendhaus, Hemmingen)

Auch wenn Fierce mich hauen wird: Diese beiden Bands waren klanggewordene Ödnis und Langeweile, versehen mit einem Hauch Nervigkeit, Arroganz und Unvermögen, besonders letztere konnten nicht mal mit dem Equipment umgehen und schrotteten gleich noch die P.A. mit, um danach nicht mal dazu zu stehen. Wenn das Metal ist, dann bin ich lieber recyclebare Plaste und Elaste…

Gewinner 2002:

END OF GREEN

gute, handgemachte Musik findet doch noch Liebhaber!

Enttäuschung 2002:

GRAVE live

die neue PARADISE LOST.

Allgemein: Die nach wie vor zunehmende Schubladisierung in der Szene, die es innovativen Acts fast unmöglich macht, sich durchzusetzen.

Newcomer 2002:

RAUNCHY

VEX RED

MARBLE ARCH

TOP 3 Unsigned Bands:

STRINGFACE

THE EXPERIENCE

MIRROR OF DECEPTION

Schönstes Cover 2002:

VEX RED: Start with a Strong and Persistent Desire – das komplette Inlay ist mit den traurigen Strichfiguren kongenial zur Musik umgesetzt. Höchster Ausdruck mit minimalen Mitteln – super!

Dämlichster Songtitel 2002:

Kam nicht die neue MAJESTY dieses Jahr raus? Na also, dann ist das ja wohl keine Frage…

Bestes Festival:

Auch wenn meine Redaktionskollegen da anderer Meinung sein mögen, für mich war das Summer Breeze von der Bandauswahl, dem Drumherum und der ganzen Atmosphäre her eindeutig das coolste Festival.

Fast ebenso genial war das Feuertanz-Festival in Aalen, siehe bestes Konzert!

Schönste Wiederauferstehung 2002:

Haben sich AT THE GATES, CARCASS, CORONER oder DEPRESSIVE AGE wieder zusammengefunden? Nein, daher muss diese Kategorie leer bleiben.

Bester Film 2002:

„Bowling for Columbine“ – Jetzt weiß ich, warum ich doch nicht länger in Amerika leben wollte. Traurig nur, dass vieles davon inzwischen auch nach Deutschland sickert. RTL II lebe hoch…

„Memento“ – Wie war das doch gleich vor fünf Minuten, hehe?

„101 Rejkjavik“ – mit dem wohl erbärmlichsten Suizidversuch der Filmgeschichte…

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner:

Sehr entspannt und lustig war das Interview mit Liv Kristine (THEATRE OF TRAGEDY), gleiches gilt für Michael Setzer von END OF GREEN.

Adrian Hates von DIARY OF DREAMS hingegen war in seiner Wortgewandtheit, Intelligenz und Höflichkeit der beeindruckendste Gesprächspartner dieses Jahres.

Jeff Scheel von GRAVITY KILLS war ebenfalls ein überaus angenehmer, sympathischer Zeitgenosse frei von sämtlichen Starallüren und voller Anekdoten.

All die Genannten nahmen sich für das Interview, im Fall von Jeff gegen die Drängelei der Promoterin, sehr viel Zeit.

Ein wenig seltsam war hingegen das E-mail-Interview mit Roman Biewer (THE EXPERIENCE), der mir bereits nach etwa einer Stunde seine Antworten zurückmailte und sich trotz meiner Aufforderung zum ausführlichen Erzählen ziemlich kurz fasste.

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster bezogen:

Neujahr, drei Uhr morgens: Psycho versucht mir am Telefon ein gutes neues Jahr zu wünschen und legt dabei dreimal aus Versehen auf…

Interessantestes Statement in einem Interview:

Michael (END OF GREEN): „Kurzfristig kam da noch unser Playstation-Lied dazu. Das hat der Huber alleine daheim auf seiner Playstation aufgenommen…“ – Progressive Aufnahmetechniken…

„Ohne die wären wir viel gesünder…“ – JACK FROST gefährdet ihre Gesundheit…

„Wenn die damit wirklich ihre Gefühle ausdrücken, dann möchte ich, glaube ich, nicht abends mit ihnen einen trinken gehen“ –DARKTHRONE sind Micha ein wenig suspekt…

“Na, sie ist ja schon irgendwie goldig…Umbringen lassen darf man sie nicht…” – Ein Herz für BLÜMCHEN…

Jeff (GRAVITY KILLS): „Ich erzählte unserem Produzenten Martin Atkins vor den Aufnahmen, dass ich die Vocals diesmal gerne heftiger, leidenschaftlicher und näher an meiner Liveperformance haben würde. Als wir dann am Aufnehmen waren, fing er an, Psychospiele mit mir abzuziehen, ging mir absichtlich auf die Nerven und machte mich dumm an, all sowas. Einmal meinte er, ich solle “Uh, baby, laalaalaa” singen, wohlwissend, dass mich das auf die Palme bringen würde. Oftmals schrie ich ihn dann nur an: “Fuck you”, er zurück: “No, fuck you!” Dadurch war ich so angepisst, als es daran ging, die Gesangsparts aufzunehmen, dass ich mir die Seele aus dem Leib schrie. Die anderen Jungs in der Band waren die ganze Zeit eingeweiht, sie wussten, was Martin da abzog. Irgendwann in den vier Tagen rief ich völlig entnervt meine Freundin an und meinte nur noch, dass ich aussteigen will, weil ich es verdammt nochmal hasse. Martin tat dabei eigentlich nur, worum ich ihn zuvor gebeten hatte, ich wusste das nur nicht.“

(nach oben…)

Meine vollkommen subjektive Auswahl an Top Alben 2002:

Nummer 1:

THE BLACK LEAGUE – Utopia A.D.

Seit Januar läuft dieses Album mindestens einmal pro Woche – das ist nicht übertrieben. Ich kenne jeden Ton, jedes Wort und dennoch haben die pechschwarzen Rocksongs, die zynischen Texte und der ausdrucksstarke Gesang von Taneli Jarva überhaupt kein bisschen von ihrer Faszination verloren.

Weitere erwähnenswerte Veröffentlichungen – in alphabetischer Reihenfolge:

AMON AMARTH: Versus The World

Sehr gespannt war ich auf dieses Album, hatte mich das Vorgänger-Album “The Crusher” so überzeugt, dass es in die Jahres Top Ten des letzten Jahres rutschte. „Versus The World“ übertrifft „The Crusher“, da die unbändige Power der Schweden mittlerweile geschickt mit Melodien verknüpft ist.

ASHES TO ASHES: Cardinal VII

Newcomer 2002 – Eine der wenigen Bands, die bereits mit dem ersten Album einen eigenständigen Stil schaffen konnten. Dunkle, episch-schöne Songs mit Anspruch.

BABYLON WHORES: Death Of The West

“Apocalyptic Death Rock” – so umreißt die Band selbst ihre Musik. Für mich bieten die BABYLON WHORES Rockmusik, deren Tiefe sich erst nach und nach erschließt. Zusammen mit „Utopia A.D.“ von THE BLACK LEAGUE der Beweis dafür, dass es noch immer anspruchsvolle und durchdache Texte gibt.

BATHORY: Nordland I

Quorthon hat es mit diesem Album geschafft, mein mittlerweile vollkommen eingeschlafenes Interesse an BATHORY wieder zu erwecken.

CADAVERIA: The Shadows Madame

Unglaublicher Gesang, tolle Songs und eine einzigartige Stimmung irgendwo zwischen Theatralik, Power und Düsternis, vor der es kein Entrinnen gibt. Geheimtipp!

CALLENISH CIRCLE: Flesh_Power_Dominion

Überraschung – mit einem so frischen und mitreißenden Album hätte ich nie gerechnet. Diese Band sollte man im Auge behalten.

NECROPHOBIC: Bloodhymns

Atmosphärisch, düster und kompromisslos. Bleibt zu hoffen, dass diese vollkommen unterbewerte Band im nächsten Jahr endlich die Reaktionen bekommt, die sie verdient.

NILE: In Their Darkend Shrines

Atmosphärischer kann Death Metal kaum sein, „In Their Darkened Shrines“ ist mehr als nur Musik: Eine Einheit aus Musik, Atmosphäre und Texten.

OPETH: Deliverance

Progressive, vertrackte Musik kann auch beseelt sein – das beweisen OPETH immer wieder, auch mit dem neuesten Album .

RAPTURE: Song For The Withering

Anfangs dachte ich, dieses Album sei langweilige Durchschnittsware. Doch weit gefehlt, RAPTURE schreiben Songs, zu denen man sofort Zugang findet, die aber auch viel Tiefe besitzen. Mit jedem Hördurchgang gefällt mir „Songs For The Withering“ besser.

ROTTEN SOUND: Murderworks

Eigentlich bin ich kein großer Freund von grindigen Deathmetal oder deathmetallischem Grind – doch ROTTEN SOUND klingen dermaßen überwältigend, dass “Murderworks” auch noch nach Monaten meine Kinnlade nach unten fallen lässt.

SENTENCED: Cold White Light

Ich kann es heute nicht mehr nachvollziehen, aber nach dem ersten Hören hatte ich mir tatsächlich vorgenommen, nie wieder ein SENTENCED Shirt zu tragen. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass SENTENCED mit diesem Album fast die besten Songs seit „Amok“ veröffentlicht haben.

THE CROWN: Crowned In Terror

Noch gespannter als auf das neue AMON AMARTH Album war ich auf “Crowned In Terror”. Auch wenn es Leute gibt, die dieses Album nicht schätzen, ist es für mich ein weiteres Killeralbum in der Diskographie einer der besten Bands überhaupt.

Bestes Konzert 2002

MY DYING BRIDE – Wacken 2002 – Leidenschaft.

AMON AMARTH, VOMITORY, CALLENISH CIRCLE Frankfurt – Power.

SAMAEL – Summerbreeze 2002– Kälte.

SENTENCED – Nürnberg – Emotion.

DEFLESHED – Party.San 2002 – Präzision.

CANDLEMASS – With Full Force 2002 – Magie.

Schlechtes Konzert 2002

Ein richtiger Ausreißer will mir im Moment nicht einfallen, doch enttäuscht war ich von Wacken – was weniger an den Bands als an den Begleitehrscheinungen des diesjährigen Festivals lag. Meinetwegen können die Veranstalter so viele Karten verkaufen, wie sie wollen. Allerdings muss dann auch die Größe des Geländes auf die Besucherzahl abgestimmt werden, was 2002 mit Sicherheit nicht der Fall war.

Enttäuschung 2002

DANZIG -777 IlLuciferi . Ich will wieder ein Album, das den Zauber der drei ersten Veröffentlichungen hat!

Newcomer 2002

DARK SUNS

FOREST OF SHADOWS

ASHES To ASHES

Jever Dark, Red Hot Chilli Pepper Sauce von Kühne

Top 3 Unsigned Bands 2002

MY DEEPEST INNER

PSYCHOTRON

ASTERIUS

Schönstes Cover 2002

IMMOLATION – Unholy Cult

Bestes Festival 2002

PARTY.SAN 2002

ich freue mich schon jetzt auf das nächste Open Air in Bad Berka.

Schönste Wiederauferstehung 2002

CANDLEMASS.

Hoffentlich machen die Herren jetzt keinen Blödsinn.

Bester Film 2002

Auch 2002 habe ich keinen Fuß in ein Kino gesetzt. Nein, auch Herr der Ringe interessiert mich nicht!

Sympathischster, komischster oder seltsamster Interviewpartner 2002

Taneli Jarva (THE BLACK LEAGUE) und Antti Litmanen (BABYLON WHORES) – zwei Musiker, die nicht nur kurze Standardantworten geben, und bei denen deutlich wird, dass hinter ihrer Musik tiefe Überzeugung steht.

Johan Hegg (AMON AMARTH) – alles andere als ein grimmiger Nordmann, nett, lustig und tolerant: Er unterhält sich auch mit Frauen über Fußball *g*

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster (oder Metal generell) bezogen

Sehr irritiert war ich von einem skandinavischen Musiker, der morgens um 7 Uhr statt um 19 Uhr angerufen hat, um Interviewfragen zu beantworten.

(nach oben…)

Top Ten Alben 2002:

1. BLACK FATE: Commander Of Fate (Re-Release)

2. FIREWIND: Between Heaven And Hell

3. SABATON: Fist For Fight

4. SOLEMNITY: Reign In Hell

5. KRAZE: Devil In Disguise

6. LEGEND: Anthology

7.TED NUGENT: Craveman

8. UFO: Sharks

9. EIDOLON: Coma Nation

10. CAULDRON BORN: And Rome Shall Fall

Bestes Konzert:

NIGHTMARE in Wacken

Schlechtestes Konzert:

richtig schlechte waren eigentlich nicht dabei

Enttäuschung 2002:

Einige Schreiber der Majormagazine vergeben an MAJESTY die Höchstpunktzahl.

Gewinner 2002:

CANDLEMASS

Newcomer 2002:

SABATHON

TOP 3 Unsigned Bands:

THOR

SILENCER

EXCELSIS

Schönstes Cover 2002:

THOR: Triumphant

Dämlichster Songtitel 2002:

zu viel Klischeescheiß allerorten. Zehn mal “Steel” in jedem Song macht noch keinen Metal!

Bestes Festival:

Wacken?

Schönste Wiederauferstehung 2002:

von John Cyriis existiert tatsächlich neue Musik!

Lustigstes Erlebnis, auf Vampster bezogen:

Gespräche unter Männern: Wings: “Fierce!” – Fierce:”Wings!” – Rachendrachen: “Schön das ihr drüber gesprochen habt!” (lässt sich durch die Situationskomik nur unzureichend wiedergeben-gell Fierce?)

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