SEVEN IMPALE: City Of The Sun

Frickel, düdel, swinginging, wrumm – ein gutes, frisches Album zwischen Progrock und Jazz, das mit reichlich Saxophon und dynamischen Arrangements gewürzt wurde.

SEVEN IMPALE wurden 2010 gegründet. Ich stelle mir das ungefähr so vor: Es ist dunkel und kalt, das Bier ist teuer. Einige Norweger begegnen sich und stellen fest, dass sie zwei Dinge gemeinsam haben: spielerische Fähigkeiten auf diversen Instrumenten und eine Vorliebe für die Musik von KING CRIMSON, FRANK ZAPPA und ähnlichen Pionieren vertrackter Rockmusik. Sie sagen sich: Lass uns wirre Songs schreiben und spielen! Alle nicken begeistert und so schließt man sich im Proberaum ein.

Mit ihrem ersten Album hat die Band nun ein erfreulich reifes Werk geschaffen, dem bei aller Professionalität die Spielfreude erhalten geblieben ist. Mit großem Eifer stürzen sich die Musiker in verworrene Takte und krumme Tonleitern, die im Verlauf der Stücke dann mit krummen Takten und verworrenen Tonleitern verknotet werden. Die Rhythmus-Gruppe agiert nur selten rockig und liebäugelt mehr mit dem Jazz. Im Gegensatz dazu liefert das Saxophon überraschend scharfkantige Akzente. Mit dieser variablen stilistischen Ausrichtung landen SEVEN IMPALE natürlich direkt in der Progressive Rock-Schublade. So begegnet man unterwegs vielen alten Bekannten wie dem verzerrten Bass, den hallenden Schlagzeugbecken, den Orgelklängen und der elegischen PINK FLOYD-Sologitarre.

Der Reiz von City Of The Sun ist die markante Atmosphäre, die nostalgische Klangtupfer locker mit einer modernen Produktion verbindet. Wie der Titel andeutet, geht es dabei nicht skandinavisch-düster zu, sondern über weite Strecken durchaus gut gelaunt und sonnig. Dank der vielfältigen Instrumentation besitzen die fünf überlangen Stücke herrlich viel Dynamik. Der sporadische, zurückhaltende Gesang spielt dabei in bester Prog-Tradition nur eine Nebenrolle. SEVEN IMPALE spielen selbstverliebte Kompositionen, die eher beiläufig in faszinierende Klanggemälde münden. So schafft die Band es, dem altbackenen Musikstil neues Leben einzuhauchen. Das Ergebnis ist für die breite Masse völlig uninteressant, für Genre-Liebhaber aber ein gefundenes Fressen.

Veröffentlichungstermin: 19.09.2014

Spielzeit: 45:38 Min.

Line-Up:
Stian Økland: Gesang, Gitarre
Erlend Vottvik Olsen: Gitarre
Håkon Vinje: Keyboards
Benjamin Mekki Widerøe: Saxophon
Tormod Fosso: Bass
Fredrik Mekki Widerøe: Schlagzeug

Produziert von Iver Sandøy
Label: Karisma

Homepage: https://www.facebook.com/sevenimpale

Mehr im Netz: https://soundcloud.com/sevenimpale

Tracklist:
1. Oh, My Gravity!
2. Windshears
3. Eschaton Horo
4. Extraction
5. God Left Us For A Black-Dressed Woman

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