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NUCLEAR ASSAULT, CONTORSION, PETROL PATROL: Luzern, Schüür, 29. Juli 2015

Heißt es Abschied nehmen von der Thrash Institution aus New York?
 
Während heftige Regenschauer WACKEN in ein Schlammbad verwandeln, lädt die wohlige Schüür (Scheune) im schweizerischen Luzern zur Thrash Attacke ein. Für CHF 28.50.- (ca. 27 Euro) ist man diesen Abend dabei, dafür gibt es kleidsames Merchandise schon für CHF 20.- (ca. 19 Euro). Da an diesem Abend die Babysitterin in den Ferien ist, bin ich in minderjähriger Begleitung unterwegs, was dazu führt, dass ich NUCLEAR ASSAULT dieses Mal nicht in bis zum Ende des Abends genießen kann. Trotzdem – wenn die Tour schon unter dem Banner Final Assault läuft, ist es nicht verkehrt, die New Yorker nochmals auf der Bühne zu sehen.

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Bei unserer Ankunft lärmen bereits PETROL PATROL aus der Westschweiz. Energiegeladen und verschachtelt thrashen sich die Jungs durch ihre aggressiven Songs. Die englischen Ansagen haben nicht den Hauch eines französischen Akzents und das Quintett aus Lausanne stellt seine Debut-EP Domestic Warfare solide vor. Sympathische Band, die nicht anwesende NUCLEAR ASSAULT-Fans auch online auf YouTube antesten können: https://www.youtube.com/user/PetrolPatrolThrash
CONTORSION verpassen wir, da Trinken, Diskutieren und Chips-Energieaufnehmen anstehen. Da die Schüür-Konzerte sozusagen im Dachstock stattfinden, verpasst man den Live-Gig, wenn man sich bei der unteren Bar aufhält. Hier läuft parallel noch eine andere Party, deren platt-elektronische Ausrichtung so gar nicht zum Thrash Metal-Abend eine Etage weiter oben passen will. Etwas ansprechender ist die Atmosphäre im Gartenbereich, wo keine Kakophonie herrscht. Hier und da erspäht man auch ein NUCLEAR ASSAULT-Mitglied, welches sich mit Fans unterhält oder brav analoge Tonträger – Relikte aus einer anderen Zeit – signiert. 

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Um 21:30 Uhr ist es dann endlich Zeit für den Final Assault. Nach mehreren Auflösungen, Line Up-Wechseln und Wiedervereinigungen ist dies dem Tourmotto nach wohl der letzte Besuch von NUCLEAR ASSAULT auf den europäischen Bühnen. An Energie scheint es dem Quartett – 3/4 davon tragen schon eine Fünf auf dem Rücken – nicht zu mangeln. Sportlich in Shorts geht es thrashig zur Sache und Frontmann John Connelly erklärt Sandalen offenbar für Metal und bühnentauglich. 
Nach dem Opener steigt dann auch gleich noch Connellys Gitarre saitentechnisch aus – ein Wechsel muss her. Der riesenhafte Bassist Dan wird spontan zum Pausenüberbrückengeschichtenerzähler erkoren, was der Stimmung keinen Abbruch tut. Voll ist die Schüür an diesem Abend zwar nicht, aber viele der Anwesenden sind hingebungsvolle, seit Jahrzehnten dem Thrash Metal ergebene Fans, die sich die Freude an NUCLEAR ASSAULT nicht nehmen lassen. Bald darauf gehts routiniert weiter – treibendes Drumming, aggressives Geshoute, flirrende Leads – NUCLEAR ASSAULT präsentieren ihren Thrash Metal mit Hingabe und Freude.

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Setliste NUCLEAR ASSAULT
Rise From The Ashes
Critical Mass
Game Over
Buttfuck
Sin
Betrayal
Analog Man
Died In Your Arms
Wake Up
Freedom Dies
My America / HTP
Trail Of Tears
Technology
Leider ermüdet meine Begleitung schon weit vor dem Abschluss des Konzerts, eine frühe Heimreise ist angezeigt. Falls dies wirklich der Final Assault war, dann werden den Bühnen des Thrash Metals NUCLEAR ASSAULT als alteingesessene, unverfälschte, Fan-nahe (nix Bezahlen für ein Meet&Greet und so´n Mist) und nicht abzockende Band fehlen…
NUCLEARASSAULT_2015_(c)drarlettehuguenind

 

 
Layout und Fotos: Dr. Arlette Huguenin Dumittan 
 
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