RAGE: The Missing Link (Re-Release)

Gute Nachrichten für RAGE-Fans, schlechte für deren Geldbeutel: Auch wenn auf den ersten acht Alben der Band kein grüner Punkt drauf war, sind jetzt alle recycelt worden. Dass die exotischen Bonus-Tracks nun den Trend zur Zweit-CD auslösen, wage ich zu bezweifeln, obwohl der Silberling zum besten gehört, was RAGE je veröffentlich haben.

Gute Nachrichten für RAGE-Fans, schlechte Nachrichten für deren Geldbeutel: Auch wenn auf den ersten acht Alben der Band kein grüner Punkt drauf war, sind sie jetzt alle recycelt worden. Die Wiederveröffentlichungen sind vor allem wegen der Bonus-Tracks interessant, bei denen es sich um nicht mehr erhältliche EP-Stücke, Japan-Bonus-Tracks, Live- und Demo-Aufnahmen handelt. Auf The Missing Link gibt es neben dem Japan-Bonus-Track Another Kind of Madness noch drei Cover-Versionen von der ebenfalls nur in Japan erschienen Refuge-EP zu hören, sowie eine bislang unveröffentlichte Aufnahme von BLACK SABBATHs Paranoid.

The Missing Link setzte anno 1993 die auf Trapped! eingeschlagene Richtung konsequent fort. Bandkopf Peavy kreischte nicht mehr in höchsten Tonlagen und auch beim Songwriting wurde auf kitschige Tralala-Melodien verzichtet. Stattdessen dominieren harte Riffs und ein sehr variables Tempo die Scheibe. Der Opener Firestorm besticht durch das treibende Schlagzeugspiel von Chris Efthimiadis, das verbunden mit dem ziemlich melodischem Gesang von Peavy und der versierten Gitarrenarbeit von Manni Schmidt den typischen RAGE-Sound ergibt.
Bei Speed Metal-Songs wie Refuge oder From The Underworld werden zwar Erinnerungen an die vorhergehenden Alben wach, doch solche Stücke sind die Ausnahme auf The Missing Link. Schleppende Nummern der Marke The Pit And The Pendulum und Certain Days bestimmen das Bild und wissen dabei sehr gut zu gefallen.
Der Höhepunkt der Platte ist in meinen Augen eindeutig Lost In The Ice, bei dem Härte und Melodie sich glänzend ergänzen. Überhaupt ist das ganze Album bei aller Vielschichtigkeit sehr homogen ausgefallen. Einzig der Titeltrack The Missing Link ist ein Totalausfall, den man angesichts des folgenden Melodic-Fetzers Raw Caress aber getrost verzeihen kann.

Die Bonus-Tracks zeigen die Band dann von einer recht ungewohnten Seite. Dank der schönen Refrain-Melodie weiß das akustische Another Kind of Madness durchaus zu gefallen, wenngleich hier mehr denn je gilt: Man muß Peavys Stimme mögen um mit RAGE etwas anfangen zu können. Bei Truth Hits Everybody (THE POLICE) wird anschließend wieder gerockt, wobei es der Band hier wirklich gelungen ist, dem Lied ihren Stempel aufzudrücken. Das gilt auch für I Can´t Control Myself (THE TROGGS), das allerdings nicht sonderlich berauschend klingt. Beyond the Pale (THE MISSION) ist dann schon wieder ein ganzes Stück besser ausgefallen, obwohl mir persönlich etwas der Biss fehlt. Das abschließende Paranoid hätte man getrost unveröffentlicht lassen können. Es reicht schon, dass jede Dorf-Cover-Kapelle das Stück ähnlich lustlos nachspielt.

Fazit: Alles in allem bleibt The Missing Link eines der besten RAGE-Alben, vielleicht sogar das beste. Dass die exotischen Bonus-Tracks nun aber den Trend zur Zweit-CD auslösen, wage ich zu bezweifeln. Neueinsteigern in Sachen Metal aus deutschen Landen hingegen kann ich die CD nur empfehlen, zumal sie zum Midprice erhältlich ist.

Die Reviews der anderen 7 Re-Releases findet ihr hier bei NOISE: www.noiserecords.com/de/rage/reviews.

Veröffentlichungstermin 26.08.2002

Spielzeit: 79:11 Min.

Line-Up:
Peavy Wagner: Gesang, Bass
Manni Schmidt: Gitarre
Chris Efthimiadis: Schlagzeug

Produziert von Sven Conquest
Label: Noise Records

Homepage: http://www.rage-on.de

Tracklist:
1. Firestorm
2. Nevermore
3. Refuge
4. The Pit And The Pendulum
5. From The Underworld
6. Certain Days
7. Who Dares?
8. Wake Me When I´m Dead
9. Lost In The Ice
10. Her Diary´s Black Pages
11. The Missing Link
12. Raw Caress
13. Another Kind of Madness
14. Truth Hits Everybody
15. I Can´t Control Myself
16. Beyond The Pale
17. Paranoid (demo)

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