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BLAZE FOLEY: Sittin´ By The Road [LP]

BLAZE FOLEY gehörte in die Kategorie der traurigen Helden des American Folk. "Sittin´ By The Road" ist eine schöne Sammlung seiner ersten Demos.

Diese Alleingänger, diese Einzelkämpfer, diese traurigen Helden des American Folk. In Searching For Sugar Man hatte diese Story einen ungewohnt versöhnlichen Ausgang, ein wunderbares Happy End. Dann gibt es aber noch die anderen Songwriter, deren Ende vorhersehbar und sogar unausweichlich war. Die, die sich totsaufen, wie TOWNES VAN ZANDT. Oder die, die erschossen werden, so wie BLAZE FOLEY im Jahr 1989. Letzterer war nicht nur zu Lebzeiten unbekannt, auch heute dümpelt er im Schatten der großen Namen im Folk. Das wird sich vermutlich auch durch die Wiederveröffentlichung von Demos aus den 1970ern nicht ändern, aber wer dieses Genre liebt, wird hier einige schöne Songs finden.

Wer die tiefe, mürrische Stimme von BLAZE FOLEY zum ersten Mal hört, der wird sofort erkennen, wie viel Seele in seinen Songs steckt. Und dabei ist es egal, ob die Lieder nun etwas beschwingter und sogar ironischer, ja frecher sind, oder so traurig wie seine verlorene Seele sind. LUCINDA WILLIAS sagte über ihn: BLAZE FOLEY was a genius and a beautifiul loser. Und genau das fasst die zwölf Songs auf Sittin´ By The Road perfekt zusammen. Der Duct Tape Messiah war, das hört man schon auf diesen Songs, jemand, der nur seinen eigenen Standards folgte und aus dem Amerika der 1970er ausbrach. Ganz wie sein großes Vorbild TOWNES VAN ZANDT.

Die traurigen und die frechen Songs wechseln sich auf Sittin´ By The Road ab. Big Cheeseburgers And Good French Fries, Sittin´ By The Road, Election Day, Let Me Ride In Your Big Caddilac und Fat Boy sind mitunter beschwingt, ein Statement des Außenseiters, beinahe satirisch und ein mehr als deutliches Fuck Off an das Establishment. Richtig gut sind allerdings die traurigen Stücke, die BLAZE FOLEY hervorragend schreiben konnte: Clay Pigeons, Cold, Cold World, The Way You Smile, Rainbows And Ridges, Faded Love And Memories und der Klassiker If I Could Only Fly zeigen die Seele des einsam wandelnden Künstlers, voller Melancholie und selbstgewählter Einsamkeit. Hier gibt es mehr als nur einen Gänsehautmoment.

Natürlich, die Gitarrenarbeit auf diesen frühen Aufnahmen war nicht virtuos, aber sie erfüllten den Zweck sehr gut, der Blues ist auch heute noch allgegenwärtig. BLAZE FOLEY hatte ein gutes Händchen für traurige Melodien, aber es fand sich auch stets ein Augenzwinkern in der Musik. Beeindruckend war allerdings seine mürrische Stimme, die hörbar Schmerz in seiner Seele zeigte, aber sich davon nicht dominieren ließ. Sittin´ By The Road ist eine schöne Zusammenstellung der frühen Demos dieses Südstaaten-Troubadours, dieser traurigen, aber doch stolzen Figur, die so lebte und starb, wie es in dieser Zeit, in diesem Metier einfach sein musste. Und wenn dadurch die jüngere Generation diesen Musiker entdeckt, dann hat Sittin´ By The Road seinen Zweck voll und ganz erfüllt.

Veröffentlichungstermin: 16. Januar 2015

Spielzeit: 33:28 Min.

Line-Up:
BLAZE FOLEY – Vocals, Guitar

Label: Elite Records

Homepage: http://www.blazefoley.com/

Tracklist:
1. Big Cheeseburgers And Good French Fries
2. Clay Pigeons
3. Sittin´ By The Road
4. Slow Boat To China
5. Election Day
6. Let Me Ride In Your Big Caddilac
7. Cold, Cold World
8. The Way You Smile
9. Rainbows And Ridges
10. Fat Boy
11. Faded Love And Memories
12. If I Could Only Fly

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