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REDEMPTION: Live From The Pit [CD+DVD]

Eine schöne Live-Erinnerung für Fans der Progressive-Metaller – optisch bekommt man allerdings überwiegend Standfußball geboten.

Live From The Pit ist das zweite Live-Werk aus dem Hause REDEMPTION. Wie schon Frozen In The Moment wurde es auf dem amerikanischen ProgPower-Festival in Atlanta mitgeschnitten. Die Setlist überschneidet sich teilweise. Natürlich gibt es auch einige Stücke der letzten beiden Alben Snowfall On Judgment Day und This Mortal Coil zu hören. Der Mix von Bill Metoyer klingt druckvoll, kaschiert aber nicht die Live-Situation. Natürlich ist der Riff-lastige Progressive Metal von REDEMPTION denkbar schlecht für Publikumsinteraktion geeignet. Unterm Strich wirkt das Live-Dokument entsprechend undynamisch. Der Gesang von Ray Alder verhindert, dass die Musik leblos wirkt. Die Melodiebögen wirken jedoch ähnlich verbissen wie die Gitarrenarbeit. Die Verbindung aus Heaviness und schwermütiger Stimmung misslingt über weite Strecken, weil unermüdlich gerifft wird.

Neben der vollgepackten Live-CD gibt es das volle Programm auch als DVD. Das ist löblich und erspart den Fans beim Kauf die Qual der Formatwahl. Ähnlich wie die Musik ist die Liveshow über weite Strecken gleichförmig. Durch den nicht allzu hektischen Schnitt entsteht zwar die Illusion von Bewegung, aber außer sporadischen Kopfschütteleinlagen von Bernie Versailles und Ray Alder sieht man eine sehr statisch agierende Band. Gastkeyboarder Andy Paredes wirkt so lethargisch, als würde er am Bahnkartenschalter anstehen, und Bandchef Nick van Dyk konzentriert sich sichtlich zufrieden auf sein Instrument. So bleibt als einziger Mehrwert die Lichtshow mit diversen Videoeinspielungen. Diese haben über weite Strecken das Niveau von automatischen Multimediaplayer-Visualisierungen am heimischen Computer. Nur gelegentlich lockern klar definierbare Bilder und Texte das Geschehen auf. Der vordere Teil des Publikum ist zweifellos begeistert und verhindert, dass die Darbietung allzu klinisch wirkt.

Keine Frage, REDEMPTION agieren auf professionellem Niveau und bieten ihren Fans Live From The Pit eine schöne Erinnerung ans Liveerlebnis. Man hört hier und da neue Nuancen wie den Harmoniegesang von van Dyk und die harten Passagen wirken einen Tick roher und direkter. Jenseits der Fanbasis verliert das Live-Album jedoch rasch an Reiz. Die Studioproduktionen klingen einfach knackiger, auch wenn sie ohne die rudimentären Multimedia-Einspielungen daherkommen. Im Endeffekt bekommt man hier einen Live-Auftritt akustisch und visuell sauber in Szene gesetzt – nicht mehr, nicht weniger.

Veröffentlichungstermin: 19.09.2014

Spielzeit: 76:49 Min.

Line-Up:
Ray Alder (FATES WARNING): Gesang
Nick van Dyk: Gitarre, Keyboard
Bernie Versailles (AGENT STEEL): Gitarre
Sean Andrews: Bass
Chris Quirarte: Schlagzeug

Gast-Musiker:
Andy Paredes: Keyboard

Produziert von Nick van Dyk und Ken Golden
Label: Sensory

Homepage: http://www.redemptionweb.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/RedemptionBand

Tracklist:
1. Intro / Threads
2. The Suffocating Silence
3. Dreams From The Pit
4. Parker`s Eyes
5. Fall On You
6. Noonday Devil
7. Nocturnal
8. Stronger Than Death
9. The Origins Of Ruin
10. Black And White World
11. The Death Of Faith And Reason
12. Walls

(gleiche Tracklist auf der DVD wahlweise mit Stereo oder 5.1 Surround Mix)

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