HATE ETERNAL: ´Hass-Management´ mal technisch

Eric Rutan zeigte mir in diesem Gespräch, dass Selbstbewusstsein nun neu definiert werden muss…

Ausnahmegitarrist Eric Rutan und seine Jungs Jared Anderson und Derek Roddy stecken in einem aufregendem Jahr: Das Album King of all Kings ihrer Band HATE ETERNAL erschien vor kurzem, Eric Rutans Ausstieg bei MORBID ANGEL und seine Produzententätigkeit lassen ihn kaum schlafen, verderben ihm aber nicht den Spaß an der Musik oder lassen ihn irgendwie arrogant wirken. Dafür war der gute Eric wirklich sehr enthusiastisch, was auch auf mich übergriff. Leider konnte ich ihm nicht alle Fragen stellen, aber für was gibt es ein zweites Mal?

Hallo Eric. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album. Alles klar bei Dir?

Vielen Dank, Mann. Mir geht´s großartig!

Zuerst habt ihr den Thron erobert und nun, lediglich drei Jahre später seid ihr die Könige aller Könige. Steckt da zu viel Selbstbewusstsein oder eine Art Konzept dahinter?

Für mich ist es eher ein Konzept in Form des Willens, jedes Mal die Ziele höher zu stecken und diese zu erreichen. Deshalb ist es auf das Leben bezogen; das Konzept bedeutet aggressiver, technischer und gleichzeitig melodischer zu werden. Wir versuchen einfach in allem was wir tun unseren Horizont zu erweitern, das ist der Wille zur Entwicklung. Wenn ich mir King of all Kings anhöre, wuchtet es einfach, viel mehr als Conquering the Throne. Mit diesem Album habe ich alle Ziele, die ich mir gesteckt habe erreicht. Ich bin sehr stolz auf das neue Album, denn es ist viel besser als sein Vorgänger. Ich finde das auch sehr aufregend: Ich will ein besserer Gitarrist und Songwriter zu werden und ich pushe mich selbst sehr. Ich stecke meine Ziele kontinuierlich sehr hoch und will sie immer erreichen.

Meiner Meinung nach ist der größte Unterschied zu eurem Debüt, die deutlich gesteigerte Komplexität und dass ihr etwas weniger songorientiert vorgeht. Wo siehst Du die Unterschiede?

Ich sehe das anders, denn meiner Meinung nach ist King of all Kings weit songorientierter als Conquering the Throne. Es ist zwar viel technischer in Anbetracht der Riffs, aber irgendwo ist es doch recht simpel. Das Material ist weit heavier und schneller. Sicherlich ist jeder Song etwas strange, in jedem Song gibt es abgefahrene Riffs, packendes Drumming und technische Riffs, aber jeder Song bleibt irgendwie hängen, weil doch alles eingängig ist.

Mir kommt es aber so vor, als wären auf King of all Kings weniger Chorusse im Stil von Dogma Condemned enthalten…

Hm, eher weniger. Hör Dir nur mal den ersten Song an, da geht es doch auch schon los mit I am the King of all Kings (brüllt in den Hörer). Das sind doch sehr eingängige Vocals, oder? Die gibt es aber auf dem ganzen Album, sowas hörst Du auch in Powers that Be oder Rising Legions of Black. Aber sicherlich hat sich mein Gesang weiterentwickelt. Ich ging tief in mich selbst, denn so eine Platte wollte ich seit 15 Jahren, also seit ich Gitarre spiele machen und da kann es schon vorkommen, dass nicht alles normal ausfällt. Ich wollte 15 Jahre des Songsschreibens hiermit repräsentieren und meiner Meinung nach zeigt King of all Kings auch viel von dem, was ich tue.

Lass uns mal über die einzelnen Band-Mitglieder sprechen. Warum stieg Doug Cerrito (Ex-SUFFOCATION), der ja nur für sehr kurze Zeit HATE ETERNAL-Mitglied war, aus?

Als er in der Band kam, hatten wir schon den Vertrag mit Earache, es war also schon recht spät. Doug ist ein sehr guter Freund. Nachdem sich SUFFOCATION auflösten, konzentrierte er sich mehr auf seinen Beruf als Ingenieur und ich wollte ihn ein wenig in die Musik zurückholen. Er hatte ein bisschen mit dem Songwriting zu tun, aber er wollte nicht touren und hatte andere Dinge im Kopf. Er liebt immer noch Death Metal, aber er hat sich entschieden, sich auf seine Karriere zu konzentrieren. HATE ETERNAL an sich waren schon immer als Dreigespann gedacht, aber ich nahm Doug dazu, weil er einer der besten Death Metal-Gitarristen überhaupt und noch dazu ein guter Freund ist. Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren, schon als ich noch bei Ripping Corpse spielte und ich bin, nicht zu letzt weil ich SUFFOCATION liebe, sehr stolz, dass er auf Conquering the Throne mitgewirkt hat.

Hast Du eigentlich schon von der SUFFOCATION-Reunion gehört?

Ich habe es schon gehört, aber da die Reunion ohne Doug und Chris ist, bin ich doch eher skeptisch. Ohne Doug fehlt ihnen sehr viel und ich bezweifle, selbst wenn die anderen wirklich gute Musiker sind, dass ihnen ein neuer Klassiker gelingt.

Das sehr komplexe Material, dass ihr in euren Songs verwendet schreit geradezu nach einem zweiten Gitarristen, zumindest für Live-Shows…

Wir hatten so gesehen niemals einen zweiten Gitarristen. Wir haben als Trio bereits 80 oder 90 Shows gespielt; es gab keine einzige, in der wir zu viert waren. Es waren auch nie vier Leute in der Band geplant, Doug war eine Ausnahme. Für Live-Shows gibt es ja noch die Technik. Ich nutze viele Sachen wie Harmonization und spiele Full Stereo, damit ich auch viele Harmonien der Alben auf den Gigs rüberbringe.

Dass ihr zu dritt spielt macht eure Shows auch sehr beeindruckend.

Danke. Zu dritt bekommt man das Zeug halt auch nicht ganz so hin, wie wenn man zu viert spielt, aber gerade das ist ja das Besondere an HATE ETERNAL. Ich habe viel gelernt. Als einziger Gitarrist gleichzeitig zu singen ist sehr stressig, da lastet eine Menge Druck auf mir. Ich sauge diesen Druck einfach auf und schmeiße ihn in musikalischer Form wieder raus. Ich denke, gerade das macht HATE ETERNAL so intensiv. Ich habe jetzt alle Verantwortung, die ich wollte. Ich wollte schon immer meine eigene Band haben, schon seit ich begann Gitarre zu spielen und das ist mittlerweile 15 Jahre her.

Mit Derek Roddy, der bald nach dem Debüt einstieg, habt ihr ja ein wares Wunderkind gefunden…

Er ist seit fast drei Jahren in der Band. Tim, unser alter Drummer, hatte auch kein Interesse an Live-Shows und seither tommelt Derek bei uns, hat auch alle Shows gespielt. Derek, Jared und ich, das ist in meinen Augen das HATE ETERNAL Line-Up schlechthin.

Ohne jetzt schleimen zu wollen, denke ich, dass das HATE ETERNAL Line-Up eines der ultimativen Death Metal Line-Ups überhaupt ist. Seit Du bei MORBID ANGEL raus bist und Trey und Pete nur noch zu zweit sind, sehe ich in euch die größte Zukunft für eine Death Metal-Band.

Wow, danke.

Ich habe schon viele Death Metal-Scheiben in diesem Jahr besprochen, aber King of all Kings hat alles, das ich bisher in diesem Jahr gehört habe weit in den Schatten gestellt. Höchstens die neue ORIGIN käme noch an euch ran.

Vielen Dank, Mann. Diese Meinung bedeutet mir viel, denn ich habe für King of all Kings ungefähr 35 Interviews gemacht und alle sagten nur, das sei das beste Material, das bisher von Eric Rutan kam und so weiter. Aber was Du gerade gesagt hast zeigt mir, dass sich meine harte Arbeit in den letzten Jahren gelohnt hat. Ich bin auch wirklich stolz auf dieses Album und wenn Leute dieses Album so schätzen, inspiriert es mich, noch mehr in dieser Richtung weiter zu machen. Ich glaube an HATE ETERNAL und an das Line-Up und sehe etwas in der Band, dass ich seit langer Zeit nicht gesehen habe. Derek, Jared und ich, wir haben sehr produktiv zusammen gearbeitet und sind auch menschlich sehr gut zusammengewachsen. Wir haben hart gearbeitet und getourt, das macht sich immens bemerkbar. Dann noch dieses Album aufzunehmen und zu produzieren, das war wirklich die aufregendste und stressigste Zeit meines Lebens. Aber jetzt, da das neue Album in meinen Händen liegt weiß ich, dass sich alles gelohnt hat. Zwischenzeitlich sind war ich noch mit MORBID ANGEL auf Tour und dadurch war ich etwas in Eile, aber ich denke dennoch, dass die Produktion sehr gut ausgefallen ist, alle Instrumente sind prima rauszuhören und das ist wirklich wichtig.

Die Produktion ist viel transparenter als auf Conquering the Throne.

Definitiv. Das war, was ich wirklich wollte. Aber das liegt auch an unserem Zusammenspiel und wie wir das Material eingespielt haben. Wir kennen uns sehr gut und haben sehr viel geübt. Ich habe viel sauberer gespielt als auf dem ersten Album dadurch gibt es viel mehr Platz in den Power-Chords. Die Harmonien sind auch sauberer und die Drums sind eh nicht von dieser Welt.

Zugute kam Dir auch, dass Du viel Erfahrung in Sachen Produktion gesammelt hast. Ich denke nur mal an Deine Jobs bei KRISIUN, INTERNECINE und UPHILL BATTLE.

Ich suche mir jedes Jahr ein paar Bands aus, die ich produziere. In meinem Studio arbeitet noch ein anderer Toningenieur, Sean, der oft was aufnimmt. Ich hingegen mache drei oder vier Alben pro Jahr, mehr geht leider nicht, auch wenn ich es liebe zu produzieren. Ich war im Alter von 20 auf einer Tontechniker-Schule und ich finde es großartig jetzt ein Studio zu haben.

Mich interessiert besonders Deine Arbeit mit UPHILL BATTLE, denn die gehen ja nicht gerade in die Death Metal-Richtung, sondern eher in diese Grind- und Hardcore-Ecke.

Ich habe sie nur gemischt, nicht aufgenommen. Ich habe das Mastering im Auftrag von Relapse gemacht, aber dennoch mag ich UPHILL BATTLE sehr. Das ist irgendwo CONVERGE-mäßig mit Death und Black Metal darin und ich finde es sehr interessant. Genauso mag ich auch THE DILLINGER ESCAPE PLAN sehr gerne, wegen ihrer unglaublichen Kreativität. Ich bin als Hörer offener denn als Musiker. Dennoch gibt mir das Hören solcher Musik genauso Inspiration und erweitert meinen Horizont, selbst wenn man diese Art Musik weniger aus dem Material raushört.

Ich resümiere daraus, dass die Musik, die Du magst nicht unbedingt (Death) Metal sein muss, aber irgendwo doch verrückt und abgedreht sein sollte.

Wenn ich mir Death Metal anhöre, dann Sachen wie ORIGIN und NILE, die ja zu den größten Technikern überhaupt zählen. Ich mag aber nicht nur komplexe Sachen. Atmosphärische und eher simple Sachen mag ich genauso gerne. Wenn ich Metal höre, sollte es schon technisch sein.

Lass uns mal ein wenig von Deinem Split von MORBID ANGEL reden. Glaubst Du, die Zeit des Lernens ist vorbei? Du warst ja ziemlich jung, als Du bei MORBID ANGEL eingestiegen bist. Bist Du jetzt an einem Punkt angelangt, an dem HATE ETERNAL so viel verspricht und es Zeit wurde, Dich selbständig zu machen?

Genauso sehe ich das auch. Ich war 21 als ich bei MORBID ANGEL einstieg, das war 1993. Ich habe jetzt neuneinhalb Jahre in dieser Band gespielt und viele Touren hinter mich gebracht. Es war die großartigste Zeit meines Lebens, nämlich mit meiner Lieblingsband überhaupt spielen zu dürfen. Aber als ich King of all Kings aufgenommen habe, öffnete ich meine Augen und sah, dass es mit HATE ETERNAL so richtig bergauf gehen könnte. Die Leute bei MORBID ANGEL sahen HATE ETERNAL immer mehr als Projekt an und nicht als meine Band. Ich glaube an diese Band, ich glaube an das neue Album und an mich selbst und ich erkannte, dass es an der Zeit war, mich auf eigene Füße zu stellen und meine Hingabe an HATE ETERNAL zu opfern. Ich fühle mich so frisch durch diese Band und ich weiß, dass ich so viel mit dieser Band erreichen kann. Ich bereue die Zeit mit MORBID ANGEL keineswegs, ich konnte soviel Erfahrung sammeln und ich bin unendlich dankbar dafür. Besonders Trey (Azagthoth, Gitarrist von MORBID ANGEL – Anm. d. Verf.), mein Mastermind, wird sicherlich sein nächstes Album wieder im Alleingang schreiben, da bin ich mir sicher. Ich glaube an ihn und an Pete (Sandoval, Drummer von MORBID ANGEL – Anm. d. Verf.), auch weil wir sehr zusammengewachsen sind. Die beiden sind einfach meine Familie geworden. Sie sind großartig und sie werden weiterhin alles erobern! Sie respektieren meine, sicherlich harte, Entscheidung und das ist mir sehr wichtig.

Deine Gitarrenarbeit ist bei aller Eigenständigkeit dennoch von Trey beeinflusst.

Ich habe für Domination und Gateways to Annihilation einige Songs geschrieben, einfach in meinem Stil. Ein Einfluss ist sicher da, aber er dominiert nicht. Gerade mein Solo-Stil ist sehr charakteristisch. Ich habe bei MORBID ANGEL für fast eine Dekade gespielt und dadurch gibt es keinen Zweifel daran, dass diese Band mein Leben beeinflusst hat. MORBID ANGEL sind meiner Meinung nach die ultimative Death Metal Band und werden es auch immer sein.

Nachdem Du nun bei HATE ETERNAL sämtliche Gitarrenparts allein spielst und den Großteil der Vocals machst, stelle ich es mir sehr schwer vor, dass Du Dich bei Gigs auf die Gitarrenarbeit konzentrierst. Wie zu Hölle machst Du das?

Viel viel Übung. (lacht) Ich spiele mein halbes Leben schon diese Musik mit großer Hingabe und ich habe inzwischen den Punkt erreicht, in dem ich mich beim Spielen treiben lasse. Ich muss die Musik fühlen. Sogar wenn ich Melodien schreibe, denke ich nicht großartig darüber nach, es ist einfach ein Feeling, das aufkommen muss. Andere Gitarristen lassen sich nicht treiben, sie denken zu viel nach und gehen zu methodisch vor. Ich war nie einer von ihnen, ich bin mit meiner Gitarre einfach gewachsen. Wenn ich singe und gleichzeitig Gitarre spiele, verhält es sich genauso. Dennoch sind einige der neuen Songs wirklich komplex und da muss ich noch viel üben. Bei meiner ersten Band, RIPPING CORPSE, habe ich schon ein paar Backings gemacht, was mir sicherlich auch geholfen hat. Es gibt nicht viele Gitarristen, die zusätzlich gesungen haben. Chuck war so ein Teufelskerl, der sehr technisch gespielt haben. Das ist definitiv eine Herausforderung, die aber nur noch mehr vorantreibt. Es ist schon fast obsessiv.

Die Musik von HATE ETERNAL ist sehr visionär. Brutaler Death Metal trifft auf Harmonien und hymnische Leads, die den Hörer richtig fesseln. Ist dieses Paradoxum Deine Absicht?

Sicherlich, es ist ein Mittel Originalität zu erreichen. Besonders mache Leads, die so melodisch und dennoch so böse sind, sind sehr strange. Aber diese Miskonzeption, dass Melodien immer nur schön sein sollen ist kein Teil von uns. Wir spielen melodische Musik, die aber nicht fröhlich ist, sondern dunkel, bedrohlich und fast durchgehend wütend. Für mich ist HATE ETERNAL insofern paradox, da die Elemente, die wir verwenden – die Technik, die Melodien und die Heavyness – miteinander harmonieren.

Als ich euch zum ersten Mal hörte, das ist ja auch mittlerweile drei Jahre her, war mir die Musik etwas zu brutal – ich war ja auch noch jünger – aber als ich zum ersten Mal eure fantastischen Soli gehört habe, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war, das Album doch ganz anzuhören. Jetzt flippe ich drauf aus.

(lacht) Hey, das denke ich doch auch. Soli gibt es bei HATE ETERNAL es nicht allzuoft, aber die Soli, die ich einbaue sollen umso besser werden. Jedes Solo soll eine Geschichte erzählen. Der Hörer soll fliegen, wenn er das Solo hört und wenn ich sie einspiele, fliege ich auch.

Mir kommt es vor, als würdest Du Deine Soli einfach aus dem Ärmel schütteln. Du hast ja auch welche zu INTERNECINE (Jadred Andersons Zweitband – Amn. d. Verf.) beigesteuert und die kamen mir sehr spontan vor.

Die fünf Soli für INTERNECINE habe ich in 20 Minuten eingespielt (Angeber ;o) – Amn. d. Verf.). Meine Fähigkeiten werden durch stetes üben immer besser und besser, auch weil ich das Gitarrespielen so sehr liebe; ich übe religiös. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich es einfach laufen lassen kann. Jareds Band finde ich richtig klasse und nachdem er ein auch ein richtig guter Freund ist, wollte ich ihm mit ein paar netten Soli aushelfen.

Ist Gitarrespielen Deine Ersatzreligion? Unter dem Motto Fuck Satan and God, praise the Guitar? Stellt es für Dich eine Art Meditation dar?

So kann man es nennen. Als ich noch jung war und noch kein Instrument spielte, war ich auch voller Wut und war eine richtiggehend negative Person. Ich wusste, dass ich die Wut in etwas positives umsetzen musste und fing an, Gitarre zu spielen. Natürlich ist die Musik noch immer wütend, aber ich schaffe etwas positives damit. Ich war übrigens nie jemand, der sein Leben irgend einer Religion hingab, deshalb stimme ich Deinem Spruch nicht ganz zu. Aber die Gitarre stellt für mich eine Art Religion dar, das ist richtig. Ich liebe es Gitarre zu spielen.

Dein Songwriting- und Gitarren-Stil ist originell, aber Du hast schon so viele extreme Sachen ausprobiert, dass ich mich frage, wie Du Inspiration kriegst, noch extremer zu werden.

Der Großteil der Inspiration kommt von innen. Ich bin ein wütender Mensch, das wird spätestens klar, nachdem man HATE ETERNAL gehört hat. In meinem Leben gab es immer Wut, Hass und Aggression und die Musik ist eine Art Hass-Management. Ich versuche einfach immer besser zu werden, aber im Endeffekt ist HATE ETERNAL ein Ausdruck totaler Emotion. Die Wut ist immer noch da und der Name sagt dies ja auch schon. Fans sagten, sie liebten Conquering the Throne was mich für King of all Kings zur Höchstform auflaufen ließ und das ist immens inspirierend. Ich bin ja selbst Death Metal-Fan und ich versuche das Gefühl der Szene einfangen und am Leben zu erhalten.

Und wie entsteht ein HATE ETERNAL-Song? Schreibst und arrangierst Du alle Songs allein oder steuern Jared und Derek auch was dazu bei?

Für Conquering the Throne hab ich fast alles allein geschrieben, nur ein paar Sachen hat Doug gemacht. Auf King of all Kings hat Jared ein paar großartige Songs geschrieben und hat großartige Ideen auf diesem Album verwirklichen können. Außerdem hat er einige Texte geschrieben. Wir haben auch Songs gemacht und sie den anderen gezeigt. Derek hat dann durch seine unglaubliche Arbeit an den Drums die Songs vervollständigt. Dieses Album ist definitiv als Band entstanden. Wir haben auch mal gejammt und selbst wenn ich rund 80 % den Musik selbst geschrieben habe, wäre dieses Album ohne meine beiden Mitstreiter nicht zu dem geworden, was es jetzt ist.

Was soll der Hörer fühlen? Soll er Stärke und Kraft oder eher Wut und Aggression verspüren?

Wirkliche Wut kann zu Stärke werden, das hängt aber davon ab, aus welchem Blickwinkel der Hörer das betrachtet. Manchmal kann es Schwäche bedeuten, aber für mich ist es positiv. Schau nur mal mich an: Hass und Aggression haben mich immer begleitet, aber ich habe Positives daraus gemacht. Ich will, dass der Hörer total von der Musik und vom Feeling eingesogen wird, dass sie vermittelt. Versteht man es richtig, so gibt es dem Hörer Kraft und Inspiration, egal ob musikalisch oder persönlich. HATE ETERNAL ist in allen Belangen sehr kraftvoll, in den Riffs, den Melodien, dem Gesang und im Drumming. Die Batterien sollen aufgeladen werden, egal ob vom Hörer oder von uns Dreien.

Welche Ziele hast Du mit HATE ETERNAL?

Ich versuche mit jedem Album ein intensives Werk abzuliefern, vom Anfang bis zum Ende. Es gibt viele Riffs, die auf diesem Album vertreten sind. Ich gebe mir Mühe ein Album abzuliefern, an das sich die Leute erinnern.

Musikalisch ist Dein ganzer Hass in HATE ETERNAL, aber textlich gehst Du in eine ganz andere Richtung. Weg von normalen Death Metal-Themen, hin zu Texten über alte Kulturen und Religionen. Wie passt der Name HATE ETERNAL überhaupt zu den Lyrics?

Die Rage ist eher in der Musik enthalten. Der texliche Anteil basiert eher auch den persönlichen Glauben und Emotionen. Ich war schon immer interessiert in Philosophien und alten Kulturen, ich habe viel darüber gelesen und das inspiriert mich einfach.

Du bist ein totaler Workaholic, oder?

Ich bin ein Workaholic, der einem perfektionistischen Weg folgt. Ich versuche alles perfekt zu machen, aber ich werde es wohl, wie alle anderen, niemals erreichen.

Letzte Frage: Was würdest Du tun, wenn es auch nur einen einzigen Tag ohne Musik geben würde?

Keine Ahnung. Ich will es mir auch gar nicht erst vorstellen. Ich glaube aber, den wird es niemals geben. Musik ist das aller wichtigste in meinem Leben.

Hast Du letzte Worte an die Leserschaft von Vampster?

Ich hoffe, ihr mögt King of all Kings und ich danke euch für den Support. Das Album möchte ich allen Fans widmen und ich hoffe, wir sehen uns auf den X-Mas Festivals mit SIX FEET UNDER, IMMOLATION, MARDUK und DYING FETUS. Danke für das Interview!

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